Wie das neue Landratsamt Miesbachs Stadtentwicklung nach Osten verlagert

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Zentrale Entwicklungsfläche: In absehbarer Zeit wird der Parkplatz der Zulassungsstelle an der Rosenheimer Straße sowie das angrenzende Gersthaus – die 1899 errichtete Villa Bellevue – vom Landratsamt nicht mehr gebraucht. Die Stadt will sich deshalb städtebaulich über die weitere Nutzung Gedanken machen. © Thomas Plettenberg

In den vergangenen Jahren ist es ruhig geworden um die Sanierung von Miesbachs Innenstadt. Im Zuge des Neubaus des Landratsamts kommt aber neue Dynamik in das Thema.

Miesbach – Das Sanierungsgebiet wird nach Osten erweitert, das Stadtentwicklungskonzept von 2013 wurde aktualisiert, um weiter von der Städtebauförderung zu profitieren.

Kloster, Warmfreibad, Gewerbegebietserweiterung – in den vergangenen Jahren gab einige thematische Dauerbrenner, die die Miesbacher Stadtpolitik beschäftigt haben. Kapazitäten für die kontinuierliche Fortsetzung der Innenstadtsanierung sind – auch in finanzieller Hinsicht – auf der Strecke geblieben. Nun drängt das Thema zurück auf die Agenda. Denn um auch künftig von den Zuschussmöglichkeiten der staatlichen Städtebauförderung zu profitieren, musste Miesbach sein Konzept aktualisieren.

Fortsetzung in trockenen Tüchern

In seiner jüngsten Sitzung stimmte der Miesbacher Stadtrat der Neufestsetzung des Sanierungsgebiets und der Fortschreibung des Stadtentwicklungskonzepts zu. Umgriffe und Schwerpunkte hatten sich in den vergangenen Jahren geändert, nicht zuletzt durch die Sanierung des Rathausumgriffs und die Fertigstellung des Schulcampus. Diese Punkte wurden bereinigt, neue Handlungsbereiche kamen hinzu.

Verhältnismäßig frisch ist das Stadtentwicklungskonzept immer noch. Obwohl diese Gesamtbetrachtung bereits zehn Jahre alt ist, „ist es in seinen Kernaussagen immer noch aktuell“, stellte Bauamtsleiter Lutz Breitwieser im Stadtrat fest. Jedoch zeige sich im Zuge der Planungen zum Neubau des Landratsamts, dass der östlich vom Stadtkern liegende Bereich an der Rosenheimer Straße „Fragestellungen zur künftigen städtebaulichen Entwicklung“ hervorrufe.

Filetgrundstück Zulassungsstelle

Veränderungen warten vor allem bei Deutschem Haus und Gersthaus an der Rosenheimer Straße sowie – vor allem – auf den Parkplatz der Zulassungsstelle. Die Stadt steht vor der städtebaulichen Frage, was sich hier entwickeln soll, wenn das neue Landratsamt steht und auch die benachbarte Wohnbebauung nebst Tiefgarage für Anwohner und Behördenmitarbeiter fertiggestellt ist.

Und nicht nur hier. Der herrschaftlich-gediegene Stil im westlichen Bereich mit Adressen wie dem Notariat und dem Amtsgericht präsentiert sich nobler als der östliche rund um Shell-Tankstelle und dem Wohnungsblock an der Kreuzung Bayrischzeller Straße.

Stadtentwicklungskonzept aktualisiert

Vor diesem Hintergrund wurde das Stadtentwicklungskonzept seit der Vorberatung im Stadtentwicklungsausschuss 2020 und dem Startschuss im Stadtrat 2021 fortgeschrieben und aktualisiert. Für die neu hinzu gekommenen Bereiche mussten vorbereitende Untersuchungen gemacht werden, um sie aufnehmen zu können. Bewertet wurden Bestand, Handlungsbedarf und Zielsetzung. Dies wurde von Stadtplaner Otto Kurz bereits durchgeführt. Die Kosten bezuschusst die Städtebauförderung.

Im Stadtrat, der das Update absegnete, sprach sich Stefan Griesbeck (CSU) dafür aus, die Fortschreibung auf den Weg zu bringen, „auch wenn wir in den nächsten Jahren finanziell keine großen Möglichkeiten haben werden“. Ebenso sah es Paul Fertl (SPD): „Mit dem Eigenanteil sieht es derzeit düster aus, aber es ist wichtig, im Programm zu bleiben.“ Ein konkreter Fahrplan für die Umsetzung der nächsten Punkte aus dem Stadtentwicklungskonzept steht zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber noch nicht fest.

ddy

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