US-Wahl im Ticker - „Bösartig“, „nicht therapierbar“! 200 Experten warnen eindringlich vor Trump
Ein offener Brief, unterzeichnet von 200 Psychologen, sorgt in den USA für Aufsehen. Tech-Milliardär Elon Musk steht fest hinter Donald Trump, auch finanziell. Kamala Harris fürchtet um die Ukraine, sollte Trump Präsident werden. Alle Meldungen zur US-Wahl im Ticker.
„Bösartig“, „nicht therapierbar“! 200 Experten warnen eindringlich vor Trump
Freitag, 25. Oktober, 7.29 Uhr: In der „New York Times“ warnen die Experten eindringlich vor Donald Trump und bezeichnen ihn als „Gefahr für die Demokratie“. Der 78-jährige Präsidentschaftskandidat zeige Symptome einer schwerwiegenden und nicht therapierbaren Persönlichkeitsstörung, die ihn für eine erneute Präsidentschaft ungeeignet mache.
Laut den Psychologen leidet Trump an „bösartigem Narzissmus“, einer Diagnose, die im „Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders“ beschrieben wird. Diese Störung äußert sich in zwanghaftem Lügen, rücksichtlosem Verhalten, hoher Reizbarkeit, Impulsivität und einem fundamentalen Mangel an Reue. Die Anzeige wurde vom „Anti-Psychopathen-Pac“ finanziert, einer Organisation, die sich gegen Trump im Wahlkampf engagiert.
George Conway, ein abtrünniger Republikaner und ehemaliger Ehemann von Trumps früherer Pressesprecherin Kellyanne Conway, initiierte den offenen Brief. Conway ist seit langem einer der schärfsten Kritiker des Ex-Präsidenten und kritisiert die autoritäre Ausrichtung der Republikanischen Partei unter Trump.
Mit ihrer Ferndiagnose verstoßen die Psychologen gegen die sogenannte Goldwater-Regel, die besagt, dass medizinische Ferndiagnosen keinen Platz in der Öffentlichkeit haben sollten. Dennoch sehen sie die Gefahr durch Trump als so groß an, dass sie diese Regel missachten.
Harris hält ihren Rivalen Trump nach eigenen Angaben für einen Faschisten
03.55 Uhr: Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hält ihren republikanischen Rivalen Donald Trump nach eigenen Angaben für einen Faschisten. Auf die Frage des CNN-Moderatoren Anderson Cooper, ob sie denke, dass der frühere US-Präsident ein Faschist sei, antwortete Harris am Mittwoch: „Ja, das tue ich. Und ich glaube auch, dass den Menschen vertraut werden sollten, die ihn in dieser Sache am besten kennen.“
Medien: Ministerium warnt Musk wegen Millionen für Wähler
Donnerstag, 24.Oktober, 01.06 Uhr: Der Tech-Milliardär und Trump-Unterstützer Elon Musk hat laut Medienberichten eine Warnung vom US-Justizministerium wegen seiner Millionen-Geschenke an Wähler bekommen. Musks Organisation „America PAC„ sei darauf hingewiesen worden, dass die Aktion möglicherweise gegen US-Wahlrecht verstoße, berichteten die TV-Sender CNN und NBC unter Berufung auf informierte Personen. Das Justizministerium wollte die Informationen auf Anfrage nicht kommentieren.

Musk hatte am Wochenende angekündigt, bis zur Wahl täglich eine Million Dollar an einen registrierten Wähler in besonders hart umkämpften US-Bundesstaaten zu vergeben. Die Aktion richtet sich an registrierte Wählerinnen und Wähler, die eine Petition unterzeichnen. Darin geht es um „die freie Meinungsäußerung und das Recht, Waffen zu tragen“ - sie wurde von Musks Organisation “America PAC“ ins Leben gerufen. Diese unterstützt den Wahlkampf des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump.
Harris: USA sind „absolut“ bereit für eine Frau im Amt
05.56 Uhr: Die USA sind nach Angaben der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris bereit für eine Staatschefin. „Absolut“, antwortete die US-Vizepräsidentin am Dienstag auf die Frage des Senders NBC, ob das Land bereit sei, erstmals eine Frau in das Amt zu wählen. Harris fuhr fort, sie wolle einfach eine neue Seite aufschlagen: „Die Menschen sind erschöpft von Donald Trump und seinem Ansatz, bei dem es nur um ihn selbst geht.“
Eminem unterstützt Harris: Wird Freiheiten schützen
04.40 Uhr: US-Rapper Eminem hat sich im Wahlkampf ums Weiße Haus auf die Seite der demokratischen Kandidatin Kamala Harris gestellt. Niemand wolle einer Zukunft, in der Menschen Konsequenzen fürchten müssten, wenn sie ihre Meinung aussprechen, sagte Eminem auf einem Wahlkampf-Event in seiner Heimatstadt Detroit. Harris stehe für eine Zukunft, in der diese und andere Freiheiten geschützt würden. Danach übergab Eminem das Wort an den bei Demokraten weiterhin populären Ex-Präsidenten Barack Obama. Detroit liegt im Bundesstaat Michigan, einem der sieben sogenannten Swing States, in denen beide Parteien eine Siegchance haben.
Harris lässt Frage nach Begnadigung für Trump unbeantwortet
04.15 Uhr: Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat die Frage unbeantwortet gelassen, ob sie im Falle eines Wahlsiegs den von vielen Ermittlungsverfahren betroffenen Ex-Präsidenten Donald Trump begnadigen würde. Sie werde nicht auf hypothetische Szenarien eingehen, sagte Harris in einem Interview des TV-Senders NBC. Stattdessen sei sie auf die nächsten 14 Tage bis zum Wahltermin am 5. November fokussiert.
