Lesermeinungen zum Rücktritt von Bahnchef Lutz: Kritik, Forderungen, Vergleiche
FOCUS-online-Autor Arno Luik zieht in Bahnchef Lutz geht - das hier ist die schonungslose Bilanz seiner Unfähigkeit“ ein vernichtendes Fazit zu Lutz’ Amtszeit. Er brandmarkt den Bahnchef als Inbegriff von Inkompetenz und politischem Versagen. Auch in den Leserkommentaren entlädt sich Frust über unfähige Führung, politische Einflussnahme, marode Infrastruktur und Millionengehälter trotz Pleitenserie. Viele sehen die Bahn als „Selbstbedienungsladen der Politik“ und bezweifeln, dass ein neuer Chef daran etwas ändern wird. Die Reformvorschläge reichen von radikaler Privatisierung bis hin zum Schweizer Vorbild.

Kritik an Personalpolitik, Management und politischen Einflussnahmen
Mit 22 Prozent sind Zweifel an der Führungsspitze der Bahn besonders präsent. Leser werfen dem Management Inkompetenz vor, bemängeln politische Einflussnahme und sehen Vetternwirtschaft sowie Versäumnisse bei Personalentscheidungen als Kern des Problems. Viele glauben nicht, dass ein neuer Chef grundlegend etwas ändern wird, solange das System aus Politikern und Aufsichtsräten fortbesteht.
"Das offensichtliche Dilemma bei der Bahn: Wer wird denn jetzt von wem auserkoren um sich die Taschen füllen zu dürfen? Eine kompetente Auswahl wird es bei der jetzigen Konstellation nicht geben" Zum Originalkommentar
"Auch der nächste Bahnchef wird nichts ausrichten und geht nur mit vollen Geldkoffern nach Hause. Alles was Staatsbedienstete bei uns in die Hand nehmen, geht in die Hose. Beispiele gibt es viele." Zum Originalkommentar
"Viele sind ja der Meinung, dass ein Bahnkenner diesen Verein führen sollte. Nur mehr Bahn, als Lutz geht nicht, die ganze Familie ist seit ewigen Zeiten bei der Bahn beschäftigt und trotzdem hat diese Mann es nicht hinbekommen, die Bahn in die Spur zu bekommen. Aber die Bahn ist ein politisches Opfer. Die Politik hat bei der Bahn so rumgewurschtelt, dass es nichts mehr zu reformieren gibt." Zum Originalkommentar
"Unfähige Regierungsmitglieder produzieren unfähige, dilettantische Bahnmanager und dulden natürlich auch deren Versagen. Natürlich um das Hauptziel nicht zu gefährden, nämlich das sich alle privat die Taschen voll machen. #parteiloser Bürgermeister" Zum Originalkommentar
"Der personifizierte Beweis für das Peter Prinzip. Als Finanzchef versagt, darum zum Oberchef befördert. Wir brauchen gar keine Korruption um uns selber zu zerstören. Ineptokratie reicht." Zum Originalkommentar
Kritik an hohen Managergehältern, Boni und Abfindungen – „Unfähigkeit wird mit horrenden Vergütungen belohnt“
Einige Leser (15 Prozent) kritisieren, dass Manager der Bahn trotz Versagens Millionengehälter, Boni und Abfindungen erhalten. Es wird mehr Verantwortungsbewusstsein gefordert und Unverständnis darüber geäußert, dass Misserfolge keine Konsequenzen bei den Bezügen haben.
"Ist doch völlig egal wie unfähig die Manager sind. Sie kriegen doch trotzdem ihre Millionengehälter nachgeschmissen." Zum Originalkommentar
"Die Unfähigkeit wird Gott sei dank noch mit horrenden Vergütungen belohnt. Lutz machte alles richtig." Zum Originalkommentar
"Der Bahnchef kassiert jährlich Mega Bonis vom Staat der Regierung freudig ab, die die Regierung ihm verschenkt haben. Das ist eine große Schande!" Zum Originalkommentar
"Der Kommentator hat in allen Punkten recht. Aber was sollst, mehrere Millionen Boni, Millionen Abfindung, kein Ärger mehr. Sorgenfrei leben. So ist unsere Politik. Wieder ein Punkt für die AFD." Zum Originalkommentar
"Abfindung? Doch eher Schadensersatz einfordern. Da wird ein Schuh draus" Zum Originalkommentar
Kritik an fehlenden Investitionen und Infrastrukturverfall der Bahn – „Über Jahrzehnte wurde nicht investiert...“
Die vernachlässigte Infrastruktur der Bahn steht mit im Fokus: Leser beschreiben, wie Sparmaßnahmen, Investitionsstaus und jahrzehntelanger Rückbau zum heutigen Zustand geführt haben. Sie fordern kontinuierliche Modernisierung – und sehen die Verantwortung vor allem bei der Politik.
