Neues Grundstück in der Prüfung: AWO-Demenzzentrum muss bald umziehen
Die AWO steht unter Druck das Demenzzentrum zu verlagern. Die Suche nach einem passenden Ort gestaltet sich schwierig. Eine Lösung könnte sich bereits in Sichtweite befinden.
Wolfratshausen – Die Zukunft des Demenzzentrums ist weiter in der Schwebe. Wie berichtet sind die Pläne gescheitert, auf dem Areal nahe der Staatsstraße 2370 ein neues Demenzzentrum zu errichten. Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) fahndet nach einem neuen Grundstück – und eine Lösung wird immer dringender benötigt. Denn das bisherige Demenzzentrum am Paradiesweg darf nicht mehr bis in alle Ewigkeit betrieben werden. Nun kommt aber möglicherweise Bewegung in die Sache. Ein neues Grundstück wird derzeit geprüft.
Im Jahr 2026 läuft der Bestandsschutz ab. Dann muss die Einrichtung ausziehen – und für die 69 Senioren, die in der Einrichtung betreut werden, bräuchte es eine Lösung. Zumindest theoretisch. Gerlinde Berchtold ist „relativ optimistisch“, dass ein Weiterbetrieb möglich ist. Wie die Vorsitzende des AWO-Ortsvereins erklärt, muss das Landratsamt dafür die Gnadenfrist nochmals verlängern. „Wenn wir dann ein Grundstück vorweisen können, auf dem wir einen Neubau planen, glaube ich, dass wir die nötige Zeit erhalten“, sagt die SPD-Stadträtin.
Knackpunkt Lärmschutz
Sie weiß, dass „der Bürgermeister, die Stadtverwaltung und die AWO intensiv nach einer Lösung suchen“. Und möglicherweise haben sie bereits eine gefunden. „Es gibt ein Grundstück in Wolfratshausen, das vielleicht in Frage kommt“, so Berchtold. Details möchte sie noch nicht nennen, „dafür ist es deutlich zu früh“ – und vieles sei noch unklar. Die AWO prüfe, ob das Areal für ein Seniorenheim in Frage komme. „Vor allem der Lärmschutz ist möglicherweise ein Knackpunkt“, erklärt Berchtold. So wie schon beim jüngsten Anlauf. Das Gebiet an der Loisach fiel deshalb nach einer langen Planungsphase durch, weil es so nah am Gewerbegebiet lag. Es ließ sich nicht ausschließen, dass der für ein Seniorenheim erlaubte Lärmpegel überschritten würde.

„Viele ältere Seniorenheime liegen an lauten Gebieten – am mittleren Ring in München zum Beispiel“, erklärt Berchtold. Das seien alte Bauten. „Neuere Planungen hätten an so einer Stelle keine Chance mehr. Die Auflagen wurden verschärft, um die Senioren besser zu schützen.“
Geändert haben sich auch Teile des Pflegequalitätsgesetzes. Deshalb muss die AWO nachbessern. Trotz einer Sanierung im Jahr 2002 entspricht die Einrichtung am Paradiesweg nicht mehr den aktuellen Ausführungsbestimmungen. Die schreiben unter anderem Barrierefreiheit und Raummindestgrößen sowie einen hohen Anteil an Einzelzimmern vor. Einen Umbau am Paradiesweg hat die AWO kategorisch ausgeschlossen – aus wirtschaftlichen Gründen und weil ein Umbau die laufende Betreuung im Demenzzentrum erheblich erschweren würde.
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Stadt will Wegzug verhindern
Die Stadt Wolfratshausen möchte einen Wegzug des Pflegeheims verhindern. „Wie wichtig die Einrichtung für Wolfratshausen ist, weiß jeder“, betonte Bürgermeister Heilinglechner, als er erklären musste, dass die Pläne am Gewerbepark gescheitert waren. Die Stadt stehe mit der AWO im Austausch, um das Zentrum zu halten.
dst
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