Verkehrskollaps am Schwabener Schulzentrum: Einbahnstraße als Versuch
Unbestritten gibt rund um das neue Schwabener Schulzentrum Verkehrsprobleme. Jetzt will die Gemeinde Lösungen schaffen. Eine Idee: eine Einbahnstraßenregelung in der Neusatzer Straße.
Markt Schwaben – Verwaltung, Marktgemeinderat und der Verkehrsausschuss haben sich bereits mehrfach mit der an unbefriedigend empfundenen Verkehrssituation in der Ödenburger Straße beschäftigt. Immer wieder baten Anwohner um eine verkehrsrechtliche Lösung mit dem Ziel, die Fahrzeugzahlen zu reduzieren und zugleich die Sicherheit der Fußgänger zu erhöhen. Bislang, so räumt auch die Verwaltung ein, seien alle Ideen fehlgeschlagen, wurde von den Anwohnern abgelehnt oder konnten aus rechtlichen Gründen nicht umgesetzt werden. So wurde beispielsweise die Einrichtung eines verkehrsberuhigten Bereichs, einer Einbahnstraße (in verschiedenen Ausführungen), Durchfahrtsverbot oder der Bau eines Gehweges geprüft.
Da letztendlich jede Verkehrsberuhigung in der Ödenburger Straße gescheitert war, wurde nun ein neuer Vorschlag eingereicht. Die Neusatzer Straße wird dabei in Fahrtrichtung Westen eine Einbahnstraße ab der Einmündung Habererweg bis zur Einmündung in die Breslauer Straße. Das Gute: Nach Rücksprache mit dem Landratsamt und der Polizei kann dieser Vorschlag umgesetzt werden und wird sogar befürwortet.
Testphase soll neun Monate laufen
Die Neusatzer Straße werde an Schultagen oft ein Nadelöhr, hieß es jetzt im Verkehrsausschuss. Mit einer Einbahnstraße werde es morgens fast keinen Bringverkehr in der Ödenburger Straße mehr geben, ist die Hoffnung. Eine Ausnahmeregelung werde es lediglich für die Feuerwehr geben.
Im Ordnungsamt schränkt man allerdings ein: Es sei nicht absehbar, wie sich mit so einer Maßnahme der Verkehr verlagern werde. Daher werde grundsätzlich zu einer Testphase geraten. Anfangs stand ein ganzes Jahr im Raum, im Ausschuss sprach man sich für zunächst ein Dreivierteljahr aus.
Mehrere Verkehrsmessgeräte aufgestellt
Um bei einer Umsetzung Vergleichswerte zu haben, wurden bereits Messgeräte im Habererweg auf Höhe der alten Mittelschule und bei Haus Nr. 29 installiert, sowie in der Neusatzer Straße und Breslauer Straße. So können nach einer Testphase die Fahrzeugzahlen in diesen Straßen vor und mit der Einbahnstraße verglichen werden.
Kommunale Überwachung
Anzinger Straße: 3644 Fahrzeuge in 14,35 Stunden, 187 Verstöße, Quote: 5,1 Prozent
Bahnhofstraße: 2028 Fahrzeuge in 19,72 Stunden, 183 Verstöße, Quote: 9 Prozent
Erdinger Straße: 2128 Fahrzeuge in 13,38 Stunden, 103 Verstöße, Quote: 4,8 Prozent
Geltinger Straße: 8071 Fahrzeuge in 26 Stunden, 192 Verstöße, Quote: 2,4 Prozent
Herzog-Ludwig-Straße: 5581 Fahrzeuge in 20,8 Stunden, 506 Verstöße, Quote: 9,1 Prozent
Münterstraße: 993 Fahrzeuge in 22,75 Stunden, 75 Verstöße, Quote: 7,6 Prozent
Schweigerweg: 266 Fahrzeuge in 10,72 Stunden, 17 Verstöße, Quote: 6,4 Prozent
Wallbergstraße: 1694 Fahrzeuge in 38,22 Stunden, 135 Verstöße, Quote: 8,0 Prozent
In einem Sachvortrag der Verwaltung an die Ratsmitglieder heißt es: „Um den Fahrweg/Umweg für die Anwohner möglichst gering zu halten, wurde mit dem Vorschlag zur Einrichtung der Einbahnstraße ebenfalls die Änderung der Einbahnstraße in der Schulgasse vorgeschlagen. Somit würde der Verkehr von der Herzog-Ludwig-Straße in die Schulgasse bergauf fahren. Diesen Teil des Vorschlags sieht die Verwaltung kritisch. Die Schulgasse und Rektor-Biermeier-Straße sind recht schmale Straßen, und es ist nicht klar, wie viel Verkehr sich in diese kleinen Straßen verlagert....“ Auch sei nicht klar, ob der Bringverkehr für die Schule dann über die Schulgasse und den Gerstlacherweg erfolge.
Meine news
Bürgermeisterin Walentina Dahms betonte, dass vor einer Einführung in jedem Fall auch noch die Anlieger gehört werden. Jedoch sehe die Verwaltung in diesem Vorschlag ein großes Potenzial. Durch den Testlauf könnten ehrlich die Auswirkungen für die umliegenden Straßen und Wohngebiete erhoben werden.