"Der Niedergang der Bahn ist eine Horrorgeschichte Schon vor 30 Jahren wurden die falschen Entscheidungen getroffen Über Jahrzehnte wurde nicht investiert sondern immer nur schaut wo man noch mehr sparen kann Ein ähnliches Szenario spielt sich derzeit in Spanien ab die neue Hochgeschwindigkeitsbahn war super und dann wurde nicht mehr investiert." Zum Originalkommentar
"Dass andere Länder besser dastehen liegt einfach daran, dass dort fortlaufend saniert und modernisiert wird. Da wird einfach alles in Schuss gehalten. Aber Jahrzehnte lang auf Verschleiß zu fahren, verkommen zu lassen und sogar abzubauen, kann nicht positiv enden. Aber die Bahn ist nur ein Thema von vielen, die genauso laufen in diesem besten Deutschland." Zum Originalkommentar
"Der Zustand der Bahn nebst ihrer Infrastruktur steht stellvertretend für den gesamten vom Staat organisierten Bereich! Sicherheit, Verteidigung und Bildung seien erwähnt." Zum Originalkommentar
"Eingeplante aber nie abgerufene Haushaltsmittel: Eine konkrete Summe der nicht abgerufenen Mittel über 25 Jahre wird öffentlich nicht beziffert, aber der Investitionsrückstau und die wiederholten Hinweise auf ungenutzte Haushaltsmittel deuten darauf hin, dass es sich um zweistellige Milliardenbeträge handeln dürfte." Zum Originalkommentar
"Das Problem begann mit der Privatisierung: Die Instandhaltung der Infrastruktur muss die Bahn AG selbst bezahlen, den Neubau der Infrastruktur finanziert der Bund. Damit war es betriebswirtschaftlich für die Bahn sinnvoll auf Verschleiß zu fahren bis ein Neubau einschließlich monatelanger Stresckensperrungen fällig wurde." Zum Originalkommentar
Kritik an Staatsunternehmen und politischer Einflussnahme – „Die Bahn als Versorgungsunternehmen der Politik“
9 Prozent der Leserschaft kritisiert das Staatsunternehmen Bahn grundsätzlich. Sie sehen im politischen Einfluss, bei der Postenbesetzung und in der Nutzung des Konzerns als Selbstbedienungsladen die Hauptursache für die Krise. Die Bahn sei mehr Politikprojekt als modernes Wirtschaftsunternehmen.
"Diese Staatsunternehmen sind doch nie wirtschaftich im Sinne unserer Wertschöpfung. Die Unternehmen dienen doch nur als Versorgungsunternemen der Politik. Wie sehen das ganz krass beim ÖRR wo das Management immer tiefer in die Kasse greift um ihre Bezügen in den Himmel zu treiben. Da spielt das Geschäftsstelle keine Rolle mehr." Zum Originalkommentar
"Der Staat ist einfach kein Unternehmer. Deshalb nur so viel Staat wie irgendwie nötig. Bei der Bahn am besten gar kein Staat." Zum Originalkommentar
"Irgendwie endet jedes Unternehmen wo unser Staat die Finger im Spiel hat in der Pleite… Schuster bleib bei deinen Leisten." Zum Originalkommentar
"Ja der Mann war ein überfälliges Bauernopfer ,um von den politisch Verantwortlichen und ihren Vorgaben ,ohne Kompetenz abzulenken! Der Aufsichtsrat als Versorgungsbereich für abgehalfterte Politiker aller Couleur! Die Bahn als Finanzdienstleister für Haushaltslöcher im Bundeshaushalt! Dividenden auf Kosten der Substanz!" Zum Originalkommentar
Forderungen nach Privatisierung und Reformen – „Die Bahn gehört privatisiert, nur so hat sie eine Zukunft“
Auch für eine Privatisierung oder tiefgreifende Reformen des Bahn-Systems sprechen sie die FOCUS-online-Leser aus. So kritisieren sie die strukturellen Probleme des Staatsbetriebs und fordern, entweder klare Verantwortungen einzuführen oder das System zu verschlanken.
