Penzberg: VHS-Leiterin Wippermann hat gekündigt - Personalsituation ist ein Grund
Die Penzberger VHS-Leiterin Katja Wippermann (56) hört zum 31. Dezember auf. Sie hat nach sieben Jahren ihren Vertrag gekündigt. Grund war die Situation der Volkhochschule.
Penzberg – Die Penzberger Volkshochschule (VHS) braucht eine neue Führung: VHS-Leiterin Katja Wippermann hat beim VHS-Verein zum Jahresende gekündigt. Die 56-Jährige hatte den Job 2018 übernommen. Ihren Schritt begründet sie auch mit der angespannten Personallage der Einrichtung.
Die Penzberger VHS-Leiterin Katja Wippermann hat ihren Vertrag zum 31. Dezember gekündigt
Wippermann hatte im Juli 2018 die Leitung der Penzberger VHS übernommen. Die damals 49-Jährige, gebürtig aus der Nähe von Bonn, folgte auf Dieter Schubert, der in den Ruhestand ging. Die studierte Kunsthistorikerin und Denkmalpflegerin, die in der Sozial- und Marktforschung tätig war, übernahm den Posten vor sieben Jahren in einer Zeit des Wandels. Man müsse „neue Kundengruppen erschließen“, gab die neue VHS-Chefin vor. Auch ein „Bildungszentrum“ schwebte Wippermann damals vor.
Ziele, die Wippermann in all den Jahren konsequent verfolgte. Auch die Digitalisierung mit mehr Online-Angeboten (auch bedingt durch die Corona-Pandemie), Schwerpunktthemen rund um Gesellschaft und Demokratie sowie verstärkte Kooperationen mit anderen Bildungsträgern und Volkshochschule in der Region wurden von der Penzbergerin angegangen.
Heuer, bei der Vorstellung des Sommerprogramms 2025, betonte VHS-Leiterin und Geschäftsführerin Wippermann noch stolz, dass man es geschafft habe, „den Trend umzudrehen“. Sprich: die Abwanderung von Kunden, wie sie bundesweit die Volkshochschulen erleben.
Über 4.000 Teilnehmer im Jahr 2024
Im vergangenen Jahr fanden in Penzberg, mit den Außenstellen Iffeldorf und Seeshaupt, immerhin 500 Veranstaltungen statt. Mehr als 4.000 Teilnehmer zählte Wippermann. Allein 2.000 Interessierte besuchten Veranstaltungen im Gesundheitsbereich. Generell sei man bei den Teilnehmerzahlen fast wieder auf einem Niveau von 2016, sagte die VHS-Chefin im Januar. Doch zum Jahresende ist für die Leiterin Schluss damit: Katja Wippermann hat ihren Vertrag beim VHS-Verein zum 31. Dezember gekündigt. Das bestätigt die 56-Jährige der Rundschau im Gespräch.
„Mehrung der Aufgaben intern“
Wippermann begründet ihren Schritt vor allem mit der angespannten Situation bei der Penzberger Bildungseinrichtung. Sie spricht von einer „Mehrung der Aufgaben intern“ – was von Qualitätsmanagement bis Digitalisierung reiche. „Die Aufgaben werden immer mehr, das Personal aber nicht.“ Auch die VHS leidet unter der finanziell angespannten Lage der Stadt. Die Volkshochschule wird zwar über einen Verein betrieben, Hauptgeldgeber neben den Einnahmen durch Beiträge und Kursgebühren sowie Fördermittel ist aber die Kommune. Bei um die 300.000 Euro liegt der Jahresetat der Einrichtung.
VHS stößt an Grenzen
Wippermann betont zwar, dass ihr die Arbeit „wirklich Spaß“ macht, aber sie stellt auch klar, dass die Penzberger VHS an ihre Grenzen stößt. Personell und damit inhaltlich. Neben der Leiterin sind noch drei Kolleginnen im Team – macht umgerechnet lediglich zwei Vollzeitstellen mit insgesamt 80 Wochenstunden. Um aber die Bildungseinrichtung in der Stadtgesellschaft noch präsenter zu machen, wie es sich Wippermann wünscht, reiche das nicht. „Das ist nicht machbar“, mahnt die Leiterin.
Zeit für „neuen Weg“
Wippermann betont, dass die Zusammenarbeit mit der Stadt und deren Bücherei und Musikschule sowie anderen Volkshochschulen „sehr partnerschaftlich“ sei. Vor allem nennt sie die Zusammenarbeit mit den 120 eigenen Kursleitern „wunderbar“. Doch es sei Zeit, um „einen neuen Weg einzuschlagen“ – seitens der VHS, aber auch für sie selbst. Was Wippermann machen wird, ist noch nicht klar. Auf jeden Fall liegt ihr die Bildungsarbeit, das hat die 56-Jährige in der Vergangenheit immer wieder betont. Die neue VHS-Leitung ist noch nicht offiziell besetzt.
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