Hohenfurch freut sich über Nachtragshaushalt

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Im Gemeinderat Hohenfurch: Kämmerin Andrea Sepp stellte den Nachtragshaushalt in der jüngsten Sitzung Bürgermeister Guntram Vogelsgesang und den Räten vor. © Christine Wölfle

Ein Nachtragshaushalt ist für eine Gemeinde meist eine unangenehme Sache, weil es darauf hindeutet, dass falsch gerechnet wurde. Nicht so in Hohenfurch: Dort ist es eher ein Grund zur Freude. Warum, das erklärten Bürgermeister Guntram Vogelsgesang und Kämmerin Andrea Sepp bei der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Hohenfurch – Der Gesamthaushalt 2024 für die Gemeinde Hohenfurch umfasste in der ursprünglichen Version 7,3 Millionen Euro. 3,8 Millionen davon entfielen auf den Verwaltungshaushalt. Dabei bleibt es auch. Der Vermögenshaushalt hingegen steigt um 1,3 Millionen Euro auf nun knapp 4,8 Millionen Euro.

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Die Begründung: Weil der Breitbandausbau nun doch eher kommt als erwartet. Schon im nächsten Jahr soll es mit den Bauarbeiten losgehen, da die Planungen abgeschlossen sind. Damit wird die erste Teilzahlung in Höhe von knapp 1,6 Millionen Euro fällig.

Förderung von bis zu 90 Prozent erwartet

„Wir rechnen ziemlich schnell mit der zugesagten Förderung von 90 Prozent“, stellte Sepp in Aussicht. Dennoch muss der Haushalt dementsprechend angepasst werden. Da gegen Ende eines Jahres die Zahlen besser planbar sind als zu Beginn, hat Sepp laut Bürgermeister Guntram Vogelsgesang „sehr lange gerechnet“ und es geschafft, einen ordentlichen Nachtragshaushalt aufzustellen, der jeder Prüfung standhält.

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Bei den Einnahmen im Vermögenshaushalt schlägt die zu erwartende Förderung mit rund 1,4 Millionen Euro am meisten zu Buche. Aber auch an verschiedenen Stellen der Ausgaben des Vermögenshaushalts wurde korrigierend eingegriffen: So wurde der geplante Grunderwerb im Bereich des Sportwesens komplett gestrichen, da er heuer nicht mehr ausgeführt werden wird. Ersparnis: 265 000 Euro, die im ursprünglichen Haushalt noch eingeplant waren.

Zahlen nach unten korrigiert

Und auch bei fast allen Haushalts-Positionen beim Bauhof-Neubau konnte nach unten korrigiert werden. „Das ist möglich, weil wir jetzt ziemlich genau sagen können, was heuer noch an Geld benötigt wird und was nicht“, erklärte Vogelsgesang.

Bei den Ausstattungsgegenständen etwa reduzierte sich die Summe von 100 000 Euro auf 10 000 Euro, beim Hochbau werden 150 000 Euro und bei den Nebenkosten 90 000 Euro weniger gebraucht, und die Außenanlagen tauchen jetzt nur noch mit 100 000 Euro statt 450 000 Euro im Haushalt auf.

Und die Stadtwerke Schongau werden heuer den Kostenanteil der Gemeinde für die Erstellung des Übergabebauwerks in Höhe von insgesamt 80 000 Euro nicht mehr in Rechnung stellen. Durch die Einsparungen war es der Gemeinde zudem noch möglich, ein Grundstück zur Erweiterung des Gewerbegebiets zu erwerben, das vorher noch nicht eingeplant war. Kosten: rund 360 000 Euro.

Einstimmig beschlossen

Doch die Zahlen sollen nicht täuschen: Manche Einsparung wird im Haushalt für das nächste Jahr wieder auftauchen. Dennoch ist der Nachtragshaushalt und der darauf aufbauende Finanzplan für die nächsten Jahre solide und wurde einstimmig beschlossen.

Wasser wird teurer

Die Wassergebühren in der Gemeinde Hohenfurch werden ab dem kommenden Jahr erhöht. Eine neue Kalkulation hat ergeben, dass mindestens 2,30 Euro pro Kubikmeter, also 1000 Liter, nötig sind, um die Kosten zu decken.

„Bei der Wasserversorgung handelt es sich um eine kostenrechnende Angelegenheit. Das heißt, die Gemeinde will und darf damit keinen Gewinn erwirtschaften“, erklärte Bürgermeister Guntram Vogelsgesang in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Mögliche Überschüsse kommen in eine Rücklage, mit der Schwankungen ausgeglichen und nötige Investitionen ins System getätigt werden können. Die neue Gebühr von 2,30 Euro (vorher 1,46 Euro) wurde einstimmig beschlossen und gilt von Januar 2025 bis Dezember 2027.

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