Trachtenmarkt: Jubiläumsauflage in Niklasreuth - „Fast jeder wird fündig“
Der Trachtenverein d’Leitzachtaler Niklasreuth-Wörnsmühl feiert mit seinem Trachtenmarkt 30-jähriges Jubiläum. Elisabeth Estner erklärt zu diesem Anlass, wie sich die Nachfrage entwickelt hat.
Niklasreuth – Ursprünglich um die Kinder für die Plattlerproben und mit dem Vereinsgwand auszustatten, hat der Trachtenverein Niklasreuth-Wörnsmühl seinen Trachtengwandmarkt ins Leben gerufen. Heuer feiern die Leitzachtaler das 30-jährige Bestehen des Markts, der zweimal im Jahr Kundschaft weit über die Region hinaus anlockt. Ein Erfolg, mit dem in der Form anfangs kaum einer gerechnet hatte, sagt Elisabeth Estner. Im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt die Mitorganisatorin (44), wie sich die Nachfrage in drei Jahrzehnten verändert hat und was beim Dirndlgwand heuer im Trend ist.
Frau Estner, anfangs war der Markt für Kinder gedacht, heute kaufen viele Erwachsene dort ein. Was hat sich seither verändert?
Elisabeth Estner: Die Kleidung wird von einer immer breiteren Masse geschätzt. Bei Kindersachen ist die Nachfrage unverändert, die wachsen schnell raus und für das Gwand muss man neu doch ein bisschen Geld hinlegen. Aber bei Erwachsenen hat sich das Interesse erst im Laufe der Zeit entwickelt. Heute ist der Andrang riesig, aber wir haben auch wirklich tolle Sachen.
Wird beim Markt wirklich jeder fündig?
Estner: Wir sind kein Einzelhändler, der alles in allen Größen da hat (lacht). Aber die Leute sortieren gerne aus und bringen so viel, dass auch gegen Ende hin noch einiges da ist. Wir achten dabei aber sehr darauf, dass nur wirklich gut erhaltene Kleidung zum Verkauf kommt, die wir auch schön präsentieren können. Die Ausgabe vom Vereins-gwand wird mittlerweile separat abgewickelt. Aber beim allgemeinen Gwand, was man auch zum Furtgehen auf den Weinfesten anziehen kann, wird fast jeder fündig.
Klingt nach viel Arbeit in der Organisation.
Estner: Ja, schon. Mit zehn Frauen im Marktteam und ein paar Männern, die uns beim Aufbauen helfen, sind wir schon am Vortag beschäftigt. Bis 18 Uhr läuft die Warenannahme, danach wird die Kleidung sortiert und so präsentiert, dass sie schön ausschaut. Das sehe ich auch als unsere Aufgabe als Veranstalter. Vor einigen Jahren haben wir für die schönsten Stücke sogar ein paar Schaufensterpuppen besorgt. Während dem Markt selbst machen zwei Damen die Abrechnung und andere helfen bei der Auswahl.
Gibt es Kleidungsstücke, die dabei besonders gefragt sind?
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Estner: Neben Kindersachen sind zum Beispiel dreiteilige Dirndlgwander im Trend. Zweiteiler – also Oberteil und Rock zusammengenäht mit Schürze – sind nicht so gefragt. Aber alles kommt wieder zurück – das ist der Wandel in der Mode. Bei den Männern ist vor allem Miesbacher Original-Tracht gesucht, besonders Joppen oder Hüte.
Das Vereinsgwand bleibt aber traditionell gleich, richtig?
Estner: Bei der traditionellen Tracht gibt es an sich keine Veränderungen. Die Trachtenvereine haben es ich ja zur Aufgabe gemacht, die Tracht in ihrer ursprünglichen Form und Ausgestaltung zu erhalten. Den Schalk sieht man aber zum Beispiel nicht mehr nur schwarz, sondern auch mal blau oder grün. Aber der wird auf dem Trachtengwandmarkt nur sehr selten verkauft.
Gibt’s bei der allgemeinen Tracht mehr Veränderung?
Estner: Große Blumen und Ornamente sind im Trend. Kariert ist momentan gar nicht gefragt – aber auch das kommt bestimmt wieder (lacht). Muster und Farben waren bisher bei Rock und Oberteil unterschiedlich. Mittlerweile ist der Stoff beziehungsweise der Farbton oft derselbe. Was Verzierungen mit Borten und Bändern betrifft, wird man gerade insgesamt wieder etwas schlichter. Aber am Ende bleibt das natürlich Geschmackssache.
Der Trachtenmarkt
Der Trachtengwandmarkt findet am Samstag, 16. März, im Gemeinschaftshaus in Niklasreuth statt. Mitglieder des Trachtenvereins können sich von 10.30 bis 11.30 Uhr umschauen, der öffentliche Verkauf findet von 12 bis 15 Uhr statt. Zu dieser Zeit gibt’s einen Kuchenverkauf und das Dorfmuseum im Keller hat geöffnet. Wer auf dem Markt verkaufen will, muss das Gwand am Vortag zwischen 15 und 18 Uhr abgeben. Artikellisten gibt es unter www.gtev-leitzachta ler.de, die Anmeldung ist auch unter 01 74 / 9 02 71 10 oder 0 80 25 / 99 59 10 möglich. nap
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