Biergarten am Schlossberg: Jetzt fehlt nur noch der Pächter

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Als öffentliche Parkanlage ist der Biergarten am Wasserturm schon ab nächsten Monat nutzbar. Wenn es nach der Stadt geht, soll es dazu auch so schnell wie möglich ein Gastro-Angebot geben. © hab

Die Stadt will den Biergarten am Schlossberg „zum nächstmöglichen Termin“ öffnen. Bewerbungsschluss für mögliche Pächter ist der 8. Mai.

Dachau – Seit 2018 plant die Stadt nun schon ihren Bürgerbiergarten am Schlossberg. In dieser Zeit ist viel passiert, es gab Rückschläge – etwa die Corona-Pandemie sowie die offene Ablehnung des Projekts seitens des bayerischen Finanzministeriums. Aber auch viele Mutmacher, darunter fällt vor allem der satte Zuschuss des bayerischen Wirtschaftsministeriums. Nun, mit der offiziell gestarteten Suche nach einem Pächter, geht das Projekt Bürgerbiergarten auf seine Zielgerade.

Bis 8. Mai können sich interessierte Betreiber für das der Stadt gehörende Gelände unterhalb des Wasserturms bewerben. Der Vorteil für den Pächter: Die Stadt stellt die Fläche sowie die „Betriebsausstattung“ – das sind elf fest eingebaute Tisch-Bank-Kombination – entgeltfrei zur Verfügung. Weitere zehn Biertischgarnituren dürfen dazugestellt werden. Außerdem kümmert sich die Stadt um die Pflege des wertvollen Baumbestands auf dem Gelände. Strom-, Wasser- und Abwasseranschlüsse stehen zur Verfügung.

Auflagen, Erwartungen und Chancen für den neuen Pächter

Doch der Biergartenwirt muss auch Kröten schlucken. So darf er seinen Biergarten nur bis 22 Uhr öffnen. Um die (klagefreudigen) Nachbarn am Schlossberg ja nicht zu ärgern, darf er auch keine Speisen zubereiten. Das heißt: Auf der Speisekarte für seine maximal 210 Gäste stehen ausschließlich Getränke sowie kalte und warm gehaltene Speisen. Musik – aus Lautsprechern oder live dargeboten – ist ebenso untersagt.

Der Stadt, so betont Oberbürgermeister Florian Hartmann, ist klar, dass es auf der relativ kleinen Biergartenfläche schon ein gutes Konzept brauchen wird, um als Wirt profitabel arbeiten zu können. Aus dem Grund habe man zunächst auch dem Pächter des Schlosscafés „exklusiv“ den Betrieb des Biergartens angeboten. „Nach längerer Bedenkzeit“ habe der Schlosscafé-Pächter aber abgesagt, weshalb nun eben offiziell ausgeschrieben werde.

Der Oberbürgermeister aber ist – angesichts des Feedbacks der vergangenen Monate – zuversichtlich, dass sich erstens die Bürger auf den Biergarten freuen und sich zweitens mögliche Pächter finden werden. Im Stadtrat war zuletzt von sogenannten Foodtrucks die Rede, also mobilen Essensständen, die sich für den Betrieb am Schlossberg perfekt eignen würden und die gerade von jungen Menschen derzeit cool gefunden werden.

Wenn es nach der Stadt geht, darf der Pächter so schnell wie möglich loslegen. Als öffentliche Grünanlage, wo sich die Bürger einfach mal für ein Päuschen hinsetzen können, soll der Biergarten schon ab Anfang Mai nutzbar sein.

Neue Perspektiven für den Biergarten: Pachtverlängerung und verbessertes Verhältnis zur Schlösserverwaltung

Die Pachtzeit soll zunächst bis Ende Oktober 2024 laufen. Eine mögliche Verlängerung muss laut Hartmann dann mit den Bewerbern ausverhandelt werden. Sicher ist, so der OB: „Wir wollen den Betrieb des Biergartens am Wasserturm in gute Hände legen und den Dachauer Bürgern sowie unseren Gästen dieses Freizeitangebot dauerhaft von April bis Oktober jeden Jahres zur Verfügung zu stellen.“

Die schlechte Stimmung, die zuletzt zwischen der Stadt und der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung – angesiedelt im Finanzministerium – geherrscht hatte, hat sich nach Einschätzung des OBs ebenfalls gebessert. Wie berichtet, hatte das Finanzministerium in dem Biergarten eine Konkurrenz zu seinem Schlosscafé gesehen und deswegen die Nutzung ihrer Wege rund um das Schloss, die die Stadt für die Bauarbeiten auf dem Biergartengelände gebraucht hätte, untersagt. Zwischenzeitlich, so der OB, habe sich die Kontroverse aber entschärft, die Bauarbeiten hätten stattfinden können und er stehe mit Bernd Schreiber, dem Präsidenten der Schlösser- und Seenverwaltung, dazu „in engem Austausch“.

Was dieses Tauwetter bei der Schlösserverwaltung bewirkt hat, ist unklar. Unter Umständen hat sich Präsident Schreiber bei seinem Kollegen vom bayerischen Wirtschaftsministerium erkundigt. Die hatten der Stadt für den Biergarten einst 144 000 Euro überwiesen – ihrer Meinung nach ist der Biergarten ein „aktives Handeln gegen die Auswirkungen des Corona-Lockdowns“.

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