Unterschriften haben nichts genutzt: Bushaltestelle in Amperpettenbach wird aus der Ortsmitte verlegt
Die Gemeindeverwaltung von Haimhausen und der MVV trafen sich zu einem Ortstermin bezüglich mehrerer Bushaltenstellen-Standorte. Das Ergebnis: zwei Mal gut, einmal schlecht.
Amperpettenbach – Nach Unterschriftensammlungen der Anlieger für den Erhalt innerörtlicher Bushaltestellen im Amperpettenbach und Westerndorf war es ruhig geworden in den vergangenen Monaten. Doch nun kommt der Rundumschlag mit der Bekanntgabe neuer Haltestellen. Diese brachten zwei zufriedenstellende bis gute Lösungen und in Amperpettenbach gerade das, was die Bürger verhindern wollten.
Bürgermeister Peter Felbermeier (CSU) berichtete von einem Ortstermin mit dem MVV, den er und Gemeinde-Geschäftsleiter Florian Erath als ziemlich unschön empfanden. Die Gemeindevertreter hätten sich zwar äußern können, hätten bei den Lösungen aber nicht wirklich Mitspracherecht gehabt. Es habe gewirkt, als nehme man die Kommentare ohne wirkliches Interesse einfach zur Kenntnis. Und ein Bürger, der zufällig bei dem Ortstermin war, wurde sogar weggeschickt.
Die wirklich gute Lösung bekommt der Ortsteil Oberndorf, wo die Bushaltestelle von der Kreisstraße DAH3 wegverlegt wird. Der neue Halt befindet sich ein Stück im Ort, so dass die Schulkinder nicht mehr an der Kreisstraße stehen, wo bei Oberndorf die Geschwindigkeitsbegrenzung der Kreisstraße von den Autofahrern nicht allzu ernst genommen wird.
Haltestelle gegenüber dem Biergarten
In Westerndorf drohte auch eine unschöne Situation mit einer Bushaltestelle außerhalb des Ortskerns, wo sich direkt neben der Straße ein Graben befindet. Diese Variante kommt nicht, weil der Bus die Kinder nahe der Kirche einsammeln kann. Bürgermeister Felbermeier kann mit der Lösung gut leben, der Bus müsse nun nicht mehr wie in der Vergangenheit rangieren.
Möglich wurde diese für die Gemeinde zufriedenstellende Lösung durch die Vereinbarung mit einem Anlieger, bei dem die Schulkinder einige Meter durch den Hof gehen müssen. „Das ist eine gute Lösung“, bilanzierte Peter Felbermeier.
Die wirklich schlechte Nachricht gab es dann aber für Amperpettenbach, wo die Schulkinder künftig gegenüber dem Biergarten nahe am Kreisverkehr ein- und aussteigen müssen. Die Bürger hatten mit ihren Unterschriften dafür gekämpft, dass die Haltestelle in der Ortsmitte erhalten bleibt. Dafür sollte an der Ringstraße „Am Anger“ ein Halteverbot ausgewiesen werden, damit der Bus sicher um die Kurven kommt. „Der Bus wird nicht um den Anger herumfahren“, berichtete Peter Felbermeier von dem Ortstermin.
MVV droht, Haltestelle ganz zu streichen
Verkehrsrechtliche Maßnahmen der Gemeinde würden auch nichts an der Situation ändern. Vielmehr berichtete der Bürgermeister von der versteckten Drohung des MVV, einen Halt in Amperpettenbach gänzlich zu streichen. Nach bestehender Rechtsprechung sind Schulkindern bis zu zwei Kilometer Fußweg zumutbar, und innerhalb dieses Radius liegt die Bushaltestelle der Siedlung kurz vor Haimhausen.
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Stefan Jänicke-Spicker (Bürgerstimme) hatte die Unterschriften gesammelt und sagte frustriert, „dass wir die Bushaltestelle am Ortsrand schon einmal hatten, und vor 30 Jahren haben wir um die Verlegung nach innen gekämpft. An der neuen Stelle haben wir keinen Gehweg, keine Beleuchtung – nichts!“ Er kritisierte den Verkehr – „morgens geht es bei uns zu wie im Taubenschlag“ – und vermutete, dass sich das Busunternehmen mit 500 Meter weniger Strecke im Jahr 2500 Euro sparen wolle.
Die Gemeinde Haimhausen muss mit der neuen Lösung leben und hat nun selbst die Entscheidung in der Hand, die neue Haltestelle eventuell mit einem Bushäuschen oder einer neuen Laterne sicherer zu machen, gerade für die Schulkinder.