Weitreichende personelle Veränderungen im Gemeinderat

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Glückwunsch zur Wahl: Bürgermeister Marcel Fath (FW) mit der neuen zweiten Bürgermeisterin Hildegard Weßner (CSU). © ps

Im Gemeinderat Petershausen gibt es personelle Veränderungen: Hildegard Weßner ist nun zweite Bürgermeisterin, als dritter Bürgermeister wurde Johannes Stadler bestimmt.

Eineinhalb Jahre vor der nächsten Kommunalwahl im März 2026 gibt es weitreichende personelle Veränderungen im Petershausener Gemeinderat. Denn in der ersten Ratssitzung nach der Sommerpause galt es zum einen die politische Nachfolge zu regeln für den langjährigen SPD-Kommunalpolitiker und zweiten Bürgermeister Wolfgang Stadler, der im Juli überraschend verstorben ist. Zudem zieht sich auch CSU-Fraktionsvorsitzender Günter Fuchs vom kommunalen Ehrenamt zurück (siehe Kasten). Als Nachfolgerin für Wolfgang Stadler wurde Franziska Dewies-Lahrs (69) als SPD-Gemeinderätin vereidigt. Nachrücker für Günter Fuchs in der CSU-Fraktion ist Johannes Stadler (32), der ebenfalls vereidigt wurde.

Spannend war die Frage, wen der wieder vollzählig besetzte Gemeinderat als neuen zweiten Bürgermeister wählen würde. Jürgen Junghans (FDP) schlug Hildegard Weßner (CSU) vor, die bisher dritte Bürgermeisterin war. Im Sommer hat Weßner bereits kommissarisch die Vertretung im Rathaus übernommen. „Wir haben gut zusammengearbeitet“, betonte Rathauschef Marcel Fath (FW), die Wahl von Weßner „wäre für mich wünschenswert“. So sahen es offenbar alle Gemeinderäte. In der geheimen Abstimmung wurde Weßner einstimmig zur zweiten Bürgermeisterin von Petershausen gewählt.

Vakant war damit das Amt des dritten Bürgermeisters. Für diese Position schlug Brigitte Burger (SPD) die Grünen-Gemeinderätin Susanne Strauß vor. Offenbar überraschend benannte Gerhard Weber (CSU) als Kandidat Hans Scherer (FW), der sich aber nicht zur Verfügung stellen wollte. Daraufhin schlug Weber aus seiner eigenen Fraktion den gerade ins Gremium nachgerückten CSU-Gemeinderat Johannes Stadler vor. Bei der geheimen Wahl erhielten beide Kandidaten – Strauß und Stadler – dann je zehn Stimmen. Das Patt war möglich, weil ein Gemeinderat fehlte, zusammen mit dem Votum des Rathauschefs also 20 Stimmen abgegeben wurden. Wie es die Gemeindeordnung bei Stimmengleichheit vorsieht, folgte ein Losentscheid. Das Los fiel auf Johannes Stadler, der damit als gerade frisch vereidigter Gemeinderat sofort ins Amt des dritten Bürgermeisters bestellt wurde.

Nachrücker für Günter Fuchs in der CSU-Fraktion: Johannes Stadler.
Nachrücker für Günter Fuchs in der CSU-Fraktion: Johannes Stadler. © ps

Wenn nun beide Stellvertreter aus der CSU-Fraktion kommen, wird dies deutliche Auswirkungen auf die Arbeit im Gemeinderat haben. Alle Ratssitzungen habe er bisher mit den Stellvertretern Wolfgang Stadler (SPD) und Hilde Weßner (CSU) intensiv vorbereitet, „um Lösungen zu finden über die Fraktionsgrenzen hinweg. Das funktioniert nun nicht mehr, was ich bedaure“, erklärte Bürgermeister Marcel Fath (FW). Es gelte neue Wege zu finden, etwa ein Treffen aller Fraktionssprecher. „Mein Angebot gilt für alle.“

Änderungen auch in den Ausschüssen

Auch für weitere kommunalpolitische Ämter, die bisher Günter Fuchs und Wolfgang Stadler innehatten, wurden Nachfolger bestellt. Für die CSU rückt in Sozial-, Rechnungsprüfungs- sowie Haupt- und Finanzausschuss Johannes Stadler nach. Für die SPD sitzt Franziska Dewies-Lahrs im Rechnungsprüfungs- wie im Haupt- und Finanzausschuss. Anstelle von Fuchs übernimmt Hans Scherer (FW) den Vorsitz im Rechnungsprüfungsausschuss, neue stellvertretende Vorsitzende des wichtigen Kontrollgremiums ist Lydia Thiel (Grüne). Als Verwaltungsratsmitglied im Kommunalunternehmen bestellt der Gemeinderat Stefan Ebner (CSU). Neue Fraktionsvorsitzende sind Gerhard Weber (CSU) und Brigitte Burger (SPD).

Günter Fuchs (CSU) mit Applaus verabschiedet

Aus dem Petershausener Gemeinderat verabschiedete sich in der September-Sitzung Günter Fuchs. Der CSU-Fraktionsvorsitzende war von 2008 bis 2014 Bürgermeister der Gemeinde, seit 2014 gehört er dem Gemeinderat an. In letzter Zeit habe es immer wieder berufliche Terminüberschneidungen mit den Ratssitzungen gegeben, erklärte Fuchs im Gemeinderat. „Das erfüllt nicht meinen Anspruch.“
Sinnvoller sei es, den Platz freizugeben für jemand, der sich engagieren könne. Bürgermeister Marcel Fath (FW) verabschiedete Fuchs mit herzlichen Worten. „Wir haben zwölf Jahre gebraucht, uns zusammenzuraufen, aber dann haben wir uns wirklich gut verstanden.“ Fath dankte Fuchs ausdrücklich für sein Engagement, der Gemeinderat verabschiedete Fuchs mit herzlichem Applaus.

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