"Seit Jahrzehnten wird die Bahn runtetgewirtschaftet, ein Staatskonzern kann kein Unternehmen sein, das Gewinn und Qualität erwirtschaftet. Die Bahn gehört privatisiert, nur so hat sie eine Zukunft." Zum Originalkommentar
"Man kann nur hoffen, dass nicht wieder einer aus der Autoindustrie oder der Politik kommt. Und was eine weitere Zerschlagung des Konzerns bringen würde, sieht man in GB. Warum nimmt man nicht die Schweiz als Vorbild, wo alles in einer Hand und in einem Konzern bleibt uns funktioniert. Ach, habe vergessen, wir wissen und können ja alles besser - und Hauptsache anders." Zum Originalkommentar
"Viele Jahre hat der Bahnchef total versagt, da überwiegende Unpünktlichkeit und schlechtes System. Seine Erfahrung mit der Modernisierung der Bahn ist oft problematisch. Ausgerechnet in den Ferien sind überall Sanierungen in den Schienen - oft Umleitungen!" Zum Originalkommentar
"Jetzt hat man wieder einen Schuldigen gefunden, auf dem man das ganze System abschieben kann. Nun kam er aus der Wirtschaft, und konnte das Ruder nicht rumreißen, war er unfähig oder hatte er auch von politischer Seite keine Chance. Das ganze System ist über Jahrzehnte zu einen übergeordneten Bedienladen geworden, ob Bahn, Bundeswehr usw.." Zum Originalkommentar
Internationale Vergleiche und Management aus dem Ausland – „Wir zeigen euch, wie Bahn geht“
Immerhin 8 Prozent der Beiträge gehen auf erfolgreiche ausländische Bahnsysteme als Vorbild ein. Sie loben besonders die Schweiz und Japan und fordern, internationale Expertise einzubeziehen – auch als Zeichen eines dringend nötigen Kulturwandels.
"Wir zeigen Euch wie Bahn geht, und Ihr zeigt uns wie man Fussball spielt. :) Wäre doch ein fairer Deal? MfG aus der Schweiz" Zum Originalkommentar
"Nehmt einen pensionierten Bahnchef aus der Schweiz oder Japan, Gebt ihm Generalvollmacht und die nötigen Finanzen. Versprecht ihm 50 Mio nach Steuern, wenn das Ziel erreicht ist. Während der Aktion reichen 100000 jährlich als Aufwandsentschädigung. Das ist um den Faktor 2 billiger." Zum Originalkommentar
"In Japan gibt es 12 Bahngesellschaften, die das Land regional aufgeteilt haben, was es bei uns übrigens mit 3 Energieversorgern bis zur Zerschlagung der Deutschland AG samt Bahn auch mal gab. Sollten Züge ausfallen oder zu spät kommen, müssen die Firmen sehr, sehr hohe Strafen zahlen, wobei das natürlich alles voll digitalisiert automatisch gemeldet ..." Zum Originalkommentar
"Wie wäre es, einen Japaner, der erfolgreich für den Shinkansen tätig ist, zum Bahnchef zu machen. Dieser weiß bestimmt wie man eine Bahn organisiert, damit sie auf die Minute pünktlich ist. Aber in Deutschland sitzt man noch immer auf einem so hohen Ross, dass man glaubt, dass man von anderen Ländern nichts lernen könne." Zum Originalkommentar
Sonstiges: Ironische und sarkastische Stimmen zu Bahn und Politik – „Naja, hohe Abfindung kassieren...es gibt schlimmere Schicksale“
Ein Teil der Kommentatoren nutzt Ironie oder Sarkasmus, um ihren Frust über Politik, Managementgehälter oder die Gesamtlage bei der Bahn zu äußern. Diese Stimmen spiegeln eine resignierte bis spöttische Grundhaltung gegenüber den immer gleichen Fehlern im System wider.
"Die Unfähigkeit wird gottseidank noch mit horrenden Vergütungen belohnt. Lutz machte alles richtig." Zum Originalkommentar
"Naja, wegen Unfähigkeit entlassen zu werden und hohe Abfindung kassieren. Ich glaube, es gibt schlimmere Schicksale." Zum Originalkommentar
"Warum schimpfen über den Bahnchef? Er wurde doch von unseren Politikern ernannt und man hat sich die Unfähigkeit lange angeschaut und akzeptiert. Hat die Politik überhaupt schon mal in ein Staatsunternehmen einen Macher eingesetzt? BER war ja nicht besser und das liegt nicht an den Ossi“s 😊" Zum Originalkommentar
"Wie wäre es mal wieder mit dem immer lächelnden netten Herrn Tiefensee und als Beisitzerin Angela Merkel, die ihre Tatenlosigkeit mal ausbügeln könnte, zusammen mit Ramsauer, Dobrindt und dem schönen Andy S." Zum Originalkommentar
"Die Lösung wäre so einfach: allen Politikern und Beamten Fliegen und Autofahren verbieten und nur noch Kosten für Bahnreisen erstatten. Man würde staunen wie schnell dann alles auf Vordermann wäre. Und die paar Politiker die es nicht überleben sich unters Volk zu mischen um die ist es eh nicht schade. ..." Zum Originalkommentar
Der Rücktritt von Bahnchef Lutz zeigt, wie tief das Misstrauen vieler Bürger in Management und Politik sitzt – diskutieren Sie mit, welche grundlegenden Veränderungen nötig wären oder antworten Sie auf die Sichtweisen anderer Leser.
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