Satter Sound zur Taktstock-Übergabe bei der Blaskapelle Hohenfurch
Satten Sound bekamen die 200 Zuhörer auf die Ohren, die zum Jahreskonzert der Blaskapelle Hohenfurch gekommen waren. Es bildete den Rahmen für die Übergabe des Taktstocks von Wilhelm Binder an Vjeran Ježek.
Wie Vorstand Andreas Scheuerer vor den Besuchern nochmals in Erinnerung rief, hat Wilhelm Binder die Blaskapelle Hohenfurch 15 Jahre geleitet. Die Übernahme 2009 habe sich als „wahrer Glücksfall“ erwiesen, denn Binder habe schon reichlich Erfahrung gesammelt, wie man eine Dorfkapelle motiviert und voranbringt.
Beim Musikfest in Bernbeuren sei Binder zwar noch über den „undisziplinierten Haufen“ erzürnt gewesen, als man beim Wertungsspiel gar mäßig mit 81 Punkten abgeschnitten hatte. Doch der Musikmeister habe 2010 mit dem Unterricht auf vielen Instrumenten gestartet, habe ein Jahr lang sogar die Kapelle als Vorstand organisatorisch geführt.
2014 wurde die Jugendkapelle gegründet. Ein Höhepunkt war das Musikfest des Bezirks Lech/Ammersee 2018 in Hohenfurch. Nur ein Jahr später hat die Blaskapelle Hohenfurch beim Wertungsspiel in Altenstadt aufhorchen lassen; mit 95 Punkten holte sie das beste Ergebnis in der Mittelstufe.
Wilhelm Binder, der freiberuflich Musiklehrer war, hat mit 69 Jahren aufgehört. Den Taktstock hat er heuer auch in Schwabbruck niedergelegt. Er hat im Lauf der vergangenen knapp 40 Jahre schon viele Kapellen geleitet. Dazu gehören Peiting, Steingaden, Böbing, Peißenberg, Schwabbruck und Hohenfurch.
Im Ruhestand ist der Musiklehrer, der aus Rumänien stammt, von Peiting nach München gezogen. Bei der Verabschiedung hat er den Hohenfurchern angekündigt, dass er sich „ab und zu“ in Hohenfurch sehen lasse. Er dirigierte bei der Jugendkapelle das Stück „I love Polka“. Und bei der Blaskapelle schwang er noch einmal den Taktstock zum Marsch „Kosakenritt“ von Franz Watz.
Musiklehrer und Dirigent
Das Konzert einstudiert hatte bereits der neue Dirigent Vjeran Ježek. Er stammt aus Kroatien, ist 45 Jahre, hat nach dem Studium in verschiedenen Orchestern gespielt und ist jetzt Lehrer an der Musikschule Pfaffenwinkel für Trompete und Flügelhorn. Mit Frau und zwei Kindern wohnt er in Peiting. Dort hat er heuer auch die Knappschaftskapelle übernommen – und zudem in acht Kilometer Entfernung die Blaskapelle Hohenfurch. Er finde seine jetzige berufliche Ausrichtung als Musiklehrer und Dirigent „abwechslungsreicher“ als die frühere Aufgabe im Orchester, gibt er im Pausengespräch zu verstehen.
Eröffnet hat Vjeran Ježek mit einem schönen Marsch von Franz Watz, dem „P.O.S.“ Da zeigte sich ebenso wie in den folgenden Stücken, dass die knapp 40 Bläserinnen und Bläser bei strengem Dirigat präzise im Rhythmus und mit viel Tonkraft musizieren. Zu hören waren moderne und auch traditionelle Stücke, von Quirin Zörr kurz und mit manchem Schmankerl moderiert.
Gespielt wurde Verschiedenes von Polka bis Walzer
Zu hören waren Werke wie die „Fields Overture“ des japanischen Komponisten Hiroki Takahashi, der bekannte Titel „Music“ von John Miles, die farbenprächtigen „Norway Impressions“ von Alfred Bösendorfer oder die Tritsch-Tratsch-Polka von Johann Strauß. Im zweiten Teil setzte die Kapelle mit ihrem neuen Dirigenten noch einige interessante Stücke drauf. Etwa die Löffelpolka mit Fabian Eglhofer, der als Schlagzeuger für super Rhythmus sorgte. Dann das beeindruckende Stück „American Patrol“, den „Hochfeiler Marsch“ von Mathias Rauch oder die Zugaben „Something Stupid“ und „Ein junger Egerländer“.
Meine news
Im Märchenwalzer von Metodéj Prajka ist deutlich geworden, woran in der Blaskapelle Hohenfurch, dem rustikalen und selbstbewusst musizierenden Klangkörper noch gefeilt werden kann. Es darf auch das Piano gepflegt werden. Der Walzer wurde kräftig, aber bisweilen kantig dargeboten – das geht feiner, geschmeidiger.
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Die Jugendkapelle brachte nach der Pause drei Titel. Sie spannte, von Leonhard Fichtl witzig angesagt, einen Bogen von der Karibik (mit „Pirates of the Caribbean“) von Klaus Badelt, nach Südamerika mit den „Sun Calypso“ von Luigi di Ghisallo bis zu heimischen Klängen in Alexander Pflugers „Fun-Polka“.