Abgesackt und zerbrochen: Hochwasser zerstört frisch erneuerte Straße nahe Hohenkammer
Nach dem Rückzug des Hochwassers in der Gemeinde Glonn werden immer mehr Schäden sichtbar. Darunter auch eine zerstörte Straße, die ganz frisch hergerichtet war.
Hohenkammer - Das Hochwasser an der Glonn brachte auch die Brückenbaustelle von Schlipps in die Bredouille. Auf der Baustelle entstand am Ende kaum Schaden, aber dafür ist die im vergangenen Jahr erneuerte Straße von Eglhausen nach Schlipps wieder zerstört.
Die Vorgeschichte: Im vergangenen Jahr hatte die Gemeinde Hohenkammer an der Ortsverbindungsstraße ein Biberproblem. Das Tier hatte die Straße so untergraben, dass der Unterbau erneuert werden musste bis kurz vor die Brückenbaustelle. In dem Zusammenhang wurden zwischen der Straße und dem Bach, der auf rund 200 Metern angrenzt, metertiefe Spundwände errichtet. Ziel: Der Biber sollte nie wieder unter die Straße kommen. Wegen des Brückenbaus ist die Straße jedoch gesperrt und wurde bislang lediglich vom Baustellenverkehr der beteiligten Firmen genutzt.
Der Wasserdruck hatte gravierende Folgen
Der Bereich von Feldern und Wiesen neben der Glonn wurden bei dem Jahrhunderthochwasser mehrere Tage überflutet, und das hatte nun Folgen: Nach dem Rückzug des Wassers ist die Straße an einer Seite abgesackt, die Oberfläche vom Wasserdruck zerbrochen. Im Rathaus nahm man bei der Schadensanalyse grinsend zur Kenntnis, dass bei den Biber-Spundwänden nichts fehlt.
Bei der Brückenbaustelle Schlipps sind es laut Bürgermeister Mario Berti nur ein paar kleinere Dinge, die gerichtet werden müssen. Die Fundamente und Stahlträger waren schon so weit fertiggebaut, dass nichts Gravierendes mehr passieren konnte. Mario Berti sieht das Hochwasser nun auch als Bestätigung der gemeindlichen Planung: „Wir durften uns ja schon einigen Spott anhören, dass wir die Brücke so hoch bauen. Das Wasser stand vielleicht einen knappen halben Meter unter der Brücke.“
Enger war es unterdessen bei der Behelfsbrücke, auf der die Arbeiter seit Baubeginn die Glonn überqueren. Dort liegen auch provisorisch wichtige Leitungen und Rohre, die später im Brückenneubau wieder integriert werden sollen. „Wir haben die Behelfsbrücke einen halben Meter über der Grenze von einem Jahrhundertwasser gebaut“, betont Gemeinde-Geschäftsführer Marco Unruh, Das Wasser überspülte dieses Übergangsbauwerk, dass aber auch Stand gehalten hat. „Das war ein Hochwasser mit Wasserständen fernab jeder Fantasie und Vorstellung“, sagt Unruh. Mit der Erneuerung der neuen Straße ist man im Bereich Schlipps quasi mit einem dunkelblauen Auge davongekommen.