„Nicht die beste Lösung“: Ex-Grüner Palmer schießt gegen Habeck – und wirbt für die Konkurrenz

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Boris Palmer gilt als einer der umstrittensten Bürgermeister Deutschlands. Jetzt will der Ex-Grüne keine Empfehlung für seine ehemalige Partei bei der Bundestagswahl aussprechen.

Tübingen – Boris Palmer scheint sich von Tag zu Tag weiter von seiner ehemaligen Partei zu entfernen. Jetzt hat sich der Tübinger Oberbürgermeister sogar gegen den Grünen-Kanzlerkandidaten Robert Habeck ausgesprochen. In einer Folge des ntv-Podcasts „Klima Labor“ soll sich Palmer sogar für die Konkurrenz bei der anstehenden Bundestagswahl 2025 starkgemacht haben, wie RTL, zu deren Konzern ntv gehört, berichtete.

Friedrich Merz und Boris Palmer in einer Bildmontage
Der Ex-Grüne Boris Palmer (r.) spricht sich Unionskandidat Friedrich Merz als Bundeskanzler aus. © Bernd Weißbrod/Michael Kappeler/dpa (Montage)

Palmer wettert vor Bundestagswahl 2025 gegen Habeck – „aktuell nicht die beste Lösung“

Statt für seine ehemalige Partei zu werben, wünsche sich Palmer lieber den Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz (CDU) als Regierungschef. „Gerade in der Migrations- und Wirtschaftspolitik wäre ein grüner Kanzler aktuell nicht die beste Lösung“, zitiert RTL Palmer aus dem bislang noch nicht veröffentlichten Podcast. Bei Migration und Wirtschaft wünsche er sich einen „echten Kurswechsel“. Dafür hoffe er, dass Merz ein „starkes Mandat“ erhalte. „Denn weitermachen, wie bisher, geht nicht.“

Dabei halte er Habeck als Person sogar für die bessere Wahl. „Ich kenne Habeck seit 20 Jahren und schätze ihn sehr“, habe Palmer hinzugefügt. Aber für das Amt des Bundeskanzlers trage der Kandidat der Grünen zu viel Gepäck seiner Partei mit sich herum.

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Palmer sprach sich nicht zum ersten Mal für Merz als Kanzler aus. Gegenüber der Schwäbischen Zeitung beklagte er dabei, dass er sich Habeck als Klimaschutzminister unter Bundeskanzler Merz wünsche. „Aber wie kriege ich das mit meiner Stimme zusammen?“, fragte der Ex-Grüne.

Borsi Palmers unrühmlicher Abgang bei den Grünen – Eklat nach N-Wort-Skandal

Im Mai 2023 gab Palmer seinen Austritt aus den Grünen bekannt, nachdem Äußerungen des schwäbischen Politikers bei einer Migrationskonferenz in Frankfurt am Main für deutschlandweite Kritik gesorgt hatten. Auf der Konferenz benutzte er mehrfach das N-Wort, was sowohl Kritik aus der Bevölkerung als auch aus der eigenen Partei nach sich zog. Zuvor nutzte er die rassistische Bezeichnung für schwarze Menschen bereits in einem Beitrag auf Facebook.

Als Demonstrierende vor der Konferenz „Nazis raus“ skandierten, antwortete Palmer: „Ich habe ein Wort gesagt, und ihr sagt ‚Nazi‘ zu mir. Das ist nichts anderes als der Judenstern.“ Das sorgte für weitere Empörung über den Tübinger Politiker. „Mit seinem Vergleich mit dem Judenstern hat er eine Grenze überschritten, die er nicht überschreiten darf“, urteilte etwa Parteikollege Winfried Kretschmann.

Mit seinem Rücktritt habe er vermeiden wollen, „dass die aktuellen Diskussionen um mich eine weitere lang anhaltende Belastung für die Partei werden, für die ich seit 1996 mit viel Herzblut gekämpft habe“, zitierte der Spiegel aus einer entsprechenden E-Mail. Mit seinem Parteiaustritt habe er auch seine Familie, Vertrauten und Unterstützer vor wiederkehrenden Shitstorms schützen wollen. (nhi)

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