„Die Mieten fressen uns lebendig“ - Eingewanderte Fachkraft verdient 100.000 Euro und findet Deutschland „so teuer“

Eine Fachkraft aus Osteuropa ist vor drei Jahren nach Deutschland gezogen. Nun fragt sie sich: "Wie kommt es, dass in Deutschland alle Dienstleistungen so teuer sind, obwohl das mittlere Einkommen ziemlich niedrig ist?"

Fachkraft verdient 100.000 Euro im Jahr

Auf Reddit schreibt die Person, dass sie für eine US-Firma arbeitet und im Jahr über 100.000 Euro verdient. "Ich schätze, dass es hier als gutes Gehalt gilt, aber jede verdammte Dienstleistung fühlt sich trotzdem ziemlich teuer an", findet sie. 

So würde man für eine Fahrstunde 75 Euro bezahlen müssen. Wer seine Wohnung streichen lassen will, sei zwischen 1500 und 2000 Euro los. 

Fachkraft fragt sich, "wie sich die Leute hier das leisten können"

Die Fachkraft fragt sich, "wie sich die Leute hier das leisten können. Und wenn sie es sich nicht leisten können, wie können diese Dienste dann noch rentabel sein?"

Eine Reddit-User erklärt: "Die Sache ist die, dass Arbeitsstunden in Deutschland ziemlich teuer sind, und daher sind Dienstleistungen im Vergleich zu Produkten teuer, insbesondere im Vergleich zu importierten Produkten, die woanders hergestellt wurden, wo die Arbeit billiger ist." 

Die Fachkraft aus Osteuropa stellt in einem Kommentar klar, dass sie sich nicht beschweren würde. "Aber ich würde gerne wissen, wie du mit deinem Budget umgehst, wenn es um die 60.000 liegt, du in einer Großstadt wohnst und keinen zehnjährigen Mietvertrag oder Erbbesitz hast."

Für den Führerschein wird gespart 

Ein anderer bestätigt, dass es schwer für Millennials sei oder für Menschen, die in eine Stadt ziehen müssen. "Du bist im Arsch, die Mieten fressen uns lebendig." Viel Geld hätten hingegen Menschen, die einen alten Mietvertrag oder ein abbezahltes Haus haben. Das würde vor allem für Boomer und ältere Bürger gelten. 

Eine andere Person fügt hinzu, dass der Durchschnittsmensch seine Wohnung selbst streichen und tapezieren würde. "Der Führerschein ist teuer, aber man braucht ihn nur einmal im Leben, also spart man einfach dafür. Und die meisten Handwerker werden von anderen Unternehmen beschäftigt, weniger von privaten Kunden."

Jemand anderes erklärt, sich momentan sogar etwas über Elektroinstallation beizubringen. "Die Preise in Deutschland sind lächerlich und die Wartezeiten beim Service bringen mich zum Weinen. Ich würde lieber alles selbst machen, wenn ich kann."

Durchschnittliches Bruttoeinkommen von 51.876 Euro

Vollzeitbeschäftigte in Deutschland bekamen im vergangenen Jahr ein durchschnittliches Bruttojahreseinkommen von 51.876 Euro, was einem monatlichen Lohn von 4323 Euro entspricht. 

Das Statistische Bundesamt schreibt, dass das individuelle Gehalt oft von diesem Durchschnitt abweiche und von vielen Faktoren abhängig ist. "Dazu gehören sowohl Geschlecht, Alter und Bildungsabschluss, aber auch arbeitsplatzbezogene Merkmale wie Anforderungsniveau des Arbeitsplatzes, Beruf oder Beschäftigungsumfang." Weiter können auch unternehmensbezogene Merkmale Auswirkungen auf das Gehalt haben. 

Frau aus Spanien zieht nach Deutschland und fühlt sich unsicher

Auch eine Frau aus Spanien ist nach Deutschland gezogen. Von einigen ihrer Erfahrungen berichtet sie auf der von Millionen Menschen genutzten Plattform Reddit. „Ich habe fünf Jahre in Madrid (5 Millionen Einwohner) gelebt und mich nie so unsicher gefühlt wie in Deutschland“, schreibt die Auswanderin.