Penzberg ist dabei: Fünf Volkshochschulen kritisieren geplante Umsatzsteuer für Kurse
Die Volkshochschulen im Pfaffenwinkel-Verbund fürchten finanziell um ihr Bildungsangebot: Sie kritisieren die geplante Umsatzsteuer für Kurse. An der Kritik beteiligt sich die Penzberger VHS.
Penzberg/Region – Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) plant eine Änderung des Umsatzsteueranwendungserlasses, die „erhebliche Auswirkungen auf die allgemeine Weiterbildung hätte“. So formulieren es die Verantwortlichen in den fünf Volkshochschulen des Pfaffenwinkel-Verbunds aus Penzberg, Weilheim, Peißenberg, Schongau und Peiting. Die Gesetzesänderung sei ein „Unding“, kritisieren die Leiter und Leiterinnen, darunter die Penzberger VHS-Chefin Katja Wippermann, in einer gemeinsamen Presseerklärung.
Penzberg ist dabei: Fünf Volkshochschulen im Pfaffenwinkel schreiben einen Brandbrief zur geplanten Änderung bei der Umsatzsteuer
Insbesondere soll laut Finanzministerium künftig nur noch steuerfrei bleiben, was einen direkten Bezug zu einem Beruf oder der Berufswahl hat. Fachübergreifende Kompetenzen, die auch im privaten Leben Anwendung finden, würden hingegen vom BMF als Freizeitaktivitäten eingestuft und somit steuerpflichtig, heißt es von den Volkshochschulen.
Bildung nicht „eng“ definieren
„Diese Sichtweise ist realitätsfern und ignoriert die Bedeutung von Schlüsselqualifikationen wie Problemlösungsfähigkeit oder Kommunikationsstärke“, kritisieren die fünf Leiterinnen und Leiter in ihrer Mitteilung. Das Quintett warnt davor, Bildung so eng zu definieren und fordern gemeinsam mit dem Bayerischen Volkshochschulverband (bvv) das Bundesfinanzministerium zu einem „konstruktiven Dialog über Weiterbildung in Zeiten der KI-Revolution, des globalisierten Arbeitens und starker gesellschaftlicher Spannungen“ auf.
Es brauche „bezahlbare Bildungsangebote“
„Volkshochschulen fördern in hohem Maße Teilhabe und Miteinander, bieten Lösungen für viele gesellschaftliche Herausforderungen. Eine Umsatzsteuer auf Volkshochschulkurse würde die Idee dieser Einrichtungen ad absurdum führen“, heißt es in der Mitteilung weiter. „Menschen müssten sich beruflich und damit oft auch persönlich neu orientieren, mahnen die fünf VHS-Verantwortlichen und machen gemeinsam deutlich: „Sie brauchen bezahlbare Bildungsangebote.“
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