Politiker plädieren für stärkeren Baumschutz in der Stadt
Seit Jahrzehnten bemühen sich viele in Weilheim um einen städtischen Baumschutz. Auch in dieser Woche wagte die Fraktion der Freien Wähler einen erneuten Vorstoß.
Doch wieder erwies sich die gut gemeinte Idee als schwierig umzusetzen. „Ein Schutz von (stadtbildprägenden) Bäumen geht nur über eine Baumschutzverordnung, oder wie es in Weilheim oft praktiziert wird, über Festsetzungen in einem entsprechenden Bebauungsplan“, erklärte Manfred Stork vom Bauamt Weilheim.
Bauausschuss-Mitglied Klaus Gast (CSU) sah den Vorstoß fast wie aus dem Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Er sagte, man wisse von den beiden Möglichkeiten und viele Bäume wären bereits als zu erhaltend festgesetzt worden. „Aber die Baumschutzverordnung haben wir immer wieder abgelehnt.“ Zu groß sei die Gefahr, dass einige Grundstückseigentümer sich dann vielleicht versucht fühlten, wertvolle Bäume schnell zu fällen, weil ansonsten etwa ein Bebauungsplan gefährdet sein könnte.
Der städtische Referent für Umwelt und Klima, Prof. Dr. Stefan Emeis (GRÜNE) unterstützt trotzdem eine Verordnung. „Ein Baum spielt gerade im Stadtklima eine sehr wichtige Rolle“ Man brauche eine intelligente Lösung. „Sonst wird eine Esche gefällt und ein Bebauungsplan nachgereicht mit einem Projekt, dass wir nicht wollen.“
Die Aktion sei dreist gewesen, gab Bürgermeister Markus Loth (BfW) zu, er sehe es aber als Einzelfall. Der Bauausschuss entschied sich erneut gegen eine Verordnung. Man würde auf die Vernunft der Baumbesitzer hoffen. Sie sollten selbst entscheiden können, aber auch den klimatischen und kulturellen Wert alter Bäume verstehen, so die Mitglieder des Weilheimer Bauausschusses.