Betrugsversuch gegen SV Petershausen

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Bemerkte den Betrugsversuch: Alexander Karl, Kassier beim SV Petershausen. © ps

Mit einer neuen Masche versuchen Betrüger, Sportvereine zu schädigen: Ein falscher Vorsitzender oder Abteilungsleiter schickt dem Kassier eine Rechnung.

Petershausen – Enkeltrick am Telefon, Phishing beim Online-Banking, Fake-Shops beim Einkauf im Internet: Mit unterschiedlichsten Maschen versuchen Betrüger, Menschen um ihr Geld zu bringen. Auch Vereine geraten dabei offenbar in den Fokus. Über einen dreisten Betrugsversuch per Mail informiert jetzt Alexander Karl, Kassier des SV Petershausen. Gleichzeitig will Karl alle Vereine im Landkreis warnen: „Aufmerksam sein, genau hinschauen und lieber noch einmal Rücksprache halten.“

Aufmerksam sein und genau hinschauen

Was war passiert? Die Kassenwartin der Abteilung Turnen/Fitness/Leichtathletik erhielt eine Mail, vermeintlich von der Abteilungsleiterin. Darin die freundliche Bitte, die im Anhang beiliegende Rechnung zu überweisen. Es gehe um den „Kauf von Sporttrainingsgeräten, Fitnessgeräten und andere Logistik“; der Betrag von 4360,96 Euro sollte dafür auf ein Konto einer Schweizer Bank fließen. Doch die Kassierin war aufmerksam, kontaktierte Alexander Karl als Kassier des Hauptvereins und telefonierte mit der Abteilungsleiterin. Rasch wurde klar: „Die Rechnung ist Fake.“ SV-Kassier Karl warnte sofort alle Abteilungen und erfuhr, dass auch bei der Sparte Tennis eine ähnliche Fake-Rechnung eingegangen war. Und auch dort zum Glück nicht bezahlt worden ist.

Dass die Kassiere allein wegen der relativ hohen Beträge skeptisch werden müssen, sei zumindest beim SV Petershausen aktuell nicht zwingend, erklärt Karl. Denn beim Sportverein gab es durch das Juni-Hochwasser große Schäden, da muss tatsächlich für viel Geld saniert und einiges neu angeschafft werden. Auch hatten die Betrüger die Namen der Abteilungsleiter und Kassiere recherchiert, die Anrede in der Mail war korrekt, die angeblich eingekauften Gegenstände passten zur Sportart. Dennoch gingen die Warnlampen bei den Verantwortlichen an. Allein der Betriff „andere Logistik“ irritierte, so Karl. Zudem steckte – das zeigte sich beim genaueren Check – hinter dem korrekten Namen der Abteilungsleiterin als Absender eine ganz andere, falsche Mailadresse. Und nicht zuletzt wurde bei der telefonischen Rücksprache innerhalb der Abteilung sofort klar: Es war gar nichts eingekauft worden.

Dachauer Polizei rät: Versuchten Betrug anzeigen

Der versuchte Betrug beim SV Petershausen erinnert an die sogenannte „CEO-Betrugsmasche“, bei der in Unternehmen vermeintlich Vorgesetzte ihre Mitarbeiter zu Auslandsüberweisungen veranlassen. Das bestätigt auch Polizeihauptmeister Michael Hermann, Sprecher der Dachauer Polizei. Eine Häufung solcher Betrugsversuche bei Vereinen im Landkreis kann Hermann aktuell nicht bestätigen. Allerdings würden öffentliche Organisationen wie Vereine „überdurchschnittlich oft Ziel solcher Betrugsversuche“. Der Grund: Daten wie Namen der Vorstände oder Mailadressen seien meist öffentlich zugänglich.

Für alle, die eine derartige Mail erhalten, hat Hermann zwei Ratschläge: „Ignorieren“ – sprich der Empfänger solle gar nicht reagieren. Aber auch der versuchte Betrug, bei dem es zu keinem Schaden gekommen ist, soll bei der Polizei angezeigt werden. „Nur so können wir ein Lagebild erkennen.“

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