Erding: Winter-Märchenmarkt macht Pause

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Der Riesendrache war eine der Attraktionen auf dem Winter-Märchenmarkt Anfang Januar. © Raffael Scherer

Rund 10 000 Besucher seien heuer zum 4. Winter-Märchenmarkt in Erding gekommen, schätzt Veranstalter Sascha Kolmikov. Er ist zufrieden, plant den nächsten Markt aber erst 2027.

Die letzten Bühnenteile des dritten Erdinger Winter-Märchenmarktes am Schrannenplatz sind längst abmontiert. Organisator Sascha Kolmikov ist zufrieden: „Es war wunderschön, und das Wetter hat auch klasse mitgespielt“, resümiert er. Insgesamt kamen zu der viertägigen Veranstaltung nach seiner Schätzung rund 10 000 Besucher, genau wie in den vergangenen Jahren. Dennoch wird der Markt 2026 nicht stattfinden.

Zur heuer erstmals abgehaltenen „Cosplay und Steampunk/Manga-Convention“ erschienen laut Kolmikov etwa 30 Kostümträger, vorwiegend aus dem Anime- und Star-Wars-Universum. Für den Organisator dürften es aber gerne zehnmal so viele sein.

Der vierte Winter-Märchenmarkt wird auf sich warten lassen: „Ich möchte das jetzt nur noch alle zwei Jahre machen“, kündigt Kolmikov an. Er befürchtet, dass die Attraktionen, Figuren und Dekos sonst zu schnell abgedroschen wirken: „Nicht, dass es heißt: Ach ja, da ist schon wieder die Drachenhöhle.“

Die bekannte Frau-Holle-Figur oder das Piratenschiff der Hauptbühne hat der Maskenbildner und Barbier selbst gebaut. „Und genau dafür brauche ich jetzt diese zwei Jahre“: Für den nächsten Winter-Märchenmarkt im Januar 2027 schwebt ihm die Figur des Lügenbarons Münchhausen oder die eines Märchenerzählers mit dickem Buch vor. „Aus der Drachenhöhle könnte zum Beispiel ein Pinocchio-Haus werden“, so eine weitere Idee Kolmikovs.

Eine größere Band für das Abendprogramm fände Kolmikov auch toll. „Und mit längerer Vorlaufzeit können sich dann auch die Theatervereine besser vorbereiten.“

Als Märchenfiguren-Darsteller waren Mitglieder der Volksspielgruppe (VSG) Altenerding heuer nicht mehr dabei. Das hatte deren Vorstand einstimmig beschlossen. Dass bei der Premiere nicht gleich alles perfekt lief, das habe man 2023 ja noch einsehen können. Nachdem aber auch 2024 keine Besserung eingetreten sei, stiegen sie aus. „Wir sind immer zur Zusammenarbeit bereit, aber das muss schon auf gleichwertigem Niveau sein“, so VSG-Vorsitzender Erich Peinelt.

Volksspielgruppe verärgert

Er kritisiert den Organisator, der Zusagen nicht eingehalten habe. Das fange bei der Versorgung der Darsteller an, um die man stundenlang habe bitten müssen. Kolmikov widerspricht und betont, dass bei den bisherigen Märkten organisatorisch alles einwandfrei gelaufen sei. So hätten die Darsteller gleich zu Anfang Marken bekommen, die sie jederzeit einlösen konnten.

Für die Volksspielgruppe passten jedoch Aufwand und Nutzen nicht zusammen. Man habe sich von der Vorbereitung bis zu den Darstellern kostenlos beteiligt, auch um dem sozialen Zweck zu dienen. Peinelt: „Wir sind bekannt, wir brauchen nicht extra Werbung, aber irgendwie muss irgendwo eine Anerkennung da sein.“

Heuer kamen die Darsteller aus Nah und Fern, bei den Kostümen half der Theaterverein Markt Schwaben aus. Dort war auch eine Anfrage nach Darstellern eingegangen, jedoch fanden sich für Anfang Januar keine Schauspieler, heißt es aus dem Vorstand. Wie es beim nächsten Markt ausschaut, könne man jetzt noch nicht sagen. Aber bis 2027 dürfte der Puffer für die Verhandlungen groß genug sein.

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