General fordert: Deutsche Jugend soll für ihren Frieden kämpfen - müssen “kriegstüchtig” werden

Ein hochrangiger deutscher General hat Europa dazu aufgerufen, die Ukraine im Krieg gegen Russland mit allen verfügbaren Mitteln zu unterstützen. In einem Interview mit der "New York Times" betonte Generalleutnant Alexander Sollfrank, dass die Demokratie und der Rechtsstaat in Europa gefährdet seien, sollte Russland in der Ukraine erfolgreich sein. 

Kein Durchbruch in nächster Zeit zu erwarten

Der Krieg in der Ukraine befindet sich derzeit in einer Pattsituation. Laut dem Militäranalysten Franz-Stefan Gady sei weder Russland noch der Ukraine ein Durchbruch an den Frontlinien in den nächsten sechs Monaten zuzutrauen. 

Beide Seiten versuchen stattdessen, die Infrastruktur des Gegners durch Raketen- und Drohnenangriffe zu schwächen. Während Russland laut der "New York Times" vermehrt auf ukrainische Energie- und Heizwerke zielt, attackiert die Ukraine russische Raffinerien und Pipelines. 

Finanzielle Unterstützung fehlt noch

Finanziell steht Europa vor großen Herausforderungen. Die Europäische Kommission prüft derzeit Möglichkeiten, eingefrorene russische Vermögenswerte von mehreren Hundert Milliarden Euro als Sicherheit für zinsfreie Kredite an die Ukraine zu nutzen. Diese Gelder könnten sowohl für den Kauf von Waffen als auch für Investitionen in die ukrainische Rüstungsindustrie verwendet werden. Allerdings gibt es Widerstand von Belgien und der Europäischen Zentralbank gegen diesen Vorschlag.

Bundeswehr im Nato-Einsatz
Soldaten der Bundeswehr. Michael Kappeler/dpa

Deutschland soll "kriegstüchtig" werden

Deutschland plant unterdessen eine massive Aufrüstung seiner Streitkräfte. Bis 2029 soll Deutschland "kriegstüchtig" sein, erklärte General Sollfrank laut der "New York Times". Dazu gehöre eine Aufstockung der Truppenstärke von derzeit 182.000 auf 260.000 Soldaten sowie die Ausbildung von 200.000 Reservisten. Zudem sollen Bürokratie abgebaut und die Zusammenarbeit zwischen Technologie und Rüstungsindustrie verbessert werden.

Neue Generation für den Wehrdienst

Die Personalfrage bleibt eine zentrale Herausforderung. Die deutsche Regierung diskutiert derzeit über eine mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht, wobei zunächst auf Freiwillige gesetzt werden soll. General Sollfrank zeigte sich optimistisch, dass die junge Generation angesichts der Bedrohung durch Russland bereit sei, Verantwortung zu übernehmen. "Frieden ist nichts Selbstverständliches", sagte er. "Man muss für Frieden arbeiten."