Hodenkrebs: welche Therapien möglich sind
Die Heilungschancen bei Tumorerkrankungen des Hodens sind dank Früherkennung durch eigenes Ertasten und verschiedener Therapiemöglichkeiten gut.
Jährlich wird bei rund 4.060 Patienten in Deutschland die Diagnose „Hodenkrebs“ gestellt. Im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen tritt Hodenkrebs in einem frühen Lebensabschnitt auf, in der Regel zwischen 25 und 45 Jahren. Bei betroffenen Männern kann die notwendige Entfernung des Hodens zunächst Schrecken und Sorge auslösen, insbesondere wenn noch Kinderwunsch besteht. Dabei hat der Eingriff weder Auswirkungen auf die Sexualität und Potenz, noch auf die Fähigkeit, Kinder zu zeugen, so die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG). Denn bei 95 Prozent der Männer tritt Hodenkrebs nur an einem der beiden Hoden auf, sodass der zweite die volle Funktion übernehmen kann.
Zur signifikanten Verbesserung der Heilungschancen ist eine Hodenentfernung als erster Schritt der Therapie wichtig. Im besten Fall kann der Tumor dadurch vollständig entfernt werden – dabei spielt auch die eigene Früherkennung durch regelmäßiges Abtasten eine entscheidende Rolle. Ist der Krebs bereits in einem fortgeschrittenen Stadium, kommen weitere Behandlungsmaßnahmen zum Einsatz.
Hodenkrebs: Drei wichtige Therapiemöglichkeiten
Mediziner greifen auf folgende Behandlungsmethoden zur Therapie von Hodenkrebs zurück:
- Operation und Entfernung des von Krebs befallenen Hodens (Orchiektomie)
- Strahlentherapie
- Chemotherapie
Auch eine Kombination der drei Therapieformen kann, je nach Krankheitsbild, hilfreich sein. Welche weiteren Therapiemaßnahmen sinnvoll sind, hängt vor allem von der Art des Tumors ab – also ob es sich um ein sogenanntes Seminom oder Nicht-Seminom handelt – und dem Ausmaß der Krebserkrankung zum Zeitpunkt der Diagnose.
Art des Tumors bestimmt auch Therapie bei Hodenkrebs
Etwa 90 Prozent aller bösartigen Tumore beim männlichen Hoden gehen von Keimzellen aus, weswegen auch von Keimzelltumoren die Rede ist. Es werden dabei zwei mögliche Tumorgruppen unterschieden: Seminome und die Nicht-Seminome. Um welche Art von Tumor es sich handelt, lässt sich nur durch die Gewebeuntersuchung (Histologie) des Tumors feststellen.
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Hodenkrebs behandeln: Operation, Chemotherapie, Strahlentherapie
Die übliche Vorgehensweise bei der Behandlung von Hodenkrebs besteht im ersten Schritt in einer operativen Entfernung des betroffenen Hodens (Orchiektomie). Nur in Fällen von weit fortgeschrittenen Tumoren kann die Entfernung des erkrankten Hodens vorübergehend aufgeschoben werden, während zunächst eine Chemotherapie durchgeführt wird.
Das Risiko eines möglichen Tumorrückfalls (Rezidiv) kann nach der Operation durch eine Chemotherapie mit Medikamenten, beispielsweise dem Wirkstoff Cisplatin, oder einer Bestrahlung im hinteren Bauchraum entlang der Bauchschlagader um circa 20 Prozent gesenkt werden.
mRNA-Impfstoff könnte auch bei Hodenkrebs helfen
Eine Kombination aus einer bestehenden Immuntherapie mit CAR-T-Zellen und einem noch nicht zugelassenen mRNA-Impfstoff könnte zukünftig das Tumorwachstum – auch bei Hodenkrebs – stoppen.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.