Sonderausstellung im Pfefferminzmuseum: Eine Reise in die Welt der Feuerwehr
Das Pfefferminzmuseum in Eichenau zeigt derzeit eine besondere Ausstellung. Alles dreht sich um die Feuerwehr. Man erfährt etwas über die Geschichte, über Einsatzkräfte auf der ganzen Welt und es ist auch eine Hommage an die, die nicht mehr am Leben sind.
Es gibt derzeit noch mehr als sonst zu entdecken im Pfefferminzmuseum. Da wäre ein Signalhorn, mit dem vor 100 Jahren analog und von der Freiwilligen Feuerwehr Eichenau-Roggenstein dennoch sehr vernehmlich alarmiert wurde. Oder die Uniform einer Führungskraft aus den 1920er-Jahren und vor allem jede Menge Fahrzeuge im Modellformat, die Feuerwehrgeschichte erzählen. Gesammelt wurden sie für eine Sonderausstellung.
In der Starzelbachgemeinde ist schwerlich einer zu finden, der Kompetenz und Leidenschaft für die Feuerwehr so verbindet wie Sepp Spiess. Als 18-Jähriger ist er im Jahr 1974 eingetreten, 1978 kam er zur Berufsfeuerwehr nach München. Für die Gemeinde setzte er sein Wissen ebenfalls ein. „30 Jahre Feuerwehrreferent, darauf bin ich sehr stolz“, wie er sagt.
Aus dem aktiven Geschehen ist Spiess zwar seit drei Jahren heraus und auch das Amt des Feuerwehrreferenten hat der heute 68-Jährige schon seit Längerem in jüngere Hände gegeben. Doch die Menschen sollen an seiner Begeisterung für die Feuerwehr teilhaben. „Nun halt in Modellform“, wie er sagt.

Die Basis dafür hat er in vielen Stunden des Bastelns gelegt. „So originalgetreu wie möglich war immer wichtig“, betont Spiess. So hat er da und dort auch schon mit eigens gekaufter Farbe nachgeholfen, wenn die im Bausatz nicht gepasst hat.
Im Laufe der Zeit sind so zahllose Modelle im Maßstab 1:78 zusammengekommen. Und Spiess hat dabei die große Welt der Feuerwehrfahrzeuge durchreist. Von denen, die auf Flughäfen im Dienst waren, bis hin zu denen der amerikanischen Kameraden. Dort fahren die Einsatzfahrzeuge nicht nur in Rot. „An den Farben kann man erkennen, aus welchem Bundesstaat sie kommen“, erklärt Spiess.

Der Schwerpunkt liegt aber auf der Eichenauer Wehr. Dort hat man zum Beispiel in den Anfangsjahren einen Milch- zum Löschwagen umfunktioniert. „Technisch war das Umrüsten recht einfach“, so Spiess. Die Geschichten erzählen auch vom Kohlewagen des Anton Schmotz, dem einzigen Transportfahrzeug, das es im Ort in den 1940er-Jahren gab. Da kam es schon vor, dass noch ein paar Kohlestücke vom Abladen übrig blieben. „Hauptsache, Löschmittel und Geräte kamen schnell zum Einsatz.“
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Die Ausstellung wird ergänzt durch Ausrüstungsgegenstände und etliche Abzeichen von Freiwilligen Feuerwehren, Berufsfeuerwehren und Betriebs-Feuerwehren. Von Letzteren gibt es laut Spiess einige schon nicht mehr, selbst mancher Firmenname ist aus dem Bewusstsein verschwunden.
So sind für das Eichenauer Pfefferminzmuseum knapp 300 Stücke zusammengekommen, die nun erst einmal bis zum Jahresende zu bewundern sind. „Zu Hause ist ungefähr noch einmal die gleiche Menge.“ Spiess muss dabei schmunzeln. Denn den Zeitaufwand für sein Hobby will er lieber nicht nachrechnen. „Muss auch nicht sein. Es macht immer noch Spaß und da merkt man die Zeit nicht.“
Integriert in die Ausstellung sind ein paar Stücke, die Andreas Cappallo zusammengefügt hat. Der Vater des 2020 verstorbenen Feuerwehrmitglieds hat sie zur Verfügung gestellt. Laut Spiess wolle man damit Cappallo und all den Feuerwehrkräften gedenken, die nicht mehr am Leben sind.
Das Pfefferminzmuseum in Eichenau ist an jedem Sonntag von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Zu finden ist es an der Parkstraße, gleich neben der Starzelbachschule.