Er war Freund, Vorbild und Ratgeber: Petershausen trauert um Wolfgang Stadler

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Starb plötzlich kurz vor seinem 80. Geburtstag: der langjährige Gemeinderat, Kreisrat und SPD-Ortsvorsitzende Wolfgang Stadler. © ps

Wolfgang Stadlers Engagement für Petershausen ist beispiellos. Entsprechend groß ist die Trauer um diesen besonderen Menschen, der jetzt im Alter von 79 Jahren verstarb.

Petershausen – Über Jahrzehnte hat sich Wolfgang Stadler als Kommunalpolitiker für die Gemeinde engagiert, hat die Interessen der Petershausener vertreten und sich für die Demokratie starkgemacht. Jetzt ist der SPD-Gemeinderat, amtierende zweite Bürgermeister und Ehrenbürger der Gemeinde nur wenige Tage vor seinem 80. Geburtstag plötzlich und unerwartet verstorben.

„Mit Herzblut und viel Einsatz hat er sich Jahrzehnte in den Dienst der Gemeinde gestellt“, würdigt Bürgermeister Marcel Fath die Verdienste von Wolfgang Stadler, der ihm über die vielen Jahre der vertrauensvollen Zusammenarbeit ein „freundschaftlicher Weggefährte“ geworden sei. „Petershausen ist ihm für sein großartiges Engagement zum Wohle unserer Gemeinde zu großem Dank verpflichtet.“

Mit Bestürzung reagiert auch der SPD-Ortsverein. „Wir trauern um einen tollen Menschen, einen wahren Sozialdemokraten und um einen guten Freund“, schreibt SPD-Ortsvorsitzende Hildegard Schöpe-Stein im Nachruf. „Wolfgang Stadler war ein Mensch ohne Berührungsängste, ohne Scheu ging er auf Menschen zu, diskutierte, hörte zu, half, wenn er darum gebeten wurde oder wenn es darauf ankam“, so Schöpe-Stein.

Die Gemeinde „war sein Leben“

Tatsächlich war das Engagement für Petershausen und für seine Mitmenschen für Wolfgang Stadler eine Passion und Herzensangelegenheit. „Er war ein Mensch, der wirklich uneigennützig für die Gesellschaft gearbeitet hat“, erzählt seine Frau Cornelia Stadler. „Die Gemeinde war sein Leben.“ Auch gehörte es zu seinen Lebensprinzipien, eine einmal übernommene Aufgabe treu und zuverlässig zu erledigen, „Wolfgang war loyal.“ Seine Familie sei ihm durchaus wichtig gewesen, „aber wenn die Pflicht rief, war er da.“

Als politisches Urgestein von Petershausen gehörte Stadler seit 1978 und damit 46 Jahre dem Gemeinderat an. Von 1996 bis 2020 war er SPD-Kreisrat. Das Amt des dritten Bürgermeisters hatte er von 1984 bis 1996 inne, seit 28 Jahren war er zweiter Bürgermeister. In ganz Bayern, so SPD-Ortsvorsitzende Schöpe-Stein, dürfte es wohl „keinen länger amtierenden zweiten Bürgermeister geben“. Sein Engagement wurde 2021 mit der Ehrenbürgerwürde der Gemeinde gewürdigt, zudem erhielt er die Landkreismedaille in Silber.

Den SPD-Ortsverein leitete Stadler 20 Jahre lang. Und als Fraktionsvorsitzender „die sozialdemokratischen Themen mit Kraft vertreten“, so die Ortsvorsitzende. Noch im Europawahlkampf vor wenigen Wochen habe Stadler Wahlplakate geklebt. Das sei ihm wichtig gewesen, vor allem, weil er durch den neuen Rechtsextremismus die Demokratie bedroht sah. Aber nicht nur politisch war Wolfgang Stadler aktiv. Mit seiner Frau Cornelia gründete er die Petershausener Volkshochschule.

Anerkennung auch von CSU und Grünen

Das Wirken von Wolfgang Stadler erfährt große Wertschätzung von allen Seiten. Er habe für die Bürger stets ein offenes Ohr gehabt, „ihre Anliegen im Gemeinderat mit ungebrochener Leidenschaft vertreten“, so Marcel Fath. Im Rathaus sei er gefühlt immer im Haus gewesen und habe in den Jahrzehnten der Zusammenarbeit „bei vielen von uns einen festen Platz im Herzen gefunden. Für mich war er ein freundschaftlicher Ratgeber. Unser Vertrauensverhältnis war stets über jeden Zweifel erhaben.“

Mit Wolfgang Stadler habe man über viele Themen durchaus auch kontrovers diskutieren können, sagt der CSU-Fraktionsvorsitzende Günter Fuchs. „In der Sache war er gerade heraus, aber menschlich war es immer ein schönes Miteinander.“ Wolfgang Stadler sei eine Persönlichkeit gewesen, „die jetzt im Gemeinderat, in der Gesellschaft von Petershausen und auch mir persönlich sehr fehlen wird“, sagt Grünen-Fraktionssprecher Alexander Heisler. „Für mich war er ein Vorbild!“

Wolfgang Stadler verstarb kurz vor seinem 80. Geburtstag, den er bereits als schönes Fest mit Familie und Freunden geplant hatte. Er hinterlässt seine Frau Cornelia, zwei Töchter und vier Enkel.

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