Nur noch 47 Millionen Dollar Cash - E-Auto Hersteller Nikola meldet Insolvenz an, Aktie crasht

Nikola plant, seine Vermögenswerte zu verkaufen. Das Unternehmen verfügt nach eigenen Angaben über etwa 47 Millionen US-Dollar in bar, um den Insolvenzprozess zu finanzieren und den Verkaufsprozess umzusetzen. Das berichtet der US-Nachrichtensender CNBC.

Gründer musste 2022 wegen Betruges gehen

Nikola wurde 2015 gegründet und hatte das Ziel, die Lkw-Industrie mit emissionsfreien Fahrzeugen zu revolutionieren. Im Jahr 2020 ging das Unternehmen an die Börse und erreichte eine Marktbewertung von über 30 Milliarden US-Dollar, zeitweise höher als die von Ford. Allerdings sah sich Nikola mit Vorwürfen konfrontiert, Investoren über seine Technologie getäuscht zu haben, was zur Verurteilung des Gründers Trevor Milton wegen Betrugs im Jahr 2022 führte.

Trotz Bemühungen, die Produktion zu steigern, kämpfte Nikola mit finanziellen Verlusten und einem hohen Cash-Burn. Im Jahr 2024 versuchte das Unternehmen, die Produktion zu erhöhen, erlitt jedoch erhebliche Verluste pro verkauftem Fahrzeug. Die Aktien des Unternehmens verloren seit dem Börsengang 2020 etwa 99 Prozent ihres Wertes.

„Wie andere Unternehmen in der Elektrofahrzeugbranche waren auch wir mit verschiedenen Markt- und makroökonomischen Faktoren konfrontiert, die sich auf unsere Geschäftsfähigkeit ausgewirkt haben“, sagte CEO Steve Girsky in einer Mitteilung. „Leider haben unsere besten Bemühungen nicht ausgereicht, um diese erheblichen Herausforderungen zu bewältigen." Der Vorstand habe entschieden, „dass Chapter 11 unter den gegebenen Umständen den bestmöglichen Weg für das Unternehmen und seine Stakeholder darstellt.“

Serie von Pleiten in der E-Auto-Branche

Die Insolvenz von Nikola reiht sich in eine Serie von Pleiten unter Elektrofahrzeug-Startups ein, darunter Lordstown Motors im Jahr 2023 und Fisker im Jahr 2024. Die gesamte E-Auto-Branche leider darunter, dass sich weniger Kunden für batteriebetriebene Fahrzeuge entscheiden als erwartet. Zuletzt hatte auch Renault-Chef Luca de Meo für einen offeneren Blick geworben, der Hybride, aber auch Diesel mit einschließt. 

Nikola plant, während des Insolvenzverfahrens einen Auktions- und Verkaufsprozess für seine Vermögenswerte durchzuführen und gleichzeitig begrenzte Betriebsaktivitäten aufrechtzuerhalten, einschließlich der Bezahlung von Mitarbeitern und der Unterstützung bestehender Kunden bis März 2025.

Die finanziellen Schwierigkeiten von Nikola wurden durch eine Kombination aus geringer Nachfrage, Schwierigkeiten bei der Kapitalbeschaffung und hohen Herstellungskosten verschärft. Die Insolvenz markiert das Ende eines Unternehmens, das einst als Pionier im Bereich emissionsfreier Schwerlastfahrzeuge galt.