Das Fahrertreffen in Fahrenzhausen bot spannende Hindernisläufe und ein attraktives Schauprogramm. Ein Hindernis schien für die Pferde besonders schwierig zu sein.
Fahrenzhausen – Über 1000 Besucher kamen zum Kaltblut und Haflinger Sportfestival im Rahmen des Fahrertreffens nach Fahrenzhausen. An zwei Tagen bot die Veranstaltung ein vielfältiges Programm – für Familien und Pferdebegeisterte gleichermaßen.
Die Veranstaltung des „Landesverband Bayerischer Pferdezüchter e.V.“ in Zusammenarbeit mit der „Kaltblut und Haflinger Genossenschaft Ilmtal“ wurde mit zwei Tagen strahlendem Sonnenschein belohnt. Nach 2015 und 2018 fand heuer zum dritten Mal diese „Werbung für den Fahrsport“ statt.
Über 1000 Besucher, einschließlich vieler Kinder, genossen vom Rande des Parcours, zwei Tage lang ein aufregendes Programm. Als Verpflegung gab es Gegrilltes, eine Käse-Brotzeit sowie Kaffee und Kuchen. Der Madl- und Burschenverein sowie die örtliche Feuerwehr unterstützten vorbildlich. Kleinere Verkaufsstände mit Artikeln rund um das Pferd rundeten das Angebot ab. An beiden Tagen moderierte Herbert Mayr fachkundig die einzelnen Programmpunkte.
Gemütliche Fahrten und schwere Lasten
31 Teilnehmer nahmen am Samstag an einer Orientierungsfahrt über 13 Kilometer teil. Die Strecke musste in 90 bis 120 Minuten, also ohne Hektik, zurückgelegt werden. An fünf Kontrollpunkten mussten zusätzlich Fragen aus der Pferdewelt richtig beantwortet werden. Wer die Idealzeit erreichte und alle Fragen richtig beantwortete, erhielt die meisten Punkte. Teilnehmer waren Ein-, Zwei- und Vier-Spänner mit Haflinger, Edelbluthaflinger, Süddeutsches Kaltblut und Großpferden.
Mit großem gegenseitigem Vertrauen arbeiten Mensch und Tier beim Holzrücken zusammen. Diese Mannschaftswertung der Genossenschaften ist der Arbeit im Wald, also dem Transport von gefällten Bäumen, nachempfunden. Dieses bodenschonende Arbeiten mit den Kaltblütern erhält den natürlichen Nachwuchs im Wald und gewinnt wieder größere Bedeutung. Die genetische Veranlagung eines Kaltblutpferdes und eine jahrlange „Ausbildung“ geben dem Fuhrmann das Vertrauen, sicher hinter dem Pferd arbeiten zu können. Achim Zimmer aus Fürholzen erklärt: „Man kann beobachten, wie gut das Team Mensch und Pferd zusammenarbeitet.“ Dabei durften auf Kegel aufgelegte Bälle nicht abgestoßen werden. „Auch Abfressen der Bälle gibt Minuspunkte“, sagte Herbert Mayr spaßeshalber.
Darauf folgte der Hindernisfahrwettbewerb für Einspänner in der Kategorie Kaltblut und Großpferde, eine Prüfung mit möglichst schneller Fahrt durch einen ausgeklügelten Parkour.
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Wasser als großes Hindernis
Am Sonntag waren die Prüfungen „Kombiniertes Hindernisfahren“ mit Geländehindernissen für Ein-, Zwei- und Vier-Spänner an der Reihe. Hier sind Hindernisse mit auf Kegeln aufgelegten Bällen kombiniert. Es zählt also Schnelligkeit und das Vermeiden von kleinen „Remplern“ an den Hindernissen. Achim Zimmer wies auf die Details hin: „Manche Gespanne sind mit gleichmäßiger und ruhiger Fahrweise unterwegs und oft fehlerfrei. Andere Gespanne setzen auf wechselnde Beschleunigung und Verzögerung.“ Geraune ging durch die Menge, wenn zum Beispiel die Wasserdurchfahrt von einem der Gespanne verweigert wurde. Keines der Pferde wurde zu etwas gezwungen, die Strafpunkte mussten die Teilnehmer einfach akzeptieren.
Im Schauprogramm begeisterte Claus Luber mit der rasanten Fahrt seiner Quadriga. Spektakulär war auch die „Ungarische Post“, bei der die Reiter mit je einem Bein auf je einem Pferd ihre Kunststücke reitend vorführten.
Matthäus Hundseder aus Fahrenzhausen und seinem Team ist damit eine großartige Veranstaltung gelungen.
Dieter Migge