180 Teilnehmer bei Erste-Hilfe-Wettbewerb

Niemand ist zu jung, um Helfer zu sein: Daher fiebern Jahr für Jahr viele Nachwuchssanitäter dem Kreiswettbewerb des Jugendrotkreuzes entgegen. Jetzt war es wieder so weit: Im Weilheimer Gymnasium traten 180 Kinder und Jugendliche aus dem ganzen Landkreis in drei Altersklassen gegeneinander an.
„So viele Teilnehmer hatten wir in den vergangebnen Jahren noch nie“, freute sich Daniel Illich, der Leiter der Jugendarbeit des BRK-Kreisverbands Weilheim-Schongau, über die 33 anwesenden Gruppen. Neben den Kindern und Jugendlichen vom Jugendrotkreuz und der Wasserwacht beteiligten sich heuer erstmals auch zahlreiche Schulsanitäter.
Außer der Mittelschule Weilheim, die schon öfter dabei war, stellten sich Schüler des Gymnasiums Weilheim, der Realschule Schongau, der Montessori-Schule Peißenberg und der Grundschule Steingaden als Neulinge den Herausforderungen des Wettbewerbs. Davon gab es an acht unterschiedlichen Stationen, die je zehn Minuten dauerten, reichlich.
Schon bei der ersten Station wurde es ernst: Zwei Mädchen saßen auf dem Boden, eines hatte eine realistisch-geschminkte Brandverletzung, das andere stand unter Schock. Nun mussten die Nachwuchssanitäter die Lage überblicken, aufteilen, wer welche Aufgabe übernimmt, und dann das in den Gruppenstunden Gelernte anwenden. Vom Trösten bis zum Notruf absetzen, vom Kühlen der Wunde bis zur Betreuung der Patientinnen meisterten diese Aufgabe alle Gruppen gekonnt unter den wachsamen Augen der Jury. Denn die verteilte die Punkte je nach Erfüllung der Anforderungen.
Nach ihrem Erste-Hilfe-Einsatz waren Yagmur und Paula, Schulsanitäter der Montessori-Schule, zufrieden. „Wir wussten sofort, was wir tun müssen, und es hat uns gut gefallen“, waren die beiden sich einig, bevor sie zum nächsten Raum wechselten. Dort kam theoretisches Fachwissen an die Reihe, das bei Quizrunden genauso abgefragt wurde wie Historisches über das Rote Kreuz.
Für Abwechslung sorgten actionreiche Aufgaben wie ein Sachkhüpfparcours, an dessen Ende es galt, mit verbundenen Augen eine Transportschlaufe zu knoten. Kreativität war beim Gestalten eines Plakates nötig.
Nach der Mittagspause standen die musischen und künstlerischen Fähigkeiten im Vordergrund: Die jüngeren Teilnehmer mussten Sockenpuppen basteln und damit ein Theaterstück aufführen, die Älteren sollten Texte zu vorgegebenen Themen verfassen und diese originell darstellen.
Als BRK auf einem guten Weg
„Es kommt nicht nur auf das reine Können an, sondern auch auf Dinge wie Teamfähigkeit, Höflichkeit und Hilfsbereitschaft“, erklärte Illich die Bewertungskriterien. Nach einem ereignisreichen Tag setzen sich bei den Bambini (6 bis 9 Jahre) „Die schnellen Helfergirls” (JRK Penzberg) vor der „Rettungsbande” (JRK Weilheim) und den „Helferherzen“ (JRK Weilheim) durch. Die Siegergruppe existiert erst seit dem Frühjahr 2023 und hat die höchste Gesamtpunktzahl aller Teilnehmer erreicht, obwohl es ihr erster Wettbewerb war.
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In der Kategorie der Neun- bis Zwölfjährigen gewann die Gruppe „Alarmstufe 1“ (JRK Weilheim) mit voller Punktzahl vor „Polarstern“ (Montessori-Schule Peißenberg) und den „Purple Avokados“ (JRK Peißenberg). Illich war begeistert, dass auch Schulsanitäter unter den Besten waren, da diese es gegen die starke Konkurrenz des Roten Kreuzes oft schwer hätten.
Unter den Zwölf- bis Sechzehnjährigen konnten „Kleine Mädchen, Große Heldinnen” (JRK Weilheim) den Wettbewerb für sich entscheiden. Sie traten schon als Bambinis beim Kreisentscheid an und sind seit Jahren ungeschlagen. Platz zwei holte „Ditschiwatch“ (Wasserwacht-Jugend Weilheim), Bronze holten die „Badeentchen“ (Wasserwacht-Jugend Peiting/Schongau).
Bei den 16- bis 27-Jährigen verteidigten „Lechwatch“ (Wasserwacht-Jugend Peiting/Schongau) den Titel vor „Bunte Bienen“ (JRK Penzberg) und der „Rasselbande“ (JRK Peißenberg), die beide im musischen Teil alle Punkte abräumten.
Der Gesamtsieger errechnete sich aus allen Punkten einer Ortsgruppe, geteilt durch die Anzahl der angetretenen Einzelgruppen dieser. Die finalen Platzierungen: 1. JRK Penzberg, 2. Montessori-Schule Peißenberg, 3. JRK Weilheim, 4. Wasserwacht Peiting/Schongau, 5. Wasserwacht Weilheim, 6. JRK Peißenberg, 7. Mittelschule Weilheim, 8. Gymnasium Weilheim, 9. JRK Peiting, 10. Grundschule Steigaden.
„Alle Gruppen haben hervorragende Ergebnisse erhalten“, lobte Illich. „Das ist für uns der Beweis, dass wir als Jugendrotkreuz auf einem sehr guten Weg sind.“ Für die Sieger geht es nun weiter zum Bezirkswettbewerb Oberbayern, der dieses Jahr im Landkreis Erding stattfindet.