Über 100 neue Strukturen der geheimnisvollen „Wolkenmenschen“ entdeckt
In den nebligen Wäldern an der Ostseite der peruanischen Anden haben Forscher eine beeindruckende Entdeckung gemacht: Sie haben über 100 archäologische Strukturen der Chachapoya-Kultur entdeckt.
Bislang nur 26 Ruinen bekannt
Im Gran-Pajatén-Komplex, der sich im Nationalpark Río Abiseo befindet, waren bisher nur 26 Ruinen bekannt. Laut der Organisation World Monuments Fund (WMF) stellen diese neuen Funde einen bedeutenden Fortschritt im Verständnis der Chachapoya-Kultur dar.
Zu den identifizierten Ruinen zählen rituelle Stätten, die kunstvoll mit Mosaiken und Friesen verziert sind. Dank der fortschrittlichen LiDAR-Technologie konnten nun weitere Strukturen in dem schwer zugänglichen Terrain aufgespürt werden. Diese Technik nutzt Laserstrahlen, um die Erdoberfläche zu kartieren und so ein dreidimensionales Abbild der Region zu erzeugen.

Neue Beweise werfen neues Licht auf die Chachapoya
„Diese Entdeckung erweitert unser Verständnis von Gran Pajatén grundlegend und wirft neue Fragen über die Rolle der Stätte in der Welt der Chachapoya auf”, erklärte Juan Pablo de la Puente Brunke, ein Vertreter des WMF in Peru. „Die Beweise bestätigen nun, dass es sich nicht um einen isolierten Komplex handelt, sondern um einen Teil eines zusammenhängenden Netzwerks prähispanischer Siedlungen aus verschiedenen Epochen.”
Die Chachapoya lebten zwischen dem 7. und 16. Jahrhundert an den steilen Hängen der nordöstlichen Anden in Höhenlagen zwischen 2000 und 3000 Metern. Als „Wolkenmenschen” oder „Nebelkrieger” bekannt, errichteten sie hoch entwickelte städtische Zentren, zeremonielle Plattformen, imposante Felsengräber und landwirtschaftliche Terrassen. Lange Zeit leisteten sie den Inkas Widerstand, bis sie kurz vor der Ankunft der Spanier unterworfen wurden.

4 Fakten über Archäologie
- Definition: Die Archäologie ist die faszinierende Wissenschaft, die sich mit von Menschen geschaffenen Objekten vergangener Zeiten befasst. Diese Disziplin, die oft als die „Lehre von den alten Dingen” bezeichnet wird, deckt ein breites Spektrum menschlicher Hinterlassenschaften ab.
- Ursprünge dieser Wissenschaft: Die Archäologie als Wissenschaft entwickelte sich in Europa um das Jahr 1450 herum, als die Neugier an historischen Zeugnissen aufblühte. Ein Schlüsselakteur in dieser frühen Phase war Cyriacus von Ancona, der als Pionier in diesem Feld gilt.
- Vielfalt der archäologischen Arbeit: Archäologinnen und Archäologen sind in zahlreichen Tätigkeitsfeldern aktiv. Ihr Beruf umfasst weit mehr als nur Ausgrabungen. Sie sind auch in der Dokumentation, Restaurierung sowie in der Untersuchung und Rekonstruktion historischer Objekte tätig. Darüber hinaus finden sie Anstellung im Kulturmanagement, im Verlagswesen und sogar im Journalismus.
- Häufige Verwechslungen: Es kommt häufig vor, dass die Archäologie mit anderen Wissenschaften wie Paläontologie, Geologie oder Anthropologie verwechselt wird. Diese Disziplinen mögen zwar ähnliche Aspekte der Erforschung der Vergangenheit teilen, unterscheiden sich jedoch in ihren spezifischen Schwerpunkten und Methoden.