Stellenabbau bei Bosch-Tochter in Bayern abgemildert – kleiner Lichtblick für gebeutelten Industriestandort
Der Stellenabbau bei Bosch Rexroth in Schweinfurt soll weniger drastisch ausfallen. Hat das Einfluss auf die Werke von ZF und Schaeffler in der Stadt?
Stuttgart/Schweinfurt - Beim Stuttgarter Technologiekonzern Bosch haben derzeit auch einige Tochtergesellschaften mit erheblichen Problemen zu kämpfen. Bei der Haushaltsgerätetochter BSH sind an einem Standort rund 1.500 Mitarbeiter bis Jahresende in Kurzarbeit. Konzerntochter Bosch Rexroth hat jüngst einen Stellenabbau angekündigt, der Standorte in Baden-Württemberg und Bayern betrifft. An einem Standort in Süddeutschland, der ohnehin aktuell wirtschaftlich zu kämpfen hat, gibt es jetzt aber zumindest einen kleinen Lichtblick.
Der Industriestandort Schweinfurt in Bayern ist aktuell ganz besonders von den Problemen der Wirtschaft betroffen. Der größte Arbeitgeber der Stadt, Autozulieferer ZF Friedrichshafen, hat jüngst die Arbeitszeit eines Großteils der 9.300 Mitarbeiter gekürzt. Vom Stellenabbau bei Schaeffler wird Schweinfurt aller Voraussicht nach ebenfalls besonders betroffen sein. Einen Lichtblick gibt es allerdings für den Standort von Bosch Rexroth in der Stadt, da der Stellenabbau in Schweinfurt weniger drastisch ausfallen soll.
Bosch Rexroth: Stellenabbau in Schweinfurt soll weniger drastisch ausfallen – ist aber nicht vom Tisch
Bereits der zu Beginn des Jahres in mehreren Bosch-Geschäftsfeldern angekündigte Stellenabbau konnte durch massive Proteste abgemildert werden, auch wenn der Konzern inzwischen erneut personelle Sparmaßnahmen angekündigt hat. Bei Bosch Rexroth führte eine Betriebsversammlung mit intensiven Verhandlungen ebenfalls zu einer Abmilderung der Maßnahmen, wie das Unternehmen, der Betriebsrat und die IG Metall am Montag (2. Dezember) erklärten. Konkret sollen statt der bislang geplanten 240 Stellen in Schweinfurt bis 2028 nur noch 160 gestrichen werden.
Name | Bosch Rexroth AG |
---|---|
Gründung | 1795 (Rexroth) 2001 (Bosch Rexroth) |
Sitz | Stuttgart (Hauptsitz), Lohr am Main (Verwaltung) |
Branche | Antriebs- und Automatisierungstechnik |
Mutterkonzern | Robert Bosch GmbH |
Mitarbeiter | 33.800 (2023) |
Umsatz | 7,6 Milliarden Euro (2023) |
Ganz verschont wird Schweinfurt demnach von den Abbauplänen der Bosch-Tochter nicht, die übrigens auch den Verwaltungssitz in Lohr am Main sowie weitere deutsche Standorte betreffen soll. Die Arbeitnehmervertreter konnten in den Verhandlungen aber dennoch einige Zugeständnisse erwirken, die laut dem Schweinfurter Betriebsratsvorsitzenden Sebastian Schierling auf Vorschlägen der Mitarbeiter basierten. Dazu gehört neben der Abmilderung des Stellenabbaus beispielsweise der Verzicht auf eine prozentuale Verlagerung der Produktion nach Rumänien.

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Betriebsratschef hofft auf Signalwirkung für andere Unternehmen in Schweinfurt
Der Lichtblick bei Bosch Rexroth in Schweinfurt könnte demnach auch eine Signalwirkung für die Standorte von ZF und Schaeffler in der Stadt haben. Zumindest hofft der Betriebsratschef Sebastian Schierling laut dem Bayerischen Rundfunk (BR), dass das Verhandlungsergebnis einen Einfluss auf die anderen Unternehmen haben wird, die in Schweinfurt Stellen abbauen wollen. Beim schwäbischen Autozulieferer ZF Friedrichshafen stehen bis 2028 allein in Deutschland zwischen 11.000 und 14.000 Arbeitsplätze zur Disposition, der bayerische Autozulieferer Schaeffler hat den Abbau von 4.700 Stellen in den nächsten Jahren angekündigt.