Trumps Ex-Anwalt Giuliani muss Wertsachen und Luxus-Wohnung übergeben
Mittwoch, 23. Oktober, 02.57 Uhr: Infolge der Verurteilung wegen Verleumdung zweier Wahlhelferinnen muss der frühere Privatanwalt von Ex-US-Präsident Donald Trump, Rudy Giuliani, den beiden Frauen Wertsachen und seine Luxus-Wohnung im New Yorker Stadtbezirk Manhattan übergeben. Giuliani, der Ende 2023 Insolvenz angemeldet hatte, werde angewiesen, „das gesamte in der nachstehenden Liste aufgeführte Eigentum zu übertragen (...), einschließlich Bargeldkonten, Schmuck und Wertgegenständen“, dem Rechtsanspruch auf bislang unbezahlte Anwaltshonorare und seine Wohnung, ordnete ein Richter am Dienstag laut Gerichtsdokumenten an.
Giuliani war im Dezember 2023 dazu verurteilt worden, 148 Millionen Dollar (136 Millionen Euro) an Ruby Freeman und ihre Tochter Wandrea Moss zu zahlen. Der Ex-Bürgermeister von New York hatte die beiden Frauen fälschlicherweise des Wahlbetrugs beschuldigt und weitere unbegründete Behauptungen über sie aufgestellt. Nach dem Urteil meldete Giuliani im Dezember bei einem Gericht in New York Insolvenz an.
Harris deutlich: Wird Trump Präsident, fällt die Ukraine
Dienstag, 22. Oktober, 06.19 Uhr: Bei einem Wahlkampfauftritt in Michigan wirft die demokratische Kandidatin für das Amt der US-Präsidentin Kamala Harris ihrem Rivalen Donald Trump vor, er sei anfällig für Manipulationen „von Diktatoren und Autokraten“. Das sei dem Republikaner, der zum zweiten Mal ins weiße Haus gewähöt werden möchte, in der Vergangenheit bereits mehrfach passiert.

Für die Ukraine macht Harris in diesem Zusammenhang eine düstere Prognose. Wenn Trump im November die Wahl gewinne, werde die Ukraine an Russland fallen, so die amtierende US-Vizepräsidentin. Das werde schreckliche Konsequenzen für die ganze Welt haben. Im selben Atemzug lobte Harris die überparteiliche Zusammenarbeit im Kongress zur Unterstützung der Ukraine. Sie glaube an deren Fortsetzung, mache sich aber Sorgen um Trumps Nähe zu Russlands Präsident Wladimir Putin.
Kritik an Musks Millionen-Geschenken an US-Wähler
Montag, 21. Oktober, 12.27 Uhr: Der Tech-Milliardär und Trump-Unterstützer Elon Musk steht unter Kritik für seinen Plan, täglich eine Million Dollar an einen registrierten Wähler in besonders hart umkämpften US-Bundesstaaten zu verschenken. Der demokratische Gouverneur von Pennsylvania, Josh Shapiro, sagte, dass sich Ermittlungsbehörden die Aktion anschauen könnten. Rechtsprofessor Rick Hasen argumentierte, Musks Vorgehen sei rechtswidrig. Der Tesla-Chef vergab derweil am Sonntag bereits die zweite Million in Pennsylvania, wo der Ausgang der US-Präsidentenwahl am 5. November entschieden werden könnte.
Musks Vergabe von einer Million Dollar (gut 900.000 Euro) „nach dem Zufallsprinzip„ richtet sich an registrierte Wählerinnen und Wähler, die eine Petition unterzeichnen. Diese setzt sich für „die freie Meinungsäußerung und das Recht, Waffen zu tragen„ ein und wurde von Musks Organisation „America PAC“ ins Leben gerufen. Diese unterstützt den Wahlkampf des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump.
Nach Musks Worten soll die Lotterie der Petition mehr Aufmerksamkeit verschaffen. Hasen, Professor an der University of California in Los Angeles, sieht allerdings ein ernstes Problem darin, dass nur registrierte Wähler teilnehmen können. Man könne dies so interpretieren, dass die Lotterie einen Anreiz zur Registrierung schaffe - und nach US-Wahlrecht sei es verboten, Bürgern Geld dafür zu zahlen, dass sie abstimmten oder sich dafür registrierten.
Pennsylvanias Gouverneur Shapiro sagte im US-Fernsehsender NBC, es stellten sich insgesamt Fragen dazu, wie Musk Geld im US-Wahlkampf einsetze. Geld, das jetzt auch direkt in die Taschen von Einwohnern in Pennsylvania wandere. “Das ist äußerst besorgniserregend.“
Den ersten Scheck übergab Musk in Harrisburg, den zweiten in Pittsburgh. Er sagte, sein Ziel sei es, zwischen einer und zwei Millionen Wählerinnen und Wähler in den umkämpften Staaten dazu zu bringen, die Petition zu unterschreiben, weil “dies eine wichtige Botschaft an unsere gewählten Politiker“ sei. In Pennsylvania bekommt jeder registrierte Wähler, der die Petition unterzeichnet, 100 Dollar. Der Bundesstaat könnte besonders wichtig sein, weil er 19 Wahlleute stellt. Für den Sieg bei der Präsidentenwahl braucht man 270 Stimmen von Wahlleuten.
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