Gibt es genügend städtische Betreuungsplätze für Kleinkinder? Der Ausschuss für Integration, Soziales, Jugend und Sport hat sich mit dieser Frage kürzlich beschäftigt.
Fürstenfeldbruck/Aich - Die aktuelle Bedarfsplanung weist einen zusätzlichen Bedarf von zwei Krippengruppen bis zum Jahr 2031 auf, den man jetzt angehen muss. Im Kindergartenbereich werden bis zum Jahr 2031 keine zusätzlichen Kindergartenplätze benötigt. Und der Kindergarten Aich könnte zusammen mit der Stiftung Kinderhilfe am Ortsrand von Aich errichtet werden.
Seit Dezember 2024 liegen die Ergebnisse der Demographie-Studie zur zukünftigen Kinderentwicklung vor: Entgegen früherer Studien ist ein starker Geburtenrückgang ab dem Jahr 2022 zu verzeichnen. Dieser Trend ist auch bundesweit zu beobachten. Wurden im Durchschnitt von 2019 bis einschließlich 2021 noch 396 Kinder in der Stadt Fürstenfeldbruck geboren, so reduzierte sich diese Anzahl im Jahr 2022 auf 367, im Jahr 2023 auf 350 und im Jahr 2024 auf 318. Dies bedeutet eine Reduzierung der geborenen Kinder in der Stadt Fürstenfeldbruck um etwa 20 Prozent zu den Referenzjahren 2019 bis 2021. Gleichwohl geht die Studie von einer Egalisierung dieses Trends ab dem Jahr 2027 bis zum Jahr 2029 aus.
Bis 2030 mehr Krippenplätze nötig
Im Krippenbereich sinkt die Anzahl der Kinder bis zum Jahr 2026 auf 975 und steigt dann ab dem Jahr 2027 bis zum Jahr 2030 wieder an. Dies bedeutet, dass bei einer konstanten Bedarfsquote von 35 Prozent auf drei Jahrgänge gerechnet ab dem Jahr 2028 elf Krippenplätze und bis zum Jahr 2031 insgesamt 32 Krippenplätze fehlen. Nachdem tendenziell die Kinderanzahl ab dem Jahr 2031 aller Voraussicht nach wieder sinken wird, kann von einem Fehlbedarf von zwei Krippengruppen beziehungsweise 24 Regel-Krippenplätzen bis zum Jahr 2030 ausgegangen werden.
Anzahl der Kiga-Plätze reicht
Im Kindergartenbereich sinkt die Anzahl der Kinder drei Jahre später: bis zum Jahr 2029 werden noch 1.000 Kinder im Kindergartenalter innerhalb der Stadt Fürstenfeldbruck wohnen. Hier ist ab dem Jahr 2030 wieder mit einem Anstieg der Geburtenzahlen und somit der Kinderanzahl im Kindergartenalter zu rechnen. Bei einer maximalen Bedarfsquote von 122 Prozent (Kinder, die länger im Kindergarten verweilen, 99 Integrationsplätze) ergeben sich ab dem Jahr 2027 freie Platzkapazitäten in den Kindergärten des Stadtgebietes Fürstenfeldbruck.
Ab dem Jahr 2031 ist zwar noch nicht die volle Kinderanzahl aus dem Jahr 2024 wieder erreicht; jedoch die gestiegene Anzahl der Integrationsplätze (ein Integrationsplatz besetzt drei Regelplätze) sorgt dafür, dass der gesamte Platzbedarf dem gesamten Platzangebot entspricht.
Dies bedeutet, dass über einen Zeitraum von fünf Jahren (2027 bis einschließlich 2031) keine zusätzlichen Kindergartenplätze neu geschaffen werden müssen. Eine dritte Fortschreibung der Demographie-Studie im Jahr 2028 wird auch genauer den zukünftigen Bedarf in Bezug auf die Konversion des Fliegerhorstes berücksichtigen.
Im Krippenbereich werden also bis zum Jahr 2030 zwei zusätzliche Krippengruppen mit insgesamt 24 Regelplätzen benötigt. Im Fokus daher: der Kindergarten im Ortsteil Aich mit dem integrierten Gemeinschaftshaus – sehr sanierungsbedürftig. Dementsprechend wurden mehrere Varianten zur Sanierung/Neubau des Gemeinschaftshauses samt Kindergarten diskutiert. Letztendlich hatte man im Haupt- und Finanzausschuss beschlossen, einen Neubau am Ortsrand von Aich zu realisieren.
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Neues Kinderhaus in Aich
Da passt es gut, dass die Stiftung Kinderhilfe einen Neubau für ihre vier bestehenden Heilpädagogischen Kindergartengruppen (HPT) plus einer zusätzlichen Gruppe errichten will#ü .Die Räumlichkeiten in der Containeranlage in Aich sowie im ehemaligen Kinderhort am Niederbronner Platz werden langfristig nicht mehr zur Verfügung stehen. In Frage kommt ein städtisches Grundstück (knapp 4.000 Quadratmeter) am Ortsrand von Aich.
Damit bietet es sich an, zusammen die Kinderbetreuung aufzubauen: ein Kindergarten für sechs Gruppen (fünf HPT-Gruppen und eine städtische Gruppe) sowie eine große Turnhalle, die wie bisher auch als Gemeinschaftshaus dient. Dazu kommt eine große Gemeinschaftsfläche, ein öffentlicher Spielplatz, ausreichend Stellplätze und die Außenenanlagen für die HPT sowie für den Kindergarten. Im eingruppigen Kindergarten soll es auch eine Küche geben.
Der große Platz vor dem Gemeinschaftshaus dient als Treffpunkt sowie als Ort für Außenveranstaltungen. Der öffentliche Spielplatz soll im Rahmen einer Bürgerbeteiligung nach den Vorstellungen der Bürgerschaft gestaltet werden. Ebenso soll die Bürgerbeteiligung dazu dienen, die angrenzende Wohnbebauung sowie eine mögliche Wohnbebauung am alten Kindergarten-standort zu konkretisieren.
Kosten: 3,5 Millionen Euro
Für die Stadt würden Gesamtkosten (eingruppiger Kindergarten, öffentlicher Spielplatz und Gemeinschaftshaus in Form einer großen Turnhalle mit Bühne, Küche und Toilettenanlagen) in Höhe von ca. 3,5 Millionen Euro entstehen. Eine Sanierung des jetzigen Kindergartens in der Ortsmitte koste in etwa gleich. Westlich zum aktuellen Ortsrand hin wäre ausreichend Platz für eine mögliche Wohnbebauung, östlich des Grundstücks für einen öffentlichen Spielplatz.
red/saf