Mehr Geld, weniger Überstunden: Dachaus Klinik-Ärzte demonstrieren
Klinik-Ärzte haben am Montagnachmittag vor dem Dachauer Amperklinikum für bessere Arbeitsbedingungen demonstriert.
Dachau – Die Ärztevertretung Marburger Bund hält die Arbeitsbedingungen an Helios-Kliniken für „unhaltbar“ und hat deshalb zu einem dreitägigen Warnstreik sowie zu einer Kundgebung am Montagnachmittag aufgerufen. Rund 40 Ärzte des Dachauer Helios-Amperklinikums schlossen sich der Aktion an.
Wie Klaus-Martin Bauer, Verhandlungsführer der Ärztegewerkschaft Marburger Bund Bayern, auf Nachfrage der Heimatzeitung erklärt, weigere sich Helios „beharrlich, die Arbeitsbedingungen durch Arbeitszeitbegrenzungen und neue Überstundenregelungen zu verbessern“. So könne man mit Ärzten nicht umgehen! Die bisherigen fünf Verhandlungsrunden, die seit Februar laufen, hätten demnach „keine nennenswerten Ergebnisse“ für die Ärztinnen und Ärzte der Amper Medico ergeben.
Amper Medico ist eine Tochtergesellschaft von Helios, bei der ein Teil des ärztlichen Personals der Helios Kliniken in Dachau, Indersdorf, München Süd und Perlach angestellt ist. Laut Bauer sei die „Mehrheit“ der Dachauer Krankenhausärzte auf der Gehaltsliste der Amper Medico, der kleinere Teil sei „unmittelbar am Haus angestellt“. Das Problem: Die Arbeitsverträge seien nicht gleich, „die Amper-Medico-Leute werden anders honoriert und haben auch andere Regelungen hinsichtlich der Altersversorgung“.
Bessere Arbeitsbedingungen für Klinik-Ärzte
Die Forderungen der Fachgewerkschaft sind daher ganz klar: ein angemessener Inflationsausgleich bei der Bezahlung sowie eine Beschränkung der Wochenarbeitszeit. Manche Kollegen kämen aufgrund ihrer vielen Bereitschaftsdienste auf bis zu 60 Stunden Wochenarbeitszeit. „Das geht nicht, da werden Menschen verschlissen“, so Bauer. „Bei Busfahrern oder Lkw-Fahrern wären derartige Arbeitszeiten nie erlaubt!“
Der Warnstreik am Helios-Amperklinikum, der von Montag, 5., bis Mittwoch, 7. August, dauern soll, sei mit dem Unternehmen geklärt, versichert der Marburger-Bund-Chef. „Wir haben eine Notdienstvereinbarung abgeschlossen.“ Kein Patient müsse also fürchten, dass er im Notfall nicht behandelt wird.