„Mir reicht's.“ – Elon Musk reagiert auf Tesla-Absturz und Kritik mit heftigen Drohungen

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Nach massiver Kritik von Demokraten droht Musk mit einer Klage. Trump-Anhänger fordern harte Schritte. Die Tesla-Aktie leidet unter dieser Politik.

Washington, D.C. – Tech-Unternehmer Elon Musk hat sich rasend schnell zu einer der einflussreichsten Personen in der US-Politik entwickelt. Während sein radikales Vorgehen bei US-Präsident Donald Trump und dessen republikanischen Anhängern gut ankommt, regt sich bei den Demokraten und in Teilen der Zivilgesellschaft Widerstand. Besonders deutliche Auswirkungen hat das auf den Aktienkurs von Musks Konzern Tesla, der einen beachtlichen Absturz verzeichnen musste. Das wurmt den Tech-Milliardär, der nach der besonders deutlichen Kritik eines ehemaligen Abgeordneten offenbar rechtliche Schritte erwägt.

„Mir reicht's. Eine Klage kommt bestimmt“, schrieb Musk am Freitag (21. März) auf X. Auslöser seines Zorns waren die Äußerungen des ehemaligen New Yorker Kongressabgeordneten Jamaal Bowman. Der Demokrat hatte in der CNN-Sendung „NewsNight“ tags zuvor vernichtende Kritik am Tesla-Chef geübt.

Wütende Reaktion auf Tesla-Absturz: Trump-Vertrauter Musk droht Kritikern rechtliche Schritte an

Der Leiter der sogenannten Abteilung für Regierungseffizienz (DOGE) habe nicht die erforderlichen Fähigkeiten, um den Kreuzzug der Trump-Regierung zur Kostensenkung anzuführen, erklärte Bowman dort. Besonders deutlich werde das, weil „sie Zehntausende von Menschen entlassen haben und vor Gericht angefochten wurden. Das Gericht hat entschieden, dass die Menschen zurückkehren müssen, und jetzt kehren die Menschen zurück“, untermauerte der ehemalige Abgeordnete seine Anschuldigungen. „Er ist inkompetent. Er ist ein Dieb. Er ist ein Nazi. Und die Menschen vertrauen ihm nicht“, legte der Demokrat nochmals nach.

Unter Musks Unterstützern kam es hiernach rasch zum Aufschrei. Viele drängten den Tech-Milliardär zu rechtlichen Schritten. „Jamaal Bowman hat Elon Musk gerade auf CNN als ‚inkompetenten Dieb‘ und ‚Nazi‘ bezeichnet. Eine Klage ist vorprogrammiert“, empörte sich der Republikaner Thomas Hern noch am Donnerstag (20. März) auf X. Auf diesen Tweet reagierte Musk dann am Freitag mit seiner Androhung einer Klage, für die es prompt weiteren Zuspruch gab. „Verklagen Sie ihn! Verleumdungen gegen Konservative dürfen nicht unbeantwortet bleiben, sonst wird das nie aufhören“, schrieb der Republikaner Mike Lee auf X, gefolgt von: „Verklagen Sie ihn bis in die Steinzeit“.

„Mir reicht’s.“ – Musk reagiert auf Nazi-Vorwürfe und Tesla-Absturz mit Klage-Androhung

Der Tech-Mogul ging in den darauffolgenden Nachrichten auf X nicht näher auf eine anhängige Klage ein, retweetete aber einige Reaktionen von Nutzern – darunter eine, in der es hieß, der ehemalige Kongressabgeordnete müsse sich „bei Elon Musk für die Lügen über ihn entschuldigen, und zwar öffentlich, auf Video“. Man dürfe schließlich nicht „über jemanden lügen und seinen Ruf auf diese Weise diffamieren“, ermutigte der Nutzer den Tesla-Chef weiter.

Auch zahlreiche US-Medien schlugen sich auf die Seite des Unternehmers. Der Vorfall habe sich ereignet, während Musks Unternehmen Tesla von Demonstranten belagert werde, schrieb das Portal Media ITE. Zudem greife Bowmans Kritik die unbegründeten Vorwürfe auf, dass Musk ein Nazi sei – was „auf eine ungeschickte Geste bei der Amtseinführung zurückzuführen“ sei, die von Kritikern „schnell als ‚Hitlergruß‘ bezeichnet“ worden sei. Trotz der Gewalt bei den Anti-Tesla-Protesten habe es „keine konzertierten Bemühungen seitens der Demokraten oder der Medien, eine Abschwächung der Rhetorik wie die von Bowman zu fordern“ gegeben.

Tesla-Aktie stürzt ab: Proteste gegen Musk sorgen für Millionenverluste beim E-Autobauer

Tatsächlich kommt es seit Trumps Amtseinführung sowohl in den USA, als auch in anderen Ländern häufig zu Vandalismus an Autohäusern, PKWs und Ladestationen des Elektrofahrzeugherstellers. Viele davon tragen explizite Botschaften gegen Musk. Der überwiegende Teil des großangelegten Protests vor Autohäusern verlief Medienberichten zufolge aber ruhig.

Tech-Milliardär Elon Musk und US-Präsident Donald Trump (v.l.) vor einem Tesla Cybertruck.
Tech-Milliardär Elon Musk und US-Präsident Donald Trump (v.l.) vor einem Tesla Cybertruck. © IMAGO/White House

Für den Elektrofahrzeughersteller dürfte der Schaden durch Vandalismus ohnehin zweitrangig sein. Wesentlich schmerzhafter ist der Absturz der Tesla-Aktie, die zeitweise 51 Prozent unter ihrem Allzeithoch gehandelt wurde. Genau dieser Wertverlust ist das Ziel der „Tesla Takedown“-Proteste. Sie zielen darauf ab, den Wert von Tesla, der Hauptquelle von Musks Reichtum, zu schmälern, indem sie die Menschen dazu ermutigen, das Unternehmen zu boykottieren. Dieses Vorhaben findet offenbar auch hierzulande Anklang. Laut einer Online-Umfrage des Newsportals T-Online schließen 94 Prozent der Befragten inzwischen aus, dass sie zukünftig einen Tesla-PKW kaufen werden. (tpn)

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