Schaltjahr: Warum der 29. Februar für Paare im Kreis Miesbach kein beliebtes Datum ist
Eine Standesbeamtin und der Chefarzt der Geburtshilfe erklären, warum der 29. Februar für Paare im Landkreis ein eher unbeliebtes Datum ist.
Landkreis – Genau 365 Tage hat ein Jahr – doch für eine Runde um die Sonne braucht die Erde tatsächlich knapp sechs Stunden länger. Um trotzdem nicht aus dem Takt zu geraten, ist im Kalender jedes vierte Jahr ein zusätzlicher Tag vorgesehen – der 29. Februar. Wie sich dieses besondere Datum, das wortwörtlich nur alle Schaltjahre vorkommt, auf Hochzeits- und Geburtstage im Landkreis auswirkt, schildern nun Katharina Aust und Stefan Rimbach. Die Leiterin des Tegernseer Standesamts und der Chefarzt der Gynäkologie im Krankenhaus Agatharied haben ähnliche Erfahrungen gemacht, wie sie erzählen.
In Tegernsee etwa wollen offenbar nur wenige Frauen und Männer auf ihren jährlichen Hochzeitstag verzichten. Der 29. Februar gehöre nicht zu den Daten, die von Paaren gewünscht werden, sagt Aust. Im Rathaus direkt am See, wo Termine oft schwer zu kriegen sind, seien stattdessen Schnapszahlen und andere komische Daten sehr gefragt, erklärt Aust. Mit dem 22.02.2022 etwa könne ein Schaltjahrestag kaum mithalten.
Standesamt: 29. Februar kein typischer Wunschtermin
Allerdings, so Aust, könne die fehlende Häufung auch an der Jahreszeit liegen. Januar und Februar seien generell nicht ganz so gefragt wie die beliebtesten Monate im Sommer. Welche Relevanz das Datum letztlich für das jeweilige Paar hat, bekommen Aust und ihre Kolleginnen aber auch nicht in jedem Fall mit. „Manchmal sagen die Paare uns im Smalltalk danach, warum das Datum ihr absoluter Wunsch war – aber meistens wissen wir das gar nicht.“ Der 29. Februar habe es bisher aber noch nie unbedingt sein müssen.
Gleiches gilt auch für werdende Eltern, die ihr Kind im Krankenhaus Agatharied zur Welt bringen. So viel Arbeit in der Vorbereitung von Kindergeburtstagen auch steckt: Manche wollen ihrem Kind wohl eher bewusst ersparen, den Geburtstag nur alle vier Jahre zu feiern, sagt Stefan Rimbach, Chefarzt der Gynäkologie und der Geburtshilfe.
Krankenhaus: Geburt am 29. Februar nicht gewünscht
Der 29. Februar sei aber für alle Beteiligten ein besonderes Datum. „Manche Eltern wollen den Termin vermeiden“, sagt Rimbach, anderen sei das Datum nicht so wichtig. Und: „Ganz aktuell haben wir die Situation, dass eine Geburtseinleitung nicht gewünscht wird, um eine mögliche Geburt am 29. zu vermeiden.“ Ein geplanter Kaiserschnitt stehe heute auch nicht auf dem Programm. Dass sich jemand den Tag explizit gewünscht habe, so Rimbach, hätten weder er noch die Hebammen bislang erlebt. nap
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