Nach Insolvenz: Decathlon zieht in Galeria-Filialen ein
17.41 Uhr: Kunden der Warenhauskette Galeria können in einigen Filialen künftig auch beim Sportartikelhändler Decathlon einkaufen. Die beiden Handelsunternehmen haben eine Zusammenarbeit vereinbart, wie aus einer gemeinsamen Mitteilung hervorgeht.
Decathlon wird demnach im August das erste Geschäft im Galeria-Warenhaus in Konstanz eröffnen. Bis Ende 2025 sollen weitere in Duisburg, Freiburg, Trier und Kassel folgen. Es könnten auch mehr werden. „Nach den ersten erfolgreichen Tests plant Decathlon, weitere Filialen in Galeria-Häusern zu eröffnen“, heißt es.
Gentest-Firma geht pleite - wegen eines großen Problems des Geschäftsmodells
Montag, 24. März, 10.56 Uhr: Die Insolvenz der US-Gentest-Firma 23andme wirft eine ganz besondere Datenschutz-Frage auf: Wer bekommt die sehr persönlichen Informationen der mehr als 15 Millionen Nutzer? Der kalifornische Generalstaatsanwalt Rob Bonta erinnerte Kunden angesichts der Ungewissheit daran, dass sie die Löschung ihrer Daten verlangen könnten.
Die Mitgründerin und bisherige Chefin Anne Wojcicki bekräftigte nach dem Insolvenzantrag in der Nacht zum Montag, dass sie das Unternehmen kaufen und fortführen wolle. Doch unklar ist, ob sie den Zuschlag bekommt. Sie trat vom Chefposten zurück, um freie Hand zu haben. Zwei Übernahmeangebote von ihr waren bereits vom Verwaltungsrat der Firma abgelehnt worden.
Im Insolvenzantrag hieß es, mit diesem Schritt solle der Wert des Unternehmens maximiert werden. Der Betrieb werde derweil weitergehen - und man werde alle Regeln in Bezug auf die Nutzerdaten befolgen.
23andme war ein Pionier der Gentests für Verbraucher: Kunden können DNA-Proben einschicken und bekommen eine Bewertung unter anderem zu Erbkrankheiten. Ein Problem des Geschäftsmodells war, dass viele die Dienstleistung nur ein Mal in Anspruch nahmen. Versuche von 23andme, ein Abo-Geschäft aufzubauen oder in die Entwicklung von Medikamenten einzusteigen, waren nicht erfolgreich.
Gartengerätehersteller Remarc ist insolvent
18.24 Uhr: Bereits im Juli 2024 stand der Gartengerätehersteller Remarc kurz vor dem Aus. Nun musste das Unternehmen aus Niedersachsen zum 1. März Insolvenz anmelden. Der Grund sei eine schwache Auftragslage im Bereich der Gartentechnik, teilte die Geschäftsführung mit. Remarc beschäftigt rund 90 Mitarbeiter.
Laut einem Bericht von „motorist-online.de“ konnte der Hersteller die Gehälter im Februar nicht mehr zahlen. Daraufhin wurde der Insolvenzeintrag eingereicht. Allerdings blickt das Unternehmen positiv in die Zukunft. So könne man in einer neuen Fabrik bereits zahlreiche Fremdaufträge bearbeiten.
2000 Jobs bei Deutscher Bank fallen weg, „signifikante Zahl“ an Filialen macht dicht
17.28 Uhr: Die Deutsche Bank wird in diesem Jahr eine „signifikante“ Zahl von Filialen schließen und bis Ende 2025 rund 2000 Stellen streichen. Das kündigte Vorstandschef Christian Sewing am Mittwoch an. Ein Konzernsprecher sagte, bei den Filialschließungen handle es sich um bereits bekannte Maßnahmen. Im Zuge dessen und bei Einsparungen im Backoffice würden die genannten Stellen entfallen. Es gebe kein neues Sparprogramm.

Die Deutsche Bank, die schon in den vergangenen Jahren Filialen geschlossen hat, um Kosten zu sparen, und weitere Schließungen angekündigt hat, habe die Restrukturierungskosten für die Arbeitsplätze bereits einkalkuliert, sagte Sewing auf einer von Morgan Stanley organisierten Finanzkonferenz.
Bar-Kette Sausalitos stellt Insolvenzantrag - 1000 Mitarbeiter betroffen
Mittwoch, 19. März, 15.20 Uhr: Die Restaurantkette Sausalitos ist unter anderem coronabedingt in finanziellen Schwierigkeiten. Wie aus einem Beschluss des Amtsgerichts München hervorgeht, hat Sausalitos für die Gesellschaften Sausalitos Holding GmbH, Sausalitos Heumarkt 67 GmbH, Sausalitos Aachen GmbH sowie Sausalitos Norddeutschland GmbH sowie weitere Gesellschaften Insolvenzanträge gestellt.
Als Grund für die Probleme nennt Sausalitos unter anderem die Auswirkungen der Corona-Pandemie. So habe sich das Kundenverhalten seither geändert, die Gästezahlen seien zurückgegangen. „Unser Ziel ist es, den Betrieb zunächst fortzuführen und zeitnah einen Investor für Sausalitos als Systemgastronomie-Konzept zu finden“, sagte Schuster.
Die rund 40 Standorte der von der Insolvenz betroffenen Gesellschaften sollen für die Gäste weiterhin geöffnet bleiben. Die Löhne und Gehälter der mehr als 1.000 Mitarbeiter seien über das Insolvenzgeld für drei Monate bis einschließlich Ende Mai gesichert, teilte Sausalitos mit. Durch Franchisenehmer betriebene weitere Standorte seien von den Insolvenzverfahren nicht direkt betroffen.
Sausalitos ist nach eigenen Angaben eine deutsche Restaurant-Kette, die Speisen und Getränke der mexikanisch-amerikanischen Küche anbietet. Das erste Restaurant sei 1994 in Ingolstadt eröffnet worden.
Siemens will 6000 Jobs abbauen - knapp die Hälfte davon in Deutschland
Dienstag, 18. März, 15.35 Uhr: Siemens will weltweit rund 6000 Jobs abbauen, 2850 davon in Deutschland. Betroffen ist vor allem der zuletzt schwächelnde Geschäftsbereich für Automatisierungstechnik, wie das Unternehmen mitteilte. Er gehört zu der Sparte Digital Industries (DI), die ansonsten hochprofitabel ist und im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 eine Ergebnismarge von 14,5 Prozent auswies.

Konzernchef Roland Busch hatte bereits im Herbst einen Stellenabbau im niedrigen bis mittleren vierstelligen Bereich bei DI angekündigt, nun gibt es konkrete Zahlen. Der Abbau soll in Deutschland ohne betriebsbedingte Kündigungen ablaufen.
5600 Stellen - 2600 davon in Deutschland - sollen bis Ende September 2027 im Automatisierungsgeschäft wegfallen. Es leidet seit einiger Zeit unter anderem an hohen Lagerbeständen bei Kunden und Händlern, was zu schwacher Nachfrage und schlechter Auslastung der Kapazitäten führt.
Dadurch war der Umsatz in dem Bereich deutlich abgesackt. Zuletzt ging der Konzern aber von einer Verbesserung im laufenden Jahr aus. Insgesamt laufen die Geschäfte bei Siemens gut: Im ersten Quartal machte der Konzern einen Gewinn von 2,1 Milliarden Euro.
Veränderte Bedingungen in zentralen Märkten machten Anpassungen notwendig, hieß es von Siemens. „Insbesondere der deutsche Markt ist seit zwei Jahren rückläufig. Daher müssen Kapazitäten in Deutschland angepasst werden.“ Insgesamt werde der Personalbestand in Deutschland aber „in der Tendenz konstant“ bleiben, da Siemens in anderen, wachsenden Bereichen rekrutiere.
Nähere Informationen dazu, wo in Deutschland die Stellen abgebaut werden sollen, gibt es noch nicht. Es liegt aber nahe, dass Bayern besonders betroffen sein dürfte, da die meisten Werke der DI dort angesiedelt sind.
Weitere 450 Stellen sollen bis Ende September des laufenden Jahres im Geschäft mit Ladelösungen für Elektrofahrzeuge wegfallen, das Siemens ausgliedern will - 250 davon in Deutschland.