Die Forsterner Musiker Jacky Cleever und Michael Mettin waren mit der Happy Hour Oktoberfestband auf Welttournee.
Die kleine Welttournee haben die Musiker Jacky Cleever und Michael Mettin aus Forstern hinter sich. Mit der Happy Hour Oktoberfestband haben sie in den USA und Indonesien gespielt. Sechs Wochen lang waren sie unterwegs, unterbrochen von einem kurzen Aufenthalt in Deutschland. Aber selbst da hatte die Band einen Auftritt
Kopf der Band ist Robert Steiner aus Dachau, der nicht nur am Schlagzeug sitzt und singt, sondern auch die Auftritte organisiert. Cleever an der Gitarre und Mettin am Keyboard und Akkordeon waren schon einige Male mit Happy Hour unterwegs, so lange am Stück wie heuer aber noch nie.
Zum Start ging es für knapp drei Wochen in die USA. Auftritte auf der Oklahoma State Fair sowie in Texas auf dem Fort Worth Oktoberfest und in Muenster standen auf dem Programm. Für Mettin war es die dritte US-Tour, Cleever war das zweite Mal dabei.
Schon 1982 für Coverfoto in Texas
„Texas ist für mich natürlich ein Highlight“, erzählt der 64-Jährige, der schon immer ein Faible für die USA hatte. Er schwärmt vom Stadion der Dallas Cowboys und vom Besuch der Southfork Ranch. „Dazu habe ich einen persönlichen Bezug, weil ich für ,Dallas‘, eine meiner ersten Platten, 1982 extra nach Texas geflogen bin, um das Coverfoto zu schießen“, erzählt der Musiker, der damals noch als Hans Klieber Musik gemacht hat.
Auch das historische Viertel Fort Worth Stockyards hat die Band, zu der auch Bassistin Peggy Unger und Sängerin Diana Gistel gehören, besucht. „Da haben wir sogar den Einzug der Longhorn-Rinder miterlebt“, erzählt Mettin (53), der im Hauptberuf eine Versicherungsagentur betreibt. Und Besuch von zwei Freunden aus Forstern haben sie auch bekommen.
Whiskey-Proben, Besuche im White Elephant Saloon oder in der Bombshells Bar – „das ist immer ein Erlebnis“, sagt Cleever, der sich auch Texas‘ größten Weihnachtsladen nicht entgehen ließ. „Das war eine richtige Reizüberflutung. Draußen 36 Grad, drinnen laufen Weihnachtslieder. Da bekommst du alles, von Lichterketten bis zum Christbaum für 3000 Dollar“, erzählt der begeisterte Weihnachtsfan, der sich auch das eine oder andere Souvenir gegönnt hat. Allzu viele sind aber nicht im Koffer gelandet, immerhin nimmt dort die schwere Lederhose schon einiges an Gewicht weg.
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Keyboarder Mettin hat derweil in einem Piano-Laden auf Steinway-Flügeln gespielt, und eine Fahrt auf der Route 66 durfte nicht fehlen. Dort hat sich Happy Hour sogar verewigt: Bei der Round Barn, einer runden, roten Scheune, hat sie sich einen Pflasterstein mit dem Namen der Band gekauft, der in den nächsten Wochen eingebaut wird.
Der Auftritt im Zelt in Fort Worth gehört für beide Musiker zu den Highlights der Tour. „Die Leute haben gefeiert ohne Ende, das hat so Spaß gemacht. Dieses Oktoberfest und die Crowd dort – das ist einfach geil“, ist Mettin immer noch begeistert. Ob bei Songs wie „(Is This The Way To) Amarillo“ und „Living Next Door To Alice“ oder Hits wie dem „Anton aus Tirol“: „Die Stimmung ist richtig übergeschwappt. Man hat einander hochgeschaukelt, da wolltest du ehrlich alles zerreißen in dem Moment, weil sie alle so mitgegangen sind“, sagt auch Cleever.
XXL-Weihnachtsladen und Steinway-Flügel
Und mit ihrem Auftritt in Muenster hat es die Band sogar in die Bunte geschafft: Gina Schumacher und ihr Gatte Lain Bethke feierten nach ihrer Hochzeit auf Mallorca auf dem Oktoberfest weiter und „tanzten zu den Songs der ,Happy Hour Oktoberfestband‘“, wie die Zeitschrift schreibt. „Dass Gina Schumacher da war, wussten wir aber gar nicht. Wir haben es erst mitbekommen, als uns Leute aus Deutschland in der Bunten entdeckt haben“, erzählt Cleever lachend.
Nach den USA folgte ein kurzer Abstecher nach Deutschland, wo die Band auf dem ersten Oktoberfest im Lenkwerk in Bielefeld spielte. „Uns wurde gesagt, es ist für die Bielefelder schon Eskalation, wenn sie mit dem Fuß wippen. Aber sie haben voll mitgemacht“, erzählt Mettin.
Geendet ist die Tour in Indonesien. Hier standen Auftritte auf Bali, in Jakarta und Surabaya auf dem Programm. Mettin war zum zweiten Mal mit Happy Hour dort, für Cleever war es eine Premiere. Drei Auftritte hatte die Band auf Bali, und ihre drei freien Tage hat sie für Ausflüge genutzt.
„Das ist wirklich das Paradies“, schwärmt Cleever. Unter anderem haben sie eine Plantage, wo der berühmte Schleichkatzen-Kaffee entsteht, und einen Tempel auf einer Klippe besichtigt – „bei 37 Grad, einer Luftfeuchtigkeit von 93 Prozent und sehr vielen Affen“. Die stibitzen arglosen Touristen gerne Handys, Kappen & Co., um sie dann bei den Aufsehern in Bananen umzutauschen.
Für die Auftritte auf Bali hatte „Das Bistro by Mama‘s“ eigens ein Zelt aufgestellt. Bei einem anderen Gig stand die Bühne direkt am Meer. Trotz dieser Traumkulisse habe es die eine oder andere Animation gebraucht, um das Publikum auf Betriebstemperatur zu bringen. Den Part hat Sängerin Diana übernommen: „Es kommt immer gut an, wenn sie ins Publikum geht, die Leute animiert und mit ihnen tanzt“, erzählt Mettin, der das Bad in der Menge selbst gern genießt: „Die Fotografen stürzen sich da regelrecht drauf. Wenn ich mit der Quetschn auf einmal im Publikum stehe, da halten alle ihre Handys und Kameras drauf.“ So ist die Band mit einem Auftritt auch in einer indonesischen Zeitung gelandet.
Helikopter, Fliegerlied oder „German Train“, also die Polonaise: „Diese Animation brauchen die Indonesier“, sagt Cleever. „Überhaupt mögen sie es unglaublich laut und schnell.“ Schrille Moderatoren, Masskrugstemmen, Wetttrinken – so wird in Indonesien Oktoberfest gefeiert. Heuer zum Sound der Band Happy Hour – und geht es nach Cleever und Mettin, könnte das zur jährlichen Routine werden.