DSV überrascht mit Entscheidung für deutschen Kader bei der Ski-WM

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Der Deutsche Skiverband reist aufgrund vieler Verletzungen mit einer überraschend großen Mannschaft zur Ski-WM nach Saalbach. Weitere Nominierungen könnten folgen.

München – Kurz vor der Ski-WM in Saalbach sorgt der Deutsche Skiverband (DSV) für Aufsehen bei der Nominierung seines Kaders. Obwohl das Team sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern in diesem Winter weit hinter den Erwartungen zurückbleibt, reist eine überraschend große Mannschaft zu den Weltmeisterschaften nach Österreich. Was steckt hinter dieser kontroversen Entscheidung?

Der DSV hatte vor dieser Saison klare Kriterien an seine Athleten für die Qualifikation der Ski-WM gestellt. Eigentlich haben nur fünf deutsche Skirennfahrer die WM-Norm geschafft. Dennoch dürfen mehr als doppelt so viele nach Saalbach.

Angeführt von den Medaillenkandidaten Linus Straßer und Lena Dürr schickt der DSV bei dem nächste Woche beginnenden Saison-Höhepunkt sieben Athleten und fünf Athletinnen an den Start. 

Wolfgang Maier, DSV-Vorstand Sport, überrascht mit der Nominierung für die Ski-WM.
Wolfgang Maier, DSV-Vorstand Sport, überrascht mit der Nominierung für die Ski-WM. © FrankHoermann/Sven Simon/Imago

Nur fünf der zwölf nominierten Ski-Stars schafften die WM-Norm

„Wir haben auf die hohe Anzahl verletzter Athletinnen und Athleten in unseren Teams reagiert und die Nominierung nicht ausschließlich und strikt nach WM-Norm (1x8. oder 2x15. im WC) vollzogen“, erklärte Sportvorstand Wolfgang Maier am Donnerstag. Vor kurzem verkündete der Ski-Boss eine Hiobsbotschaft: ein deutscher Hoffnungsträger fällt die komplette Saison aus, und auch für einen deutschen Ski-Weltmeister ist die Saison nach dem nächsten Kreuzband-Drama vorzeitig beendet.

Eigentlich ist vorgesehen, dass Rennfahrer in der Saison einen Top-8- oder zwei Top-15-Plätze im Weltcup erreicht haben müssen, um sich für die WM zu qualifizieren. Das schafften von den zwölf Nominierten aber nur fünf. Der DSV behält sich außerdem vor, weitere Sportler in den nächsten Tagen nachzunominieren.

Deutsche Ski-Stars gehören „nicht zwingend zu den Medaillenfavoriten“

Ein Grund für die große Mannschaft ist zudem der neu eingeführte Team-Kombi-Wettbewerb. Dabei treten je ein Athlet in Abfahrt und einer im Slalom an. Jede Nation kann für das Event mehrere Teams nominieren. Maier räumte ein, dass seine Sportlerinnen und Sportler „nicht zwingend zu den Medaillenfavoriten“ gehörten.

„Bei den Frauen haben wir Emma Aicher, Lena Dürr, Fabiana Dorigo, Jessica Hilzinger und Kira Weidle-Winkelmann nominiert“, verkündete Maier. „Bei den Männern sind die Speed-Spezialisten Romed Baumann, Simon Jocher und Luis Vogt WM-Fahrer. In den technischen Disziplinen starten Anton Grammel, Fabian Gratz, Linus Straßer und Jonas Stockinger.“ Die Ski-WM findet vom 4. bis 16. Februar im österreichischen Saalbach statt.

WM-Generalprobe in Garmisch: Abfahrer Jocher peilt Comeback nach Verletzung an

Zuvor steht für die Männer aber noch die WM-Generalprobe am kommenden Sonntag (2. Februar) in Garmisch-Partenkirchen an. Bei der Kandahar-Abfahrt will auch Simon Jocher sein Comeback feiern, das deutsche Ski-Ass hatte den nächsten Rückschlag erlitten und konnte auf der Streif nicht starten.

„Nach meiner Abreise aus Kitzbühel hat sich die geprellte Ferse etwas beruhigt. In den vergangenen Tagen haben wir weiter therapeutisch gearbeitet, und ich habe die Ferse beim täglichen Training im Kraftraum geschont“, sagte Jocher. „Zusammen mit der medizinischen Abteilung des DSV haben wir beschlossen, dass ich nach Garmisch-Partenkirchen anreise und morgen nach dem Einfahren zum ersten Training entscheide, ob ein Start sinnvoll ist.“ Derweil muss ein deutsches Ski-Ass nach Horror-Verletzung auf der Streif das Laufen neu lernen. (ck)

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