US-Präsident Donald Trump bezweifelt, dass die Ukraine den Krieg gegen Russland gewinnen kann. „Sie könnten es schaffen. Ich glaube nicht, dass sie es werden, aber sie könnten“, sagte er laut „AP“ bei einem Treffen mit dem australischen Premierminister Anthony Albanese im Weißen Haus. Trumps Aussage kommt kurz vor seinem geplanten Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin in Budapest, bei dem über ein Ende des Krieges gesprochen werden soll.
Sinneswandel im Weißen Haus
Noch vor wenigen Wochen hatte Trump erklärt, die Ukraine könne alle von Russland besetzten Gebiete zurückerobern. Nach einem Telefonat mit Putin und einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj änderte er jedoch seine Haltung. Er forderte beide Seiten auf, die aktuellen Frontlinien einzufrieren und den Krieg zu beenden.
Selenskyj bleibt skeptisch
Selenskyj zeigte sich nach dem Treffen mit Trump zurückhaltend optimistisch. Zwar habe das Gespräch über zwei Stunden gedauert und sei „positiv“ verlaufen, doch Trumps Weigerung, der Ukraine Langstreckenraketen vom Typ Tomahawk zu liefern, trübte offenbar die Stimmung.
Noch vor Kurzem hatte Trump signalisiert, die Marschflugkörper möglicherweise bereitstellen zu wollen. Nach seinem Gespräch mit Putin habe er jedoch seine Meinung geändert, berichtet „AP“.
Putin habe zudem erneut gefordert, dass die Ukraine die Regionen Donezk und Luhansk abtritt. Im Gegenzug sei Russland bereit, Teile der Regionen Cherson und Saporischschja aufzugeben. Selenskyj lehnt diesen Vorschlag ab.
Ungarn als umstrittener Verhandlungsort
Das geplante Treffen zwischen Trump und Putin soll in Budapest stattfinden. Ungarn gilt als russlandfreundlich und blockiert regelmäßig EU-Hilfsmaßnahmen zugunsten der Ukraine.
Selenskyj kritisierte den ungarischen Premierminister Viktor Orban scharf und zweifelt an dessen Fähigkeit, eine ausgewogene Vermittlerrolle einzunehmen. Er selbst sei nicht zu den Gesprächen eingeladen worden, würde aber teilnehmen, wenn die Bedingungen für die Ukraine fair seien.

Ukraine hofft auf neue Waffen
Die Ukraine plant den Kauf von 25 Patriot-Luftabwehrsystemen aus den USA, finanziert durch eingefrorene russische Vermögenswerte und internationale Unterstützung. Selenskyj erklärte laut „AP“, er habe Trump um Hilfe gebeten, die Systeme schneller zu beschaffen, möglicherweise auch über europäische Partner. Zudem seien gemeinsame Projekte im Bereich Gas, Kernenergie und Öl zwischen den USA und der Ukraine im Gespräch.