Kritik in Börwang an Leitplanken entlang der Staatsstraße

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Auf Kritik bei Bürgern stößt die neue Leitplanke unmittelbar am Börwanger Kreisverkehr. © Cilia Schramm

Machen Leitplanken immer Sinn? Aktuell bewegt diese Frage die Gemüter in der Gemeinde Haldenwang.

Börwang/Haldenwang – So hat das Staatliche Bauamt angeordnet, die frisch sanierte Staatsstraße zwischen Börwang und Stielings großzügig mit Schutzplanken auszustatten. Dies auch an Stellen, an denen der Nutzen bezweifelt wird. Auf Kritik stößt insbesondere die Installation einer langgezogenen Planke unmittelbar am Börwanger Kreisverkehr. „Völlig überflüssig“, schimpft etwa Peter Mair, „das ist nichts als sinnlose Steuergeldverschwendung.“ Denn kein Verkehrsteilnehmer rase mit erhöhtem Tempo in einen Kreisverkehr. Allein der gesunde Menschenverstand gebiete es, dort den Fuß vom Gaspedal zu nehmen.

Leitplanken am Kreisverkehr: „Sinnlose Steuergeldverschwendung“

Die Gefahr eines Schleuderunfalls sieht Mair nicht gegeben. „Wozu also diese teuren Leitplanken?“, ärgert sich der einstige zweite Bürgermeister und langjährige frühere Gemeinderat. Seine Stammtischkameraden sähen das genauso.

Der Kreisbote hakte nach bei Sebastian Zeiger vom Staatlichen Bauamt Kempten. Tatsächlich, räumt der Baurat ein, habe es am Börwanger Kreisel bisher keine Schleuderunfälle gegeben. Bei dem jüngst sanierten Straßenstück handle es sich generell nicht um eine unfallträchtige Strecke. Dennoch habe man sich für die Sicherungsmaßnahmen entschieden.

Immer mehr Metallbarrieren an Staatsstraßen

Leitplanken am Fahrbahnrand hätten den Zweck, Verkehrsstrecken sicherer machen. Laut Zeiger ist das Bauamt aktuell bestrebt, bei anstehenden Sanierungen von Staatsstraßen immer mehr dieser Metallbarrieren aufzustellen. Dies auch an vermeintlich ungefährlichen Stellen. Denn das Schadensrisiko falle beim Kontakt mit einer Leitplanke geringer aus als mit anderen Objekten am Straßenrand. Beispielsweise mit Bäumen, wie sie auch am Kreisverkehr in Börwang stehen.

Geldtöpfe gut gefüllt

Die Behörde entscheide nicht nach Gutdünken, sondern nach den Vorgaben der sogenannten „Richtlinie für den passiven Schutz an Straßen durch Fahrzeugrückhaltesysteme/ RPS 2009“. Diese regle, unter welchen Bedingungen Leitplanken an Fahrbahnen eingesetzt werden. Potentielle Gefahrenstellen müssten entsprechend abgesichert werden. Im Fall der Staatsstraße zwischen Börwang und Stielings seien dies etwa Bäume, ein Strommast und eine Steinmauerwand entlang des Radweges. „Wir machen dies als Vorsorgemaßnahme“, so Zeiger. Die Installation eines Kilometers der Metallbegrenzungen verursacht nach Auskunft der Behörde Kosten von 50.000 Euro. „Dieses Geld“, kritisiert Mair, „wäre in Straßenunterhaltsmaßnahmen besser angelegt.“

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