Königsdorfer Faschingsumzug zum ersten Mal im Gewerbegebiet - 3000 Zuschauer am Straßenrand

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Trotz neuem Veranstaltungsort: Königsdorfer Faschingsumzug lockt 3000 Zuschauer an

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Auftritt mit Traktoren: Kinder auf ihren Spielzeugbulldogs – geschmückt mit beschrifteten Schildern wie „I mog gern weida mit meim Onkel Bulldog fahren“ – machen sich für die hiesigen Landwirte stark. Den Zuschauern am Straßenrand gefällt’s. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Anstatt mitten durch den Ort, zog der Königsdorfer Faschingsumzug heuer erstmals durchs Gewerbegebiet. Die Zuschauer waren von den kreativen Wägen und Fußgruppen begeistert.

Königsdorf – Eine bunte Menschenmenge aus Prinzessinnen, Piraten, Cowboys, Clowns pilgert am Dienstagmittag ins Königsdorfer Gewerbegebiet Wiesen. Ihr Ziel: Der Faschingsumzug der Kinschdarfer Maschkera, der nach fünfjähriger Pause wieder stattfindet. Nach und nach füllen sich die Straßen entlang der Umzugsroute. Faschingsschlager dröhnen im Hintergrund, fröhliche Gesichter, soweit das Auge reicht.

Faschingsumzug in Königsdorf: Gaudiwurm startet pünktlich um 13.33 Uhr

Pünktlich um 13.33 Uhr setzt sich der Gaudiwurm – bestehend aus 14 Wägen und sechs Fußgruppen -- gemächlich in Bewegung. Den Auftakt macht die Kinschdarfer Seccogarde in schicken lila-weißen Kostümen. Kinder hüpfen vergnügt neben dem Wagen her, stets bereit, ein paar Bonbons aufzufangen.

Gehwege sind prall gefüllt. Lisa Funke, verkleidet als Bombe mit Zündschnur am Bauch, ist eine der vielen Zuschauer. „Bis jetzt finde ich den Umzug echt gut“, berichtet die Geretsriederin. „Als ich vorhin aus dem Fenster geschaut habe, war ich wegen des Wetters skeptisch. Aber jetzt mit der Sonne ist es perfekt“, sagt Funke und wirft einen kurzen Blick gen Himmel, bevor sie wieder das Faschingsgeschehen verfolgt.

Ein Highlight des Umzugs: Ein Pumuckl-Faschingswagen mit Schiffschaukel – samt Kobolden und Schreiner Eder.
Ein Highlight des Umzugs: Ein Pumuckl-Faschingswagen mit Schiffschaukel – samt Kobolden und Schreiner Eder. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Ein paar Meter weiter stehen Josef und Isabella Sappl, ausstaffiert mit Cowboyhüten. „Zuerst haben wir ohne Erfolg den Umzug oben im Dorf gesucht“, gesteht der Tölzer. Heuer findet der Faschingsumzug zum ersten Mal wie berichtet im Gewerbegebiet statt. Den vorigen Veranstaltungsort fand Josef Sappl zwar „schöner und irgendwie heimischer“. Doch seine Gattin ergänzt: „Hier ist es genauso gut, vor allem steht man als Zuschauer nicht so beengt.“

Gaudiwurm durch Königsdorf: Ein Highlight des Umzugs ist der Pumuckl-Wagen

Inzwischen zieht eine dampfende Lok ihre Wege durch den Ortsteil Wiesen. Mit diesem Wagen nimmt die Kinschdarfer Maschkera die Deutsche Bahn mit ihren Streiks und Verspätungen auf die Schippe. „Die DB fährt im Nena-Style: irgendwie, irgendwo, irgendwann“, steht in großen Lettern auf das Gefährt geschrieben. Eine Zuschauerin stupst ihre Begleiterin an. „Dieses Mal sind die Wägen noch viel schöner“, raunt sie ihr zu. „Vielleicht liegt es daran, dass sie so viel Zeit zum Herrichten hatten.“

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Dann folgt ein Highlight des Umzugs: Passend zum neuen Pumuckl-Film tuckert ein grüner Traktor heran. Gefahren von einem rothaarigen Kobold. Auf dem Anhänger turnen weitere Pumuckls auf einer nachgebauten Schiffschaukel herum, daneben steht ein verkleideter Schreinermeister Eder. „Voll cool, das ist mein Lieblingswagen“, freut sich ein kleiner Indianer am Straßenrand.

Politiker und Skelette: Kritik am Bundeskabinett gab es beim Königsdorfer Gaudiwurm im Gewerbegebiet ebenso zu sehen.
Politiker und Skelette: Kritik am Bundeskabinett gab es beim Königsdorfer Gaudiwurm im Gewerbegebiet ebenso zu sehen. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Vor dem Ausschankstand der Kinschdarfer Maschkera steht gut gelaunt Vorsitzender Sepp Wametsberger. „Bisher ist alles bestens gelaufen.“ Etwa 3000 Menschen sind laut Schätzung des Faschingsfreundes nach Königsdorf gekommen. „Im Vorfeld war es für uns natürlich spannend, wie der Umzug hier abläuft - und vor allem von den Leuten angenommen wird.“

Sein Fazit: „Überraschend gut, die Leute sind begeistert.“ Außerdem gebe es im Gewerbegebiet mehr Platz, sowohl für die Zuschauer als auch für die Wägen. Angestellte vom BRK beobachten den Gaudiwurm im Hintergrund. „Noch ist alles ruhig, wir haben bislang nichts gehört“, sagt BRK-Mitarbeiter Peter Bernard. „Aber die Königsdorfer sind sowieso zivilisiert. Da hab ich keine großen Randalierer erwartet.“ kof

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