Wird die Oberdorfstraße in Altenstadt zur Einbahnstraße?
Nachdem die neue Ortsdurchfahrt in Schwabniederhofen im Herbst eingeweiht werden konnte, ist nun die Oberdorfstraße dran. Fahrbahnverengung oder Einbahnstraße? Ein Ingenieurbüro stellte dem Altenstadter Gemeinderat zwei Entwürfe vor.
Altenstadt - Kosten hatte das Ingenieurbüro Mooser aus Kaufbeuren noch nicht im Gepäck, als die Fachmänner Möglichkeiten zum Umbau der Oberdorfstraße in Schwabniederhofen vorstellten. Diese ist nach dem Umbau der Ortsdurchfahrt mit Minikreisel nämlich zur Gemeindestraße abgestuft worden und braucht dringend eine Neugestaltung.
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„Wir wollen eine nette Dorfstraße daraus machen“, erklärte Bertram Mooser vom gleichnamigen Ingenieurbüro. In einer ersten Variante sieht sein Mitstreiter Christoph Häusler sogenannte abschnittsweise Verjüngungen der Fahrbahn vor. Hier sind Bäume und Begrünung gemeint, die die Straße von fünf Metern auf 3,5 Meter verengen. „Dort muss der Gegenverkehr anhalten“, so Häusler weiter.

Damit wollen die Fachleute erreichen, dass langsam gefahren wird. Ein Gehweg ist in der neuen Version der Oberdorfstraße nämlich nicht eingeplant. Zudem soll an der Einmündung Bachstraße ein Knotenpunkt entstehen. „Hier hat man im Moment nämlich noch den Eindruck, dass die Bachstraße einfach geradeaus weitergeht.“
Leicht irritiert zeigte sich Bürgermeister Andreas Kögl bei der von den Planern angedachten Straßenbreite: „3,50 Meter erscheinen mir für den landwirtschaftlichen Verkehr, etwa bei der Maisernte, sehr schmal.“
Sorge um Sicherheit der Fußgänger
Noch krasser schlug dann der zweite Entwurf der Ingenieure beim Gremium ein. Ab Kreuzung Bachstraße sollte die Oberdorfstraße nämlich nur einspurig befahrbar werden. Die verschmälerte Fahrbahn soll in Richtung Ortszentrum führen und so mehr Platz für Grün haben.
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„Alle Varianten haben etwas für sich“, so SPD-Mann Konstantin Papamichail. Eine Sache bereite ihm allerdings Unbehagen: „Wenn ich Fußgänger bin, wohin weiche ich dem motorisierten Verkehr denn aus?“ Das Wort „grün“ höre sich zwar gut an, aber sei die Sicherheit für Kinderwagen und Rollatoren denn wirklich gewährleistet?
Problematisch für Sehbehinderte
Das „gleiche Bauchweh“ hatte Bernhard Schöner (UWV/FW): „Ich sehe Probleme, kleinen Kindern hier das richtige Verhalten beizubringen.“ Außerdem empfinde er die begrünten Buchten problematisch für Sehbehinderte. Man dürfe nicht vergessen, dass die Oberdorfstraße früher Kreisstraße war, „und da gab es auch keinen Gehweg“, merkte der Rathauschef an. Hier hakte Schöner noch einmal ein: „Wir wollen aber doch eine Verbesserung!“
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„Untersuchungen sagen, solche Sachen funktionieren verkehrssicherheitstechnisch gut, da die Geschwindigkeit reduziert ist“, betonte Mooser. Ein Gehweg schütze nämlich auch nicht vor Unfällen. Vor allem, wenn dieser wegen der Fahrbahnbreite sehr schmal ausfallen müsse. „Wenn da ein Kinderwagenreifen vom Bürgersteig rutscht und ein Auto kommt, wird es gefährlich.“
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An dieser Stelle unterbrach der Altenstadter Rathauschef die Diskussion. „Die Einbahnstraße wird bei den Anwohnern sicher nicht nur auf Gegenliebe stoßen“, ahnte er. Nun gelte es, mit den Anliegern ins Gespräch zu kommen und sich die Örtlichkeiten noch einmal genauer anzuschauen. Im Anschluss daran wolle das Gremium wieder beraten.
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