Auf den Spuren der Lausbubengeschichten: Neue Drehort-Tour zu Kult-Serie um Hansi Kraus

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Das Zuhause der Lausbubengeschichten um Kinderstar Hansi Kraus steht an der Kuglstadtstraße 11 in Beuerberg. © RST/Archiv

Die Lausbubengeschichten sind unumstritten Kult. Jetzt gibts einen Rundweg zu den Drehorten - die wenigsten Fans wissen, dass die Serie in einem bayerischen Klosterdorf spielt.

Beuerberg - Eigentlich hätte man ihn längst zum Ehrenbürger von Beuerberg ernennen müssen: Hansi Kraus, der als Lausbub Ludwig in der Filmreihe einst das ganze Dorf in Atem hielt. Nun wird dem mittlerweile 72 Jahre alten Münchner Schauspieler eine besondere Ehre zuteil. Der Tourismusverein eröffnet am Sonntag in einer Woche (13. Oktober) den Lausbubengeschichten-Rundweg.

Auf den Spuren des Lausbubs: Fans der Kult-Geschichten um Hansi Kraus zu Schauplätzen im Klosterdorf

Die Filmreihe nach dem gleichnamigen Buch des bayerischen Heimatschriftstellers Ludwig Thoma spielte in dem fiktiven Dorf „Gamsting/Hintergamsting“ – doch dahinter steckte im realen Leben das Klosterdorf Beuerberg im oberbayerischen Voralpenland. Und dort sind die Gebäude, in denen viele Szenen spielten, noch bestens erhalten. Nur weiß außerhalb des Dorfs kaum einer was davon, dass der Innenhof des ehemaligen Augustiner Chorherrenstifts der Hauptdrehort war oder dass das stattliche Haus an der Kuglstadtstraße mit dem prächtigen Garten drumherum im Film als Ludwigs Elternhaus diente.

Es leben ja noch ein paar Ältere im Dorf, die damals, als sie noch Kinder waren, als Komparsen mitgespielt haben. Die haben wir aufgesucht und mit ihnen die Filme angeschaut.

„Die Dreharbeiten waren das Ding für Beuerberg“, weiß Rosemarie Ertl vom Tourismusverein, die mit ihren Mitstreiterinnen viel Zeit in die Recherche und Gestaltung des Weges gesteckt hat. „Es leben ja noch ein paar Ältere im Dorf, die damals, als sie noch Kinder waren, als Komparsen mitgespielt haben. Die haben wir aufgesucht und mit ihnen die Filme angeschaut“, erläutert die stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins Tourismus. „Und dann haben die angefangen zu erzählen, wir haben viel gelacht, so hat sich das entwickelt“, berichtet sie von der Entstehung des Projekts.

Geschichten von Ludwig Thomas: Drehorte liegen in Beuerberg

Der Lausbubengeschichten-Rundweg lässt an sieben Stationen Ludwigs Streiche aufleben. Ausgehend vom „Elternhaus“ an der Kuglstadtstraße reiht die etwa fünf Kilometer lange Route den Film-Kramerladen 200 Meter weiter, den „Gasthof zur Post“ gegenüber dem Pfarrheim, das Kloster, den „Bahnhof Gamsting“ (die heutige Pizzeria Bellavista), die Loisachbrücke – an der im Film Prinz Luitpold samt Gefolgschaft mit dem Floß aus München anlandete – und den Kreitmeir Weiher, auf dem Ludwig mit seinem Freund Arthur spielte und es mit seinen Späßen etwas zu weit trieb: Um das Spiel ein bisschen spannender zu machen, füllte er das Schiff mit Schießpulver und ließ es explodieren. Solche Szenen aus den Filmen, in denen einige der damals berühmtesten deutschen Volksschauspieler wie Beppo Brehm, Harald Juhnke, Franz Muxeneder, Michael Verhoeven und Elisabeth Flickenschildt ebenso mitwirkten wie die Fußballstars Gerd Müller und Sepp Maier, werden unterwegs lebendig – mittels eines QR-Codes, hinter dem an jeder Stationen Szenen hinterlegt sind, die an diesen Orten gedreht wurden.

Die Dreharbeiten waren das Ding für Beuerberg.

Da nur noch wenige Augenzeugen vorhanden seien und in wenigen Jahren womöglich gar keine mehr, habe man gedacht, „wenn wir das jetzt nicht machen, passiert es nie mehr“, so Ertl, die mit dem neuen Rundweg die Hoffnung verbindet, „dass man Beuerberg künftig mit den Lausbubengeschichten identifiziert – weil das einfach Kult ist“.

Eröffnung am kommenden Sonntag

Eingeweiht wird der Rundweg am Sonntag, 13. Oktober, um 14 Uhr mit dem kirchlichen Segen. Anschließend steht ein Spaziergang entlang der sieben Stationen auf dem Programm. Mit dabei sein wird Hauptdarsteller Hansi Kraus, der sicher viel zu erzählen hat, weshalb man es mit den circa eineinhalb Stunden, die man für den Rundweg normalerweise einplanen sollte, beim ersten Rundgang nicht so genau nehmen sollte. Einen Wunsch hat Ertl noch: „Wir würden uns freuen, wenn alle, die damals als Kinder und Jugendliche mitgespielt haben und noch im Dorf leben, an diesem Tag auch kommen.“ 

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