Seniorin aus Glonn feiert 95. Geburtstag - und äußert noch einen Wunsch

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Geburtstagskind Christine Adolf (2.v.l) flankiert von Bürgermeister Josef Oswald (l.), Tochter Gabi Pupp (2.v.r) und Landrat-Stellvertreterin Magdalena Föstl. © sro

Christine Adolf musste in ihrem Leben oft umziehen. In Glonn hat die Seniorin eine Heimat gefunden. Mit ihrer Familie feierte sie dort nun ihren 95. Geburtstag.

Glonn – Von Tschechien über Passau und Landau in den Landkreis Ebersberg – das sind nur ein paar Stationen im Leben von Christine Adolf. In Glonn feiert die Seniorin nun ihren 90. Geburtstag. Längst ist die ehemalige Schneiderin in der Marktgemeinde angekommen.

Vom Krieg geprägt: Christine Adolf war früh auf sich allein gestellt

In Komotau, einer Stadt an der tschechischen Grenze, erblickte Christine Adolf zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Susanne 1929 das Licht der Welt. „Die beiden hatten dort eine schöne Kindheit“, weiß Tochter Gabi Pupp aus Erzählungen ihrer Mutter. Doch dann brach der zweite Weltkrieg aus.

Die Familie musste fliehen, verlor sich über Monate aus den Augen. Mit ihrer Schwester landete Christine Adolf nach Kriegsende 1946 schließlich in Vilshofen an der Donau, dort traf das Geschwisterpaar per Zufall wieder auf ihre Eltern. In Vilshofen verbrachte Christine Adolf anschließend den Großteil ihrer Jugend. „An die Zeit hat sie viele schöne Erinnerungen“, sagt ihre Tochter.

Viele Umzüge und schwere Schicksalsschläge: Musik hilft Seniorin durch Zeiten der Traurigkeit

In den 50er Jahren zog die Familie jedoch erneut um. In Landau an der Isar begann Christine Adolf schließlich eine Ausbildung zur Damenschneiderin. „Da lernte sie auch meinen Vater kennen“, sagt Pupp. Als Handelsvertreter für Elektroartikel war Burkhard Adolf öfter in Niederbayern unterwegs – auch in Landau. 1954 heiratete das Paar, ein Jahr später kam Tochter Gabi zur Welt, 1956 Sohn Klaus – da lebte die junge Familie aber schon in München.

Ihre Schwester hat Christine Adolf trotz der vielen Umzüge nie aus den Augen verloren. „Sie waren sehr eng verbunden“, erzählt Pupp. So eng, dass Christine Adolf nach dem Tod ihres Mannes zu ihrer Schwester nach Bruckmühl zog. „Als die Susanne gestorben ist, war das sehr schwer für die Mama“, erzählt Tochter Gabi Pupp. Trost fand Christine Adolf damals in der Musik. „Sie singt sehr gerne. Das hat ihr in ihrer Traurigkeit geholfen.“

Jubilarin äußert nur einen Wunsch: „Die 100 will sie noch vollmachen“

Seit vier Jahren lebt die Jubilarin nun nahe bei ihrer Familie, in einem Seniorenheim in Glonn. „Da gefällt’s ihr sehr gut“, betont Pupp. Jeden zweiten Tag besucht sie ihre Mutter. „Die sitzt dann immer mit ihren Damen zusammen und ratscht“, sagt sie und lacht. Körperlich ist die 95-Jährige topfit, nur etwas „denkfaul“ sei sie manchmal. „Sie hört nur zu, wenn sie was interessiert“, betont Tochter Gabi. „Das ist ihr aber nicht zu verdenken.“

Ihren Geburtstag feiert Christina Adolf zusammen mit ihren vier Enkeln und einer Urenkelin in Glonn. Trotz ihres beachtlichen Alters äußert sie dort noch einen Wunsch: „Die 100 will sie noch vollmachen“, sagt Pupp und lacht. „Solang läuft nämlich die Batterie von ihrem Herzschrittmacher noch.“

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