1500 Personen kommen mit dem Flugzeug für den Fall, dass die geplante Konzertarena ausverkauft ist. Bei den Gegnern sorgte das für Kritik. Der OB hielt dagegen.
Freising/Flughafen - Im Rahmen des Vorentwurfs zum Bebauungsplan für die Konzertarena am Flughafen, den der städtische Bauausschuss am Mittwoch abgesegnet hat, wurde auch das Verkehrsgutachten vorgestellt. Das sagt aus, dass mit dem bestehenden Straßennetz auch beim Bau der Halle ein zügiger Verkehrsfluss gewährleistet ist, sofern einige Ausbaumaßnahmen stattfinden, die vom Investor und späteren Betreiber SWMunich Real Estate getragen werden.
Eine Debatte löste vor allem eine Zahl aus, die ÖDP-Stadtrat Ulrich Vogl von Verkehrsplaner Thorsten Walfort wissen wollte: „Wie viele Reisende kommen eigentlich mit dem Flugzeug, um die Arena zu besuchen?“ Antwort: rund 1500, wenn die Konzertstätte, die Platz für maximal 20 000 Zuschauer bietet, komplett ausgelastet ist. Für Manfred Drobny (Grüne) stand damit fest: „Durch das Projekt wird zusätzlicher Flugverkehr generiert.“ Schließlich würde in Reiseprospekten immer wieder für Events inklusive Flug und Übernachtung geworben.
„Wie viele Veranstalter kennen sie, die Flugzeuge chartern?“, lautete die Gegenfrage von Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher (FSM). Er rechnete vor, dass 1500 Besucher gerade einmal 0,8 Prozent der täglichen Passagiere am Flughafen München ausmachen würde. „Und davon müssen noch diejenigen abgezogen werden, die von München aus ansonsten zu Events in anderen Städten reisen würden.“ Karl-Heinz Freitag (FW) wies darauf hin, dass für zusätzliche Flugbewegungen erst Flugpläne geändert werden müssten. Davon aber gehe er nicht aus. „In Summe wird es sich so auswirken, dass die bereits vorhandenen Flüge optimaler genutzt werden.“
Oberbürgermeister kontert Grünen-Stadtrat
Für Drobny blieb es indes dabei: „Das ist das falsche Projekt am falschen Ort.“ Er kam dabei auf die ebenfalls vorgestellte artenschutzrechtliche Prüfung zu sprechen. Die hatte ergeben, dass es kaum noch Vögel oder andere Tiere im Umfeld des Arena-Areals gebe, die es zu schützen gelte. Für Drobny, zugleich Geschäftsführer beim Bund Naturschutz in Freising, sei das mit Blick auf den Flughafen Beleg dafür, was für Auswirkungen die „intensive Bewirtschaftung von Freiflächen“ habe. Da müsse man nicht noch mehr draufsetzen.
Auch das konterte der OB. „Wenn man die Arena baut, dann doch besser an einem Ort, wo es ohnehin schon konkrete Auswirkungen auf die Fauna gibt, als auf einer grünen Wiese, wo es noch keine Störfaktoren gibt.“ Das räumte Drobny ein.
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In seinem Fazit wies Eschenbacher darauf hin, wie viel Energie in die Vorbereitung des Arenabaus fließe, um „alle Interessen abzuholen“. „Wir machen viele Auflagen“, stellte er klar. „So wichtig kritische Anliegen im Detail sind, so haben wir hier in Summe aber ein Leuchtturm-Projekt, das Aufschwung geben und den Standort sichern kann.“