Neuer Gewerbepark in Erding: Ein Herzstück mit 33 000 Quadratmetern
Es tut sich was im Gewerbegebiet Erding-West: Am Dienstag gab es den Spatenstich für eine riesige Gewerbehalle zwischen Dachauer und Sigwolfstraße.
Das imposante Parkhaus ist seit Monaten ein Hingucker im Westen Erdings. Auch die Produktions- und Lagerhalle für die Intercell Pharma GmbH aus Höhenkirchen steht dort bereits. Am Dienstagvormittag erfolgte der symbolische Spatenstich für das Herzstück des riesigen Gewerbeparks zwischen Dachauer und Sigwolfstraße. Die VIB Vermögen AG aus Neustadt an der Donau errichtet als Investor eine 33 000 Quadratmeter große Halle und investiert allein für sie samt Erschließung nach eigenen Angaben rund 47 Millionen Euro.
22 000 Quadratmeter sind bereits vermietet. Wer dort einziehen wird, wurde nicht verraten – aus Wettbewerbsgründen, wie VIB-Vorstand Nicolai Greiner betonte. Nur so viel gab er preis: Es handle sich um ein bundesweit tätiges Gewerbeunternehmen, das hier auch produzieren werde. Dies hatte sich der Stadtrat ausdrücklich gewünscht. Wie berichtet, hatte es im Gremium einige durchaus kontroverse Debatten zu den Ansiedlungswünschen gegeben. Ein reiner Logistiker konnte so ausgeschlossen werden.
Stadtjurist Andreas Erhard, Leiter der Unteren Bauaufsicht im Rathaus, erklärte: „Wir wollten nicht große Hallen mit wenigen Beschäftigten, sondern eine Form der Wertschöpfung.“ Dass jedes Unternehmen aber Lagerhaltung und Lkw-Verkehr habe, sei klar.
Für OB Max Gotz ist ein Spatenstich immer erfreulich, „denn dann geht etwas voran“. Und es tut sich einiges in Erding-West. So entsteht bekanntlich in der Nähe auf dem ehemaligen Reiterhof Stiftungsgut eine Großbäckerei der Firma Wünsche. Und auch der neue Recyclinghof des Landkreises ist nicht weit.
Angesichts von 13 000 Auspendlern, die in Erding leben, aber anderswo arbeiten, erklärte Gotz: „Erding wächst. Wir gehen auf 40 000 Einwohner zu. Wir brauchen Ausbildungs- und Arbeitsplätze.“ Dazu brauche es tüchtige Unternehmer, die diese schaffen und den Mut zu Investitionen hätten.

Der OB betonte: „Wir wollen den Menschen ein Angebot machen, sich vor Ort einen Arbeitsplatz zu suchen.“ Der Staat lebe von Menschen, „die auch Steuern zahlen und nicht Transferleistungen beziehen“. Gotz lobte das Miteinander mit dem Investor und wünschte allen Beteiligten einen reibungslosen Baufortschritt.
Insgesamt baut VIB einen aus fünf Hallen und drei Bürogebäuden bestehenden Gewerbepark. Dieser soll 2026 fertig sein. Insgesamt können 82 000 Quadratmeter Gewerbeflächen vermietet werden. 66 000 Quadratmeter davon sind nach Angaben von VIB für Produktion und Lager vorgesehen, gut 15 000 Quadratmeter für Büro-, Labor- und Serviceflächen.
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Investor braucht langen Atem
Die Halle für Mieter Intercell werde bereits Ende 2024 bezogen, das Herzstück soll ebenfalls bis zum Winter stehen. Das kündigte Marco Frank, Geschäftsführer der Firma Bremer Bau aus Ingolstadt, an. Das Unternehmen ist auf Industrie- und Gewerbebau mit Stahlbetonfertigteilen spezialisiert und errichtet die Immobilie schlüsselfertig.
Für die 33 000-Quadratmeter-Halle würden 1000 Einzelfertigteile benötigt, die weitgehend per Bahn angeliefert werden. Nur das letzte Stück erfolge auf der Straße. Nächste Woche beginnen die Fundamentarbeiten, so Frank: „Wir sind in der Ausschreibung und fragen auch heimische Firmen an. Das ist uns ein Anliegen. Wir kommen ja selbst aus der Region“, betonte er. Der Spatenstich sei ein Zeichen des Aufbruchs. Die Halle soll im Juni 2025 bezugsfertig sein.
Auch Greiner ist stolz, dass VIB den Gewerbepark in der heutigen Zeit voranbringen könne: „Jetzt nimmt das Ganze Fahrt auf.“ Der Investor brauchte einen langen Atem. Bereits 2016 wurde das Bebauungsplanverfahren gestartet. Seither ist viel passiert. Pandemie, politische Unsicherheiten, Zins- und Preisentwicklung. „Jetzt haben wir wieder ein normales Baupreis-Niveau“, sagte Greiner. Seit Monaten sei man mit dem Tiefbau beschäftigt, jetzt beginne der Hochbau.
Die fünf Hallen will VIB an Unternehmen aus dem Bereich Light Industrial vermieten. Der Hauptmieter im Herzstück steht bereits fest. Mit anderen Interessenten aus verschiedenen Branchen für die noch freien 11 000 Quadratmeter führe man aussichtsreiche Gespräche, so Greiner. Der Vorteil dieser Strategie: Kennt man den Nutzer, kann man beim Bau auf dessen Wünsche eingehen.
Greiner betonte die nachhaltigen Aspekte des Gewerbeparks, der mit Fernwärme versorgt werde, eine intensive Ein- und Begrünung sowie eine große Photovoltaikanlage erhalte. Diese werde auf der Dachfläche des Neubaus installiert und eine Leistung von 2,8 Megawatt Peak haben.