„Luisa“ ist jetzt auch im fresch: Kampagne gegen sexuelle Belästigung im Freisinger Erlebnisbad

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Schnelle Hilfe verspricht die „Luisa“ im fresch: (v. l.) Initiatorin Regina Cordary, fresch-Mitarbeiterin Eva Landmann, Stadtwerke-Referent Ulrich Vogl, fresch-Mitarbeiterin Carmen Krämer, Stadtwerke-Geschäftsführer Andreas Voigt, Gisela Rösch (Donum Vitae), fresch-Leiter Alexander Frederking, Christina Mayer (HilDa - Fachberatungsstelle für häusliche und sexualisierte Gewalt im Landkreis) und Kathi Jindrich (AK Mädchen) stellten die Kampagne vor. © Lehmann

Auch das Freisinger fresch beteiligt sich an der „Luisa ist hier“-Kampagne. Das erklärte Ziel: (sexueller) Belästigung vorzubeugen und Personal wie Besucher dafür zu sensibilisieren.

Freising – „Ist Luisa hier?“ Hinter dieser unscheinbaren Frage verbirgt sich ein Code. Wer sich bedrängt, belästigt, bedroht oder auch einfach nur nicht wohl oder nicht sicher fühlt, kann sich damit schnell und einfach Hilfe holen. Pünktlich zu Beginn der Freibadsaison beteiligt sich nun auch das Freisinger Erlebnisbad fresch an der Kampagne.

Der Arbeitskreis Mädchen hat die Kampagne vor fünf Jahren in die Freisinger Kneipenszene geholt. Im Laufe der Jahre haben sich immer mehr Lokale angeschlossen, auch auf dem Volksfest kann man beim Personal nach der imaginären Luisa fragen, wenn man Unterstützung braucht. „Dabei geht es nicht darum, dass man die Situation bewertet, sondern dass Menschen einfach Hilfe bekommen, wenn sie welche möchten“, erklärt Regina Cordary vom AK Mädchen, die die Kampagne in Freising initiiert hat und inzwischen auch Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises ist, beim Pressetermin.

Fokus auf Sensibilisierung und Prävention

Die Hilfe kann ganz unterschiedlich aussehen: Will die Person einfach ein paar Minuten für sich sein und durchatmen, wird Unterstützung beim Verlassen des Bads gebraucht, sollen Freundinnen gerufen werden oder will sie sich an HilDa, die Fachberatungsstelle für häusliche und sexualisierte Gewalt im Landkreis, wenden? Das bleibt jeder Betroffenen selbst überlassen: „Grenzverletzungen sind sehr individuell“, sagt HilDa-Leiterin Christina Mayer. Was für eine Person schlimm sei, nehme eine andere möglicherweise gar nicht wahr. „Wichtig ist, dass eine Grenzverletzung nicht bagatellisiert wird. Es ist wichtig, ein Signal zu setzen, dass Belästigung, Gewalt und Bedrohung hier keinen Platz haben.“

Alexander Frederking, Leiter des fresch, begrüßt das Angebot. Gerade in einem Bad, wo Nacktheit eine Rolle spielt, sei es wichtig, dass die Mitarbeitenden für derlei Vorfälle sensibilisiert seien. Das sei durch eine Schulung durch den AK Mädchen gelungen. Für die Badegäste weisen Sticker in Umkleiden, Toiletten und an Spiegeln auf das Angebot hin. Eines ist Frederking wichtig zu betonen: „Der Fokus liegt auf Sensibilisierung und Prävention.“ Das fresch reagiere mit der Kampagne nicht auf etwaige Vorfälle. „Die hat es Gott sei Dank noch nicht gegeben.“ Mit Luisa sei man jetzt noch besser für den Ernstfall gewappnet.

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