100.000 Euro in 3 Tagen: Frau verwandelte Flohmarkt-Handy in ein Festnetztelefon-Business

Vor zwei Jahren beschloss US-Gründerin Cat Goetze, ihrem Smartphone die Macht über ihren Alltag zu nehmen. Sie wollte stattdessen ein Telefon, das sich für sie nostalgisch anfühlt. "Es wäre so süß, wenn wir noch Festnetztelefone hätten und man das Kabel zwirbeln könnte", erzählt sie CNBC

Da ein echter Anschluss teuer gewesen wäre und eine neue Nummer erfordert hätte, baute sie sich selbst eine Lösung: Sie transformierte ein altes, auf dem Flohmarkt gefundenes Telefon zu einem Bluetooth-Gerät.

Flohmarkt-Handy wird Festnetztelefon: US-Gründerin mit unverhoffter Business-Idee

Das pinke Klapp-Telefon wurde schnell zum Hingucker in ihrer Wohnung. Goetze nutzte es als stilvolle Gegensprechanlage oder auch für eigene Anrufe. Im Juli 2025 zeigte sie das Gerät erstmals online auf Instagram. Die Reaktion war überwältigend: Innerhalb weniger Stunden sammelten sich unter ihrem Post hunderte Nutzer, die genau so ein Produkt haben wollten.

Goetze richtete zunächst nur einen kleinen Shop für Vorbestellungen ein, sie rechnete nicht mit vielen Kunden. Doch ihr Projekt "Physical Phones" explodierte: In den ersten drei Tagen gingen Bestellungen im Wert von 120.000 Dollar (circa 100.000 Euro) ein. Bis Ende Oktober verkaufte die Unternehmerin über 3.000 Produkte und erzielte damit 280.000 Dollar (circa 240.000 Euro) Umsatz.

Mittlerweile bietet Physical Phones fünf Modelle an, die zwischen 90 und 110 Dollar (circa 77 bis 95 Euro) kosten. Die Geräte verbinden sich per Bluetooth mit iPhones und Android-Handys. Sie klingeln bei eingehenden Telefon- und Videoanrufen über Apps wie WhatsApp, FaceTime oder Instagram. Auch ausgehende Anrufe sind möglich: Entweder per Nummernwahl oder über den Sprachassistenten eines Smartphones.

Deutschland weiterhin Festnetzland

In Deutschland nutzen auch 2025 noch viele Haushalte ein Festnetz. Laut einer aktuellen Umfrage von "Verivox" greifen rund 71 Prozent der Befragten zumindest gelegentlich zum Festnetztelefon. Allerdings ist es sehr selten das Haupt-Telefon: Lediglich etwa 19 Prozent telefonieren überwiegend über das Festnetz, der Großteil ist auf das Smartphone umgestiegen. Besonders ältere Generationen und Personen in ländlichen Regionen nutzen das Festnetz häufiger.

Parallel zum Rückgang der Festnetztelefone zeichnet sich jedoch ein Gegen-Trend ab: Einige Menschen wie Cat Goetze entscheiden sich bewusst für "Retro"-Technologien, um dem digitalisierten Alltag zu entfliehen.