Corona-Zahlen "deutlich gestiegen" – 3 Grafiken zeigen die Herbstferien-Lage

Die Zahl der Corona-Infektionen ist erneut angestiegen. In der Woche vom 6. bis zum 12. Oktober 2025 wurden bislang rund 6435 labordiagnostisch bestätigte Covid-19-Fälle an das Robert-Koch-Institut (RKI) übermittelt. In der Vorwoche zuvor waren es nur rund 3845 neu gemeldete Fälle gewesen. Das vermeldet das Bundesinstitut im aktuellen ARE-Bericht

Die geschätzte Covid-19-Inzidenz liegt demnach derzeit bei rund 600 Corona-Erkrankungen pro 100.000 Einwohnern – 200 mehr als noch in der Vorwoche. 

Die Corona-Infektionen steigen in allen Altersgruppen

Im Durchschnitt liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland derzeit bei 7,7 Covid-19-Fällen je 100.000 Einwohnern. Mit 31,7 ist sie in der Altersgruppe ab 80 aktuell mit Abstand am höchsten. Diese Personen gehören aufgrund ihres Alters zur Risikogruppe, genau wie Personen zwischen 60 und 79 Jahren. Dort ist die Inzidenz jedoch deutlich geringer. In den vergangenen sieben Tagen wurden 10,3 Fälle pro 100.000 Einwohner neu gemeldet. 

Ebenfalls über dem Durchschnitt liegen die Infektionen bei Kindern unter vier Jahren, dort liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 8,3. Über die vergangenen vier Wochen war die Tendenz über alle Altersgruppen hinweg steigend.

Sieben-Tage-Inzidenz (Covid-19) nach Altersgruppen am 16.10.2025
Sieben⁠-⁠Tage⁠-⁠Inzidenz nach Altersgruppen (Stand: 16.10.2025, Daten: RKI) Infektionsradar gesund.bund / Bundesministerium für Gesundheit / Robert Koch-Institut

Trotz des Anstieges: Die Corona-Aktivität ist immer noch niedriger als im Vorjahr um diese Zeit. Mitte Oktober 2024 waren es rund 11.570 Fälle neu gemeldete Fälle – fast doppelt so viele jetzt. Auch das ist noch kein Vergleich zur Lage während der Pandemie. Mitte Oktober 2020 wurden allein innerhalb eines Tages mehr als 7000 Neuinfektionen an das RKI gemeldet. Ende Oktober desselben Jahres waren es an einem Tag sogar über 19.000.

Bayern bleibt Spitzenreiter – Brandenburg und Berlin folgen

Im bundesweiten Vergleich ist die Sieben-Tage-Inzidenz weiterhin in Bayern am höchsten. Dort liegt sie derzeit bei 12,1 Covid-19-Fällen je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern (Stand: 16.10.2025). Brandenburg und Berlin folgen mit 11,9 und 11,2. In Niedersachsen bleibt die Inzidenz am niedrigsten: Dort wurden in den vergangenen sieben Tagen nur 3,3 Fälle pro 100.000 Einwohner neu gemeldet.

 In allen Bundesländern ging der Trend in den vergangenen vier Wochen nach oben.

Covid19 Bundesländer 16102025
⁠7-⁠Tage⁠-⁠Inzidenz nach Altersgruppen (Stand: 16.10.2025, Daten: RKI) Infektionsradar gesund.bund / Bundesministerium für Gesundheit / Robert Koch-Institut

Die Frankensteinvariante "Stratus" dominiert weiterhin

Die Linie XFG, auch "Stratus" genannt, ist derzeit am weitesten verbreitet. In der Woche vom 23. bis 29. September 2025 machte sie von den unter Beobachtung stehenden Sars-CoV-2-Linien 71 Prozent aus. Die Viren vermehren sich vor allem in den oberen Atemwegen und können sich dadurch schneller verbreiten. 

Da es sich bei "Stratus" um eine Rekombination von verschiedenen Omikron-Varianten – LF.7 und LP.8.1.2 – handelt, nennen viele die Variante mittlerweile auch "Frankenstein"-Variante. Es ist nicht bekannt, dass die Variante zu besonders schweren Fällen führt.

Neben Corona gehen vor allem Rhino- und Influenzaviren umher

Das RKI geht im aktuellen Bericht von insgesamt etwa 6,5 Millionen akuten Atemwegserkrankungen aus, etwa eine Millionen weniger als noch in der Vorwoche. Insgesamt sei die Aktivität "auf moderatem Niveau". Auch die Zahl der schweren Fälle befinde sich auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau.

Die Arztbesuche wegen akuten Atemwegs­erkrankungen sind in der vergangenen Woche jedoch angestiegen. Mit knapp 1500 Arztkonsultationen je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner waren es etwa 400 mehr als noch in der Vorwoche. 

Arztbesuche nach Altersgruppen 16.10.2025
Wöchentliche Zahl der Arztbesuche wegen akuter Atemwegs­erkrankungen je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner nach Altersgruppe. (Stand: 16.10.2025, Daten: RKI) Infektionsradar gesund.bund / Bundesministerium für Gesundheit / Robert Koch-Institut

Das Geschehen wird momentan hauptsächlich durch Rhinoviren und SARS-CoV-2 sowie Parainfluenzaviren bestimmt. Im Nationalen Referenzzentrum für Influenzaviren wurden laut RKI zwischen dem 6. und 12. Oktober 2025 in insgesamt 51 der 77 eingesandten Sentinelproben respiratorische Viren identifiziert. Darunter 44 Prozent Rhinoviren, gefolgt von 17 Prozent SARS-CoV-2 und acht Prozent Parainfluenzaviren.  

Abweichungen in den Zahlen aufgrund der Herbstferien

Abweichungen aus den Vorwochen zu den im vorherigen Bericht genannten Fallzahlen sind möglich, da Proben mitunter erst nachträglich eingehen oder aus prozessbedingten Gründen zeitversetzt sequenziert werden, teilte das RKI FOCUS online auf Nachfrage mit.

Bei allen Zahlen ist außerdem zu beachten, dass in einigen Bundesländern am 6. Oktober schon die Herbstferien begonnen haben. Dadurch können die Zahlen aus dem aktuellen Bericht stärker schwanken und sich nachträglich noch verändern.

mit dpa