Kommunalunternehmen startet Photovoltaik-Initiative

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Erster Schritt der PV-Initiative: Auf dem Dach der Kalthalle an der Kläranlage wurden jetzt Solarzellen installiert. © ps

Das Kommunalunternehmen will Solaranlagen auf allen gemeindlichen Dächern in Hebertshausen errichten.

Das Hebertshauser Kommunalunternehmen Energie (KU) startet jetzt eine Photovoltaik-Initiative. Ziel ist, alle gemeindlichen Dächer nach und nach mit Solaranlagen zu bestücken. „Wir machen alle Gebäude voll, für die keine konkreten Sanierungspläne bestehen“, sagt KU-Vorständin Alexandra Niedenhoff. „Alle bisher geplanten Anlagen werden zusammen eine Leistung von 400 Kilowatt-Peak haben.“

Los ging es mit der Kalthalle auf dem Gelände der Kläranlage. Allein dieses Solardach soll jährlich rund 55 000 Kilowattstunden liefern, das entspricht einem Viertel des Stromverbrauchs in der Kläranlage. Auf der Agenda stehen dann die Dächer von Grundschule, Jugendzentrum, freie Flächen auf dem Dach der Hebertshauser Feuerwehr, Bauhof- und Feuerwehrgebäude in Ampermoching sowie das Kinderhaus Weltentdecker. Auf dem Wolkenhaus, das zum Kindergarten St. Georg gehört, wird eine alte PV-Anlage erneuert. Alle Anlagen zusammen bilden einen „kommunalen Energiepool“.

Weil die genannten Gebäude der Gemeinde gehören, die PV-Anlagen aber vom KU errichtet werden, sind einige Vertragswerke nötig. So wird das KU die Dächer pachten, mit der Gemeinde dann einen Mieterstromvertrag über den Bezug des Stroms abschließen. Beziehen wird die Gemeinde Strom von eigenen Dächern aber erst in Zukunft. Denn noch ist Hebertshausen per Rahmenvertrag an einen Stromlieferanten gebunden.

Langfristig wird das Kommunalunternehmen auch Bürgern anbieten, so eine Pachtanlage auf ihrem Dach zu errichten und im Gegenzug dann günstigen Strom zu liefern. „Das könnte interessant sein für Haushalte, die für die eigene Umsetzung einer PV-Anlage den Aufwand oder die Investition scheuen.“ In Sachen Energiewende sollte die Gemeinde mit gutem Beispiel vorangehen, betont KU-Vorständin Niedenhoff. Das heiße zuallererst eine Reduzierung des Verbrauchs, also Energiesparen. So wie mit der gerade abgeschlossenen LED-Umrüstung der Straßenbeleuchtung, die den Stromverbrauch für die nächtliche Beleuchtung im Ort auf ein Viertel reduziert.

Gleichzeitig möchte Hebertshausen über das KU so viel Strom erzeugen, dass die Gemeinde rechnerisch autark ist. Nach den PV-Dachanlagen, die nach und nach installiert werden, sollen weitere Projekte wie Freiflächen-Photovoltaik folgen. Und auch in die Wärmeversorgung will das Kommunalunternehmen bekanntlich einsteigen, ein Wärmenetz für die Gemeinde aufbauen.

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