In einem Interview mit Fox News hat Nato-Generalsekretär Mark Rutte dem russischen Außenminister Sergej Lawrow deutlich widersprochen. Lawrow hatte behauptet, dass die geplanten höheren Verteidigungsausgaben der Nato von 5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts die Allianz schwächen könnten. Rutte entgegnete, dass Lawrow „seit der Geburt von Jesus Christus" im Amt sei. Er erklärte, dass Sergej Lawrow seit langem nichts Konstruktives gesagt habe und man seinen Aussagen daher keine große Aufmerksamkeit schenken solle.
Rutte vs. Lawrow: Russischer Außenminister reagierte auf Aussage von Nato-Mitglied
Lawrows Andeutung war eine Reaktion auf die Aussage des polnischen Außenministers Radoslaw Sikorski, der meinte, dass die russischen Verteidigungsausgaben für Präsident Wladimir Putin problematisch werden könnten.
Im Jahr 2024 gab Russland rund 149 Milliarden Dollar für das Militär aus, was etwa 7,1 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung des Landes ausmacht, wie die „Kyiv Post" berichtet. Putin selbst bestätigte vor Kurzem, dass die hohen Ausgaben eine Gefahr für die russische Wirtschaft darstellen könnten.
Rutte hingegen lobte die Entscheidung der Nato-Mitglieder, ihre Verteidigungsausgaben deutlich zu steigern, um mit den USA gleichzuziehen. „Diese Diskussion gibt es schon seit den Zeiten des damaligen US-Präsidenten Dwight Eisenhower," sagte der Nato-Generalsekretär.
Lawrow hat Unrecht - Verteidigungsausgaben nicht so drastisch wie gedacht
Beim jüngsten Nato-Gipfel einigten sich die Mitgliedsländer darauf, bis 2035 jährlich 5 Prozent ihres BIP für Verteidigung und Sicherheit zu investieren. Das umfasst laut der französischen Zeitung „Le Figaro" 3,5 Prozent für militärische Ausgaben und 1,5 Prozent für andere Sicherheitsmaßnahmen.
Obwohl das neue Ziel von 5 Prozent eine klare Erhöhung darstellt, zählen auch Hilfen für die Ukraine und Infrastrukturprojekte dazu. Dadurch könnte die tatsächliche Erhöhung der Verteidigungsausgaben für die Nato-Länder weniger drastisch sein als gedacht.