Oldtimer begeistern nicht nur Bulldogfreunde
400 Fahrzeuge und historische Traktoren waren beim Familientag in Ried zu bewundern.
Das Oldtimer-Treffen der Bulldogfreunde Indersdorf hat längst Tradition und ist ein fester Termin im Kalender aller Liebhaber klassischer Fahrzeuge. Jedes Jahr am zweiten Sonntag im September versammeln sich Fans und Interessierte, um diese herrlichen historischen Fahrzeuge aus dem Bereich von 16 bis weit über 200 PS zu erleben. Vom Bulldog über das Motorrad bis hin zur Corvette – insgesamt waren gut 400 Fahrzeuge angemeldet. Das herrliche Spätsommerwetter zog zahlreiche Besucher zum Ausstellungsgelände der Gastwirtschaft Doll in Ried, wo die Bulldogfreunde seit nunmehr 15 Jahren sind, so der 2. Vorsitzende der Bulldogfreunde Karl-Heinz Tschumpl.
Historische Traktoren und andere Kraftpakte
Von historischen Traktoren wie einem Ferguson FR35 aus dem Jahr 1957 mit 33 PS, einem Eicher ED16 von 1950 mit 16 PS und einem Hanomag aus dem Jahr 1952, ebenfalls mit 16 PS, bis hin zu automobilen Kraftpaketen wie einer Corvette mit beeindruckenden 270 PS – die Vielfalt der ausgestellten Fahrzeuge war beeindruckend. Mal glänzend poliert, mal mit deutlichen Spuren ihrer Einsatzzeiten, standen die Oldtimer stolz aufgereiht und waren Gegenstand von vielen Gesprächen, da sich die Gäste untereinander oder mit den Eigentümern rege austauschten.
Ein besonderes Highlight mit einer ganz eigenen faszinierenden Geschichte war der McCormick Deering aus dem Jahr 1925. Mit stolzen 20 PS und vier Zylindern wurde dieses historische Fahrzeug damals in Chicago produziert, in Kisten geliefert und vom Käufer selbst vor Ort zusammengebaut. Seit jeher im Familienbesitz, war der Traktor bis 1955 im täglichen Einsatz.
Besondere Rarität: ein McCormick Deering von 1925

Anton Obersojer, der Besitzer dieses wertvollen Oldtimers, transportierte den Traktor auf einem Anhänger nach Ried und bemerkte lächelnd: „Mal schauen, ob er anspringt.“ Doch ein gut gepflegtes Stück Technik lässt sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Mit einem Tropfen Öl auf die Ventile sprang der Traktor mühelos an. Der Start erfolgt übrigens mit Benzin, bevor auf Petroleum umgeschaltet wird.
Bunt gemischt war auch das Publikum. Den Jüngsten wurde erklärt, dass der Opa früher schon so einen Traktor hatte und auch der Papa damit fahren durfte. Jetzt müssen die Kleinen entweder noch ein paar Jahre warten, bis sie größer und älter sind, um das Erlebnis ebenfalls zu haben, oder man macht es wie der dreieinhalbjährige Anton, der auf dem Mini-Bulldog im Kreis fuhr und am liebsten noch ein paar Runden mehr gefahren wäre.
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Als weitere Abwechslung für die kleineren Gäste gab es noch die Hüpfburg, die erobert werden wollte, oder man schaute beim Kinderschminken vorbei.
Spaßige Rundfahrt für die Besucher

Für Begeisterung sorgte auch der Vorsitzende der Bulldogfreunde Paul Hofmann. Mit seinen Vereinskameraden nahm er alle interessierten Besucher mit auf eine Bulldog-Rundfahrt. Deren Anhänger waren stets gut gefüllt mit Gästen, die sich dieses Erlebnis nicht entgehen lassen wollten.
Getreidedreschen und Schnitzkunst
Wer früh vor Ort war, konnte all die prachtvollen Fahrzeuge live beim Einfahren ins Gelände bestaunen. Der Klang der Motoren, jeder mit einem unverwechselbaren Rhythmus, war schon akustisch ein besonderes Erlebnis. Laut wurde es ebenfalls beim traditionellen Getreidedreschen, bei der Hackschnitzelvorführung oder bei den kunstvollen Schnitzarbeiten mit der Motorsäge.
Dieses Oldtimertreffen war ein schöner Tag für alle, die die Tradition und Faszination für all diese Fahrzeuge wieder haben aufleben lassen.
Roswitha Höltl