Blechblos‘n seit 30 Jahren Stimmungsmacher im Weinzelt

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„Die schönste Zeit im Jahr für uns!“ Die Blechblos‘n spielt seit 30 Jahren in Kufflers Weinzelt auf der Wiesn. © Achim Frank Schmidt

Die Blechblos‘n spielt seit 1994 Tag für Tag auf dem Münchner Oktoberfest – und fühlt sich dort sehr wohl.

Täglich um 16 Uhr beginnt der Arbeitstag für die sieben Musiker der Blechblos‘n: 16 Tage lang spielen sie auf der Wiesn, in Kufflers Weinzelt, und das seit 30 Jahren. „Das ist die schönste Zeit im Jahr für uns!“, schwärmt Reinhard Unsin, Manager der Dachauer Band.

Wegbereiter Jetzendorfer Hinterhofmusikanten

Zu verdanken hat die Blechblos‘n dieses Engagement auf dem Oktoberfest den Jetzendorfer Hinterhofmusikanten. Die spielten damals schon viele Jahre im Weinzelt, hatten aber 1994 eine Einladung nach Chicago. „Und so haben wir sie eine Woche lang vertreten dürfen“, erzählt Unsin. Natürlich hat Stephan Kuffler, der Weinzelt-Wirt, sich die Blechblos‘n vorher noch angehört und war offenbar rundum zufrieden. Auch ein Jahr später teilten sich die Blechblos‘n und die Jetzendorfer Hinterhofmusikanten die beiden Wochen, und seit 1996 spielt die Dachauer Band die vollen 16 Tage, jeden Tag von 16 bis 20 Uhr.

„Ich finde diese Schicht wunderbar, die Leute kommen an, sind aufmerksam“, erklärt Reinhard Unsin. Gemeinsam mit den Besuchern kann man dann die Stimmung entwickeln.“ Noch etwas spricht für die Schicht am frühen Abend, findet Unsin: „Es gibt da noch das gute Weißbier! Das wir als bayerische Musiker natürlich sehr gerne mögen.“

In 38 Bandjahren 30 Jahre auf der Wiesn

In 30 Jahren auf der Wiesn – und in 38 Bandjahren – sammeln sich natürlich zahlreiche Fans und Anhänger, die der Blechblos‘n auch auf der Wiesn einen Besuch abstatten. Zum Beispiel kommen jedes Jahr „die Blechhexen, eine Mädelstruppe aus Augsburg, oder der Wiesnschurli“. Viele weitere Stammgäste schauen vorbei. Manche Fans kriegen allerdings keinen Tisch oder sie kommen gleich gar nicht erst ins Weinzelt hinein, weil es schon überfüllt ist. Oftmals bitten sie die Musiker um Unterstützung, die aber leider nicht helfen können: „Wir sind nicht das Reservierungsbüro, und es obliegt nicht uns, Leute ins Zelt zu holen“, sagt Unsin. Deshalb sein Tipp: „Frühzeitig im Jahr einen Tisch reservieren, das kostet ja nichts, außer die Verzehrgutscheine – aber essen und trinken tut man sowieso.“

Zurück zur Stimmung: Die Menschen dazu zu bringen, mitzutanzen und zu singen, ist eine der leichtesten Übungen für die Blechblos‘n. Reinhard Unsin gefallen Lieder wie „Sweet Caroline“ oder „Hey Baby“, „die sind zwar musikalisch nicht anspruchsvoll, aber klassisch und funktionieren immer“. Besonders schön zu sehen sei, wie textsicher das Publikum sei. „Bei Mamma Mia von Abba brauchen wir gar nicht mehr mitzusingen.“ Auch neue Hits probiert die Blechblos‘n aus, zum Beispiel den Sommerhit „Bauch Beine Po“, aber der komme nicht gut an. Deshalb setzt die Band auf Altbewährtes.

Nach Wiesn-Ende wird zusammen gefeiert

Am Sonntagabend um 20 Uhr ist die Arbeit für die Musiker für dieses Jahr auf der Wiesn beendet, dann feiern auch sie die letzten Stunden noch zusammen. „Und am Montag kommen das leidige Abbauen, leicht verkatert“, schmunzelt Reinhard Unsin. „Danach brauchen wir ein paar Tage zum Stimmband-Regenerieren.“ Denn die Oktoberfestzeit für die Blechblos‘n ist noch lange nicht vorbei: Ab Freitag, 11. Oktober, geht es nach Hannover, Herborn, Heinsberg und Mannheim, „da werden noch ein paar Oktoberfeste gefeiert.“

Die Zeit im Weinzelt „ist die schönste Jahreszeit für uns“, sagt Unsin und spricht für seine Musikerkollegen mit. „Wir fühlen uns hier sehr wohl, das ist wie eine Familie!“ Es habe auch schon Anfragen von anderen Zelten gegeben, die Unsin kategorisch abgelehnt habe. Die Blechblos‘n bleibt ihrem Weinzelt treu